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Montag, 17. September 2012

Projektvorstellung - "Fenster"-Wandspiegel

Bevor es an die weiteren Badmöbel geht, "musste" ich noch ein Geburtstagsgeschenk bauen.
So nebenbei hatte ich mitbekommen, das so ein Wandspