Ihr findet meine Projekte gut, habt aber selbst keine Möglichkeit diese nachzubauen, dann schaut doch in meinem Shop vorbei. Falls Ihr dort nicht fündig werdet, schreibt mir eine Email.


Sonntag, 24. Juni 2012

Projektvorstellung - Waschtisch Teil 1

Jetzt gibt´s es endlich mal wieder ein richtiges Projekt. Das zweite Möbel für mein Badezimmer, wobei ob man das hier als ein Möbelstück bezeichnen kann, darüber müsste man streiten.

Teil Zwei der Badezimmerausstattung wird ein Waschtisch.

Planung

So soll er ungefähr aussehen:
Gestell in Rahmenbauweise, mit seitlichen Füllungen, vorne zwei Schiebetüren aus dem marmorierten Plexiglas und einer Platte aus Massivholz.
Das Leimholz für die Füllungen und die Platte, werde ich selbst herstellen. Das Material für den Boden und die Rückwand wird einfaches Leimholz aus dem Baumarkt. Das reicht, man sieht es nicht und es ist billiger.
Die Maße auf der Zeichungen, waren nur mal zur groben Orientierung, der Waschtisch wird 750x500x700mm (BxTxH) groß.


Falls jemand den Waschtisch nachbauen möchte, der findet in dem folgenden Buch einen Waschtisch mit ähnlichem Design, aber deutlich einfacherer Konstruktion:
Selbst ist der Mann. Holzarbeiten mit der Oberfräse: Praktische Anleitungen mit Erfolgsgarantie



Zuschnitt des Holzes


Zuerst habe ich damit begonnen die bereits besäumten Buche Bretter mit der Gestellsäge entsprechend der benötigten Längen + einigen Zentimeter abzulängen. Bis jetzt habe ich solche Arbeiten meist mit einer großen Kataba von Bahco erledigt, aber ich möchte mich auch langsam mal mit dem Umgang mit einer Gestellsäge vertraut machen.








Nach dem Fügen einer Bezugskante mit der Rauhbank ging es anschließend auf die Tischkreissäge und ich habe die Bretter zur Herstellung der Kanthölzer für den Rahmen aufgetrennt.










Hier das Material für den Rahmen.










 

Für die Füllungen und die Platte hatte ich bereits am Anfang Bretter mit einer schönen Maserung aussortiert. Diese galt es nun so aufzuteilen, dass die späteren Platten ein möglichst schönes Bild ergeben und trotzdem nicht allzuviel Verschnitt entsteht.









Die drei Bretter für die Platte.





 






Das gesamte Material für den Bau:
Es fehlen natürlich die Leimholzplatten für den Einlegeboden und die Rückwand und das Plexiglas, das muss ich noch besorgen.



 






Am Abend hat es mich nochmal in den Fingern gejuckt und ich habe noch "schnell" die Bretter für die Füllungen abgerichtet.

Zuerst mit dem Bevel Up Jointer mit frisch geschärften Eisen die Fläche abgerichtet. Es ist immer wieder eine Freude, wie mühelos man mit diesem Hobel die feinsten Späne vom Holz abtragen kann. Zu viel hobeln darf ich aber auch nicht, sonst werden mir die Bretter zu dünn.






 


Anschließend mit dem kleinen Veritas SBUS noch die letzten Unebenheiten verputzt. Eigentlich war es noch viel zu früh für diesen Schritt, die Bretter müssen ja noch durch die Dickenhobel und auch noch weiter bearbeitet werden, aber ich war so schön in Fahrt. :)









Zwischendurch immer mal kontrollieren, ob die Fläche auch plan wird. Ich nehme dazu meist einen Winkel oder die Kante eines Hobels. Die Verwendung eines Haarwinkels würde zwar noch einige Fehler aufzeigen, aber eine normale Kontrolle reicht mir.
Auf dem Foto ist auch schön zu sehen, wie glatt und glänzend eine gehobelte Holzfläche wird, es spiegelt sich sogar der Winkel darin. So ein Ergebnis kann nicht mit Schleifen, auch mit noch so einer feinen Körnung erreicht werden.





Kleiner Tipp

Um das Gleiten der Hobelsohle auf dem Holz zu verbessern und damit die erforderliche Kraft zum hobeln zu reduzieren, streiche ich ab und an etwas Stearin in Form einer kleinen Kerze auf die Hobelsohle.










Im zweiten Teil der Baudokumentation geht es dann um die Herstellung der einzelnen Rahmenteilen und der Platten.





Freitag, 22. Juni 2012

Feines aus dem Buchenwald.

Seit eben liegen einige feine Buche Bretter im Keller bereit.
Keine Macken, nicht sonderlich krumm und eine schöne Maserung.



Sonntag, 17. Juni 2012

Projektvorstellung - Halterung für die Bessey Korpuszwingen

Zuerst hatte ich die Korpuszwingen auf dem Schrank der Hobelbank liegend gelagert. 1. Ist der Zugriff immer etwas unglücklich und 2. möchte ich dort jetzt meine Stoßlade unterbringen.

Da ich mit dem Konzept meiner ersten beiden Zwingenhalterungen sehr zufrieden bin, habe ich noch so eine Halterung für die Bessey Korpuszwingen gebaut.
Diese mußte natürlich mit den Maßen an die Korpuszwingen angepasst werden und die Wandbefestigung etwas stabiler ausfallen. Die Besseys sind alles andere als leicht und voll bestückt werde gut 30kg zusammen kommen.
Der Halter ist für 10 Korpuszwingen ausgelegt, ich habe zwar nur sechs, aber man kann ja nie wissen.

Gebaut habe ich die Halterung nicht wie sonst aus Buche, sondern aus einem gut 50 Jahre altem Kieferbrett. Beim Bearbeiten erfüllte trotz des Alters der sehr aromatische Kiefernduft die Werkstatt.

Da die Bessey Zwinge zwar parallel spannen aber nicht rechtwinklig aufgebaut sind, mußte der vordere Anschlag dem Winkel der Zwingen angepasst werden.
Ich habe den Winkel einfach mit einer Schmiege abgenommen und die vordere Leiste passend gehobelt.














Dann verleimt und anschließend bündig gehobelt.















Anschließend wurd die berechnete Teilung angezeichnet und die Ausparungen mit der TKS ausgesägt.














Zum Schluß noch die "letzte Ölung" und fertig.














Die Befestigung an der Wand erfolgt über zwei Leimholzbretter, die mit je drei losen Zapfen mit dem Halter verbunden sind.
Um die Stabilität zu erhöhen, habe ich noch eine Leiste eingebaut und auf jeder Seite eine Stütze.








Ich hoffe es hält auf Dauer.





Donnerstag, 14. Juni 2012

Werkzeugvorstellung - Veritas Sliding Square

Ein Meß- und Anreisswerkzeug was ich schon länger und sehr gerne benutzte ist der Sliding Square von Veritas. Auf deutsch: Verstellbarer Anschlagwinkel. Mit ihm lassen sich Maße abgreifen und übertragen und er erfüllt auch die Funktion eines Streichmaßes.

Dabei handelt es sich zum einen um eine 77x152mm große Zunge aus satiniertem Edelstahl mit auf drei Seiten tiefgeätzt und geschwärzten Millimeter Skalen (kurze Seite bis 70mm, lange Seiten bis 100mm). Alle vier Seiten stehen absolut rechtwinklig zueinander. Die Kanten sind, soweit ich das kontrollieren kann absolut plan. So eignet sich die Zunge auch als Winkelersatz oder auch um z.B. die Planheit kleiner Werkstücke zu kontrollieren.

Der zweite Bestandteil des Sliding Squares ist der verschiebare Anschlag aus eloxiertem Aluminium, der auch gleichzeitig als Griffstück dient. An einer Seite des Anschlages befindet sich ein Rad aus Messing, mit welchem sich die Zunge in jeder Position arretieren läßt.

Der Anschlag läßt sich sowohl passend für Rechts- als auch für Linkshänder auf die Zunge schieben.













Weiter ist der Anschlag nicht einfach ein viereckiger Klotz, sondern ist so geformt, dass der Sliding Square bequem in der Hand liegt.











Ein Vorteil gegenüber üblichen Streimaßen ist die größe Anlagefläche. So liegt der Veritas Slidingsquare sehr satt am Werkstück an und bügelt auch mal kleine Unebenheiten weg.










Zum Anzeichnen kann einmal die Kante der Edelstahl Zunge dienen...












...oder auch die sich bei 20mm befindliche Raute. Wird dort ein Stift eingesetzt, zentriert er sich automatisch durch die Form der Ausparung.











Wenn bei einem Projekt öfters bestimmte Maße zum Anzeichnen benötigt werden, können diese auch per Bleistift auf der satinierten Oberfläche der Zunge notiert und markiert werden. Zu diesem Zweck steht die komplette Rückseite und die untere Hälfte der Vorderseite der Zunge zur Verfügung.








Der Sliding Square ist wieder Veritas typisch eigentlich perfekt verarbeitet. An der Zunge befinden sich keine scharfen Grate oder Kanten, der Anschlag ist sauber beschichtet und das Messing Rad ist fein gerändelt und sehr griffig.

Kleinen Punktabzug gibt es trotzdem, kontruktionsbedingt läßt sich der Sliding Square nicht so einfach und genau einstellen, wie ein herkommliches Streichmaß. Es kommt schon etwas darauf an, in welchem Winkel man auf die Kante schaut und mitte Strich oder Ende Strich...durch die eher breite Bedruckung, bleibt da etwas Interpretationsspielraum.







Neben dem kleinen Starrett Kombinationswinkel ist der Sliding Square das am meisten von mir benutzte Meß- und Anreisswerkzeug in der Werkstatt.


Bezugsquelle: 

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Veritas® Gleitwinkel

Fehlkäufe - Leh(e)rgeld oder aus Erfahrung wird man klug.

 Dieser Eintrag findet sich unter der Rubrik Sonstiges wieder

Ich denke jeder der irgendwie mit Handwerken, Bauen, Basteln, Auto schrauben etc...etwas zu tun hat, kennt die Problematik: Man kauft irgendein Material oder Werkzeug, sehr oft von der eher billigen Sorte (es wird ja eh nicht oft gebraucht, also wozu viel Geld ausgeben) und stellt fest, es ist unbrauchbar, Schrott oder gar gefährlich.
Es gibt ja so tolle Sprüche wie, "Wer billig kauft, kauft zweimal", "Billig kann ich mir nicht leisten" oder "You get, what you pay". Leider steckt dort mittlerweile sehr viel Wahrheit drin.
Ich persönlich finde die Entwicklung, gerade auf dem Werkzeug- und Materialmarkt erschreckend. Es ist unglaublich was alles an unbrauchbaren Dingen mittlerweile für Geld verkauft wird (Wer die Zeitung Selbst ist der Mann öfters liest, findet dazu immer wieder "schöne" Beispiele unter dem Punkt Schrott das Monats). Ich frage mich öfters, ob die Händler und vorallem die Hersteller von diesen "Werkzeugen" kein Gewissen haben oder jemals eines ihrer Produkte überhaupt verwendet haben. Wenn ich irgendetwas produzieren würde und es wäre unbrauchbar, käme ich nie auf den Gedanken, es unters Volk zu bringen, sei es auch noch für so wenige Euros.
Bei vielen Sachen ist man, wenn man vernünftig arbeiten will, förmlich gezwungen, tief in die Tasche zu greifen oder die ganze Sache zu lassen.
Gefühlsmäßig würde ich sagen, die Qualität der Baumarktware und derer die bei diversen Lebensmitteldiscounter verkauften Werkzeuge und Materialien hat in den letzten 10-15 Jahren deutlich nachgelassen. Ich habe noch etliche ältere Werkzeuge, speziell von Aldi. Diese sind zwar kein High-End, aber trotzdem wirklich brauchbar und stabil und die ich ohne Bedenken weiterempfehlen konnte. Mittlerweile kaufe ich bei den Discountern kein Werkzeug mehr. Es ist mir zu teuer.
Von vielen Sparfüchsen wird man entweder belächelt, warum man so dumm ist für Teil X soviel Geld auszugeben, wobei Teil Y vom Grabbeltisch doch (angeblich) das selbe kann.
Zurück schlagen kann man dann wenn bei denen Teil Y schon zum dritten mal wegen Defekt neugekauft werden muß und man ihnen dann vorrechnet, was in der Summe Teil Y gekostet hat und somit Teil X doch nicht soooo teuer war. Oft stößt man aber auch damit auf taube Ohren.

Leider gibt es noch die Kategorie Nicht brauchbar und trotzdem teuer. Darunter fallen bei mir bis jetzt zwei Produkte. So etwas finde ich sehr schade, man wählt ein "Premium" Produkt eines namhaften Herstellers und bekommt etwas, was weder wirklich ausgereift noch eine dem Preis angemessene Verarbeitung an den Tag legt.

Um vielleicht den ein oder anderen vor solchen Fehlkäufen zu bewahren, möchte ich hier eine Liste pflegen, von Dingen die sich in meinen Augen als Lehrgeld herausgestellt haben.
Diese Liste werde ich wohl immer mal wieder aktualisieren müssen, die meißten Fehlkäufe habe ich zwar in den Anfängen meiner Holzarbeiten getätigt, aber ich bin sicher es kommt immer mal wieder was hinzu.

Ich werde kurz das Produkt und soweit bekannt den Hersteller bzw. die Quelle nennen und in Stichpunkten die Punkte aufliisten, die mich an dem Produkt gestört haben.

  • Bosch Tischkreissäge PTS10 - Ruckelnder Start, weiche Aufhängung des Sägeaggregat, somit kein genauer Winkelanschlag möglich, Spiel am Sägeblatt sowohl axial als auch radial, somit kein sauberer Schnitt möglich, unzureichende Staubabsaugung. In meinen Augen nicht für den Möbelbau geeignet.
  • Woodster Fräsmaschine BS52 - Planheit des Tisches eher mies, 2(!!!)mm Höhenspiel des Motors auch bei angezogener Arretierung. Präzises Fräsen so nicht möglich, extrem laut.
  • Topcraft Exzenterschleifer - Kaum berührt der Schleifteller das Werkstück bleibt der Teller stehen. Tausch zwecklos, Ersatzgerät selber Fehler
  • Topcraft Bandschleifer - Sobald die Maschine belastet wird, wandert das Schleifband
  • Stanley Premium Hobel No4. - Dies ist der eine teure Kandidat, unergonomische Griffposition und bei jeglicher Spandickenverstellung ändert sich auch die Lateraleinstellung. Jedesmal ein Gefummel
  • No Name Schraubzwingen bei Westfalia bestellt - Bei allen war die feste Backe lose, konnte ich beheben, 60% der Zwingen rutschen bei Belastung irgendwann durch.
  • Meister Einhandzwingen gekauft bei Aldi und baugleiche vom Ramschladen - Nach einiger Zeit halten die Zwingen nicht mehr und rutschen durch, bei zwei ist eine Backe unter Belastung gebrochen. Von geschätzt 15 gekauften Zwingen unterschiedlicher Größe, sind noch drei im Einsatz. Alle anderen sind defekt.
  • Kraft Werkzeuge Holzbohrer Satz (Norma) - Bohrer eiern, Zentrierspitze nicht zentrich, teilweise unmöglicher Schliff.
  • Kraft Werkzeuge 15tlg. Fräsersatz (Norma) - Kugellager bereits nach dem auspacken rauer Lauf, HM Schneiden brechen aus, Nutfräser bricht bei 3mm Frästiefe am Schaft ab, Kugellager passt nicht zum Fräsdurchmesser am Bündigfräser. 1/3 der Fräser ist halbwegs brauchbar.
  • Tischlerwinkel 3tlg. (Norma) - Da Blisterverpackt keine vorherige Prüfung möglich. 2 von 3 Winkel erhebliche Abweichung vom rechten Winkel.
  • Diamant Schärfblock vierseitig (Aldi) - Der Abtrag der Schleifplatten ist zwar gut, aber ALLE platten sind nicht annähernd plan.
  • Diverses Schleifpapier ohne Herstellerbezeichnung von Aldi, Norma, Ramschladen... für Hand und Maschine - Abtrag läßt sehr schnell nach, Schleifkörner halten nicht am Trägermaterial, Klettbelag der Schleifscheiben für Exzenter trennt sich vom Trägerpapier
  • Schleifpapier Rot von Wolfcraft - Abtrag und Standzeit eigentlich gut, aber es färbt auf das Werkstück ab. Unbrauchbar
  • No Name Spanplattenschrauben vom Ramschladen - Anscheinend mangelhafte Härtung, Köpfe werden "rund" oder brachen 3/4 eingeschraubt ab.
  • Biopin Gartenholzöl - Da bin ich mir nicht 100%ig sicher ob es am Öl liegt. Trotz dreimaligen Auftrag begann das Holz sich bereits noch 2 Monaten an einigen Stellen (Hölzer unterschiedlicher Quellen) schwarz zu verfärben.
  • Buch "Alle Holzarbeiten im Haus selbst erledigen (Weltbild Verlag) - Absolut nichtssagende und für Anfänger unbrauchbare Tipps und Anleitungen
  • Buch "Selbst tischlern, drechseln, schnitzen (Weltbild Verlag) - Absolut nichtssagende und für Anfänger unbrauchbare Tipps und Anleitungen

Neuzugang in der Werkstatt - Veritas Bench Holddown Werkstück-Niederhalter

Da ich immer noch mit dem Händler von dem ich die Hobelbank gekauft habe, im Clinch wegen den fehlenden Niederhaltern liege und sich die Sache schon Wochen hinzieht und keine Lösung sichbar ist, habe ich einen Werkstück-Niederhalter von Veritas bestellt. 
Dieses Bench Holddown genannte Werkzeug aus massivem Stahl hat einen Spanntiefe von ca. 210mm und die Stange ist etwa 230mm lang. Abzüglich dem Stück was in der Hobelbank steckt, lassen sich schon kräftige Dimensionen festspannen. Für Werkbänke bei denen unterhalb der Platte nicht genügend Platz ist, bietet Veritas noch eine kürzere Stange mit 140mm Länge an. Die Stange wird sich aber auch problemlos kürzen lassen.
Ich habe ihn jetzt schon einige Male benutzt und bin sehr angetan von dem Ding. Die Verarbeitung ist wie von Veritas gewohnt, auf sehr hohem Niveau. Alles ist sauber verarbeitet, keine Ecken, Kanten oder Grate und selbst die Pulverbeschichtung ist an allen Stellen einwandfrei. Vorallem die Knebelschraube aus Messing ist sehr schön verarbeitet.

 

Die Benutzung ist denkbar einfach, den Schaft in ein 19mm (3/4") Loch stecken, Niederhalter auf Wekstück positionieren und an der großen, aus massivem Messing bestehenden, Knebelschraube drehen. Fest! Die Bedienung dieser Knebelschraube ist wesentlich komfortabler als der Griff einer durch die Werkbank gesteckten Schraubzwinge.
Ich war etwas skeptisch, ob die Sache mit der Schraube so einfach funktioniert wie in der Artikelbeschreibung beschrieben. Aber Tatsache, es reichen 1-2 Umdrehungen und das Werkstück ist wirklich fest fixiert. Es ist absolut nicht nötig die Knebelschraube "anzuknallen".

Den "ultimativen" Test habe ich mit einem Stück Leimholz gemacht, welches so hoch ist, dass der Schaft des Niederhalters gerade so lang genug ist. Das ganze gut festgezogen und dann versucht das Holz unter dem Niederhalter rauszuziehen. Es ist mir mit normaler Kraftanstrengung - bis zur sanften Gewalt nicht gelungen das Holz zu entfernen. Ein weiterer Test mit einem Hammer endete im karatemäßigem Zerteilen der Leimholzplatte. Der Niederhalter hat aber im Prinzip gehalten.


Als in meinen Augen etwas negativem Punkt möchte ich die Riffelung des Schaftes anführen. Diese ist wirklich sehr scharfkantig und da der Schaft sehr passgenau in die Löcher meiner Hobelbank sitzt, wird jedesmal beim entfernen etwas Holz abgehobelt, zwar nicht viel aber trotzdem finde ich das nicht so gut.








Bezugsquelle:

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Veritas®-Niederhalter

Mittwoch, 13. Juni 2012

Projektvorstellung - Stoßlade mit drei versch. Anschlägen

Schon lange wollte ich mir eine Stoßlade bauen, jetzt da die Werkstatt soweit fertig ist und ich noch mit keinem Möbelprojekt angefangen habe, war die Gelegenheit günstig.



Ich habe mir in diversen Büchern ( The new traditional woodworker, Techniken der modernen Holzbearbeitung, Holzwerken Ausgabe 32) verschiedene Stoßladen angesehen, diese mit meinen Wünschen kombiniert und einen "detailierten" Plan gezeichnet. Vorgabe war eine entsprechende Größe für den Veritas LAJ (Low Angle Jack Plane), zwei verschiedene Gehrungsanschläge die schnell angebracht werden können und die Möglichkeit die Winkel zu justieren. 
Als Material habe ich mich für beschichtetes Multiplex und Buche für die Grundplatte und Hainbuche wegen seiner hohen Härte für die Anschläge entschieden.






Grundplatte


Zuerste habe ich 14mm Buche Bretter für die Werkstückauflage gefügt und zusammengeleimt. 
Beim Fügen der schmalen Bretter, war mir der Veritas Fügenaschlag eine große Hilfe. Er erleichtert diese Arbeit, gerade an sehr schmalen Kanten ungemein. Um die spätere Leimfuge noch zu optimeren, habe ich die beiden korrespondierenden Kanten gleichzeitig bearbeitet und eine leichte Hohlfuge angehobelt. Beim Verleimen kamen zum ersten mal die Bessey Korpuszwingen zum Einsatz. Die Teile sind wirklich eine tolle Sache, so schnell und einfach hatte ich noch nie Leimholz verspannt.




Während der Leim trocknete habe ich in die Grundplatte aus MPX ein Nut für die Laufleiste des Hobels gefräst. Extra den Frästisch aufbauen wollte ich nicht und so habe ich die Nut mit der 1400er und dem Parallelanschlag gefräst.
PS: Das ist das Elend, wenn Maschinen nicht immer einsatzbereit sind und man sie erst aufbauen muß. Dazu bin ich oft zu faul.







Nun konnten die verschiedenen Lagen der Grundplatte miteinander verleimt werden.












Um die Stoßlade an der Hobelbank fixieren zu können, bekam sie unten noch eine entsprechende Leiste. Diese besteht ebenfalls aus Hainbuche und ich habe sie mit drei Dominodübel an die Grundplatte geleimt. Da ich mir nicht sicher war, wie gut normaler Weißleim auf der Beschichtung der MPX Platte hält, habe ich PU Leim verwendet.

 












Zum Schluß fehlt noch die Laufleiste und das "Bett" für den Hobel.
Die Laufleiste besteht aus Buche. Damit sie in der gefrästen Nut der Grundplatte sitzt mußte ich einen entsprechenen Falz an die Leiste hobeln.

Die Hauptarbeit habe ich mit dem Sims- und Falzhobel erledigt...










 

... und die Leiste anschließend mit einem kleinen Simshobel genau in die Nut eingepasst.











 Da ich die Möglichkeit haben wollte, die Laufleiste bei Abnutzung oder Beschädigung austauschen zu können, ist sie nicht eingeklebt sondern ist mit vier versenkten Schrauben mit der Grundplatte verbunden.










Als Bett für den Hobel dient ein dünner Streifen ebenfalls beschichtets Multiplex. Auch dieser Streifen ist nur geschraubt und kann bei Verschleiß ausgetauscht werden.











Kleine Tipps zwischendurch:

Nicht nur auf die Skalen der Maschinen verlassen, sondern trotzdem immer kontrollieren, auch zwischendurch. Gerade bei nicht ganz so massiv gebauten Maschinen wie meine PK255 kann sich doch der Anschlag bei Stößen verstellen.



Ein Andruckkamm macht nicht nur an der Tischfräse Sinn, sondern auch an der TKS.
Gerade dünne Leisten lassen sich sicherer und genauer bearbeiten.




Die Anschläge

Nun ging es an die Fertigung der Anschläge.
Nachdem ich das nötige Material zusammengestellt hatte,...












habe ich die Hölzer mit der Rauhbank abgerichtet und gefügt.












Auch wenn ich mit dem Fügeanschlag arbeite, kontrolliere ich zwischendurch immer mal die Winkel. Das funktionert mit  dem kleinen Kombiwinkel von Starrett sehr gut. Ich besitze zwar auch einen Haarwinkel, aber wir wollen ja nicht übertreiben.









Hainbuche ist wirklich sehr hart und damit der Hobel bei Berührung mit dem 90° Anschlag nicht hängen bleibt, habe ich vorne noch ein Stück quer angeleimt.  Zwei 8x50 Dominodübel bringen die nötige Stabilität. Die Ausführung habe ich von Timo.

 













Befestigt wird der 90° Anschlag, an dem auch später die beiden 45° Anschläge fixiert werden mit zwei Schrauben:

Eine M8er Inbus Schraube an der Vorderkante. Diese habe ich in die Grundplatte eingelassen, dait der Kopf nicht raussteht und in ein 7,5mm Loch geschraubt, um diesem Befestigungspunkt möglichst wenig Spiel zu geben. 
Passend dazu befindet sich eine Rampamuffe im Anschlag.








Den hinteren Befestigungspunkt bildet eine lange M8er Schraube, ebenfalls in die Grundplatte eingelassen. Um Spielraum zum justieren des Anschlags zu haben, habe ich das durchgehende Loch im Anschlag mit 10mm gebohrt. Fixiert wird das ganze später mit einer Flügelmutter. Damit diese sich nicht in das Holz eindrückt, kommt eine dicke KFZ-Scheibe dazwischen.
Wie auf dem Bild ersichtlich, besitzt der 90° Anschlag noch zwei Rampamuffen, an diesen werden später die beiden Zusatzanschläge verschraubt.




Um die Rampamuffen leichter und genau senkrecht einsetzen zu können bediene ich mich der Tischbohrmaschine, einer Schraube mit abgesägtem Kopf und einer Kontermutter.



Damit der Anschlag beim späteren hobeln besser in der Hand liegt, habe ich die hintere Kante noch mit einer Fase versehen.











Um auch 45° Gehrungen auf der Stoßlade bearbeiten zu können, habe ich noch zwei verschiedene Erweiterungen gebaut.


Der erste ist relativ simpel und besteht nur aus einem breitem Kantholz mit einer 45° Schräge an einer Seite.
Der Anschlag wird bei Benutzung mit zwei M8x50 Inbusschrauben an den Grundanschlag geschraubt. Da ich keine so langen Inbusschrauben hatte, habe ich die Löcher auf den Kopfdurchmesser + 1mm aufgebohrt.








Um die ganze Sache ebenfalls justieren zu können, kam eine M5er Schraube + passender Muffe und damit nicht die dünne Schraube auf die Grundplatte drückt ein kleines Stück eines 12mm Rundstabs zum Einsatz. Die Rampamuffe sitzt weit in dem Anschlagholz und unten schaut nur der Rundstab heraus. Mit der Schraube kann nun der Rundstab verschoben und somit der Winkel genau eingestellt werden. Für einen möglichst großen Weg, sitzt die Verstellmimik am langen Arm, weit hinten am Anschlag.














Das Ergebnis sieht schon mal sehr vielversprechend aus.













Beim letzten Anschlag gab es etwas mehr zu bauen. Drei Leisten um genau zu sein, mußten möglichst passgenau mit Gehrungen versehen,...











...um anschließend mit Dominodübel verbunden und verleimt zu werden.












 
Auch dieser Anschlag wird wieder mit den beiden M8er Inbusschrauben an den 90° Anschlag geschraubt und verfügt über eine Feineinstellung.















Zum Schluß wurden noch alle Kanten mit dem Blockhobel gebrochen und alle Teile zweimal mit Leinölfirnis behandelt.


Um die Stoßlade einsatzfähig zu machen, mußte nur noch der 90° Anschlag justiert werden.
Aber das war auch mit einem Winkel und ein paar leichten Hammerschlägen erledigt.











Hier noch einige Bilder der fertigen Stoßlade und die Anwendungsmöglichkeiten der drei Anschläge.

Benutzung des 90° Anschlages um genau rechtwinklige Flächen zu erzielen und/oder ein Bauteil möglichst genau auf ein bestimmtes (Längen)Maß zu bringen















Der erste 45° Anschlag dient dazu, an kleine Leisten einen genauen Gehrungswinkel anzuhobeln.












Es reicht ein 6mm Inbus Schraubendreher um den Anschlag zu befestigen.












Nochmal der 12mm Rundstab der Justiereinrichtung im Detail.












Der andere 45° Anschlag dient zur Bearbeitung von breiteren Brettern.











Auch er wird wieder mit (den gleichen) zwei Schrauben an den Grundanschlag befestigt.
















Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Stoßlade in der Praxis verwenden wird.














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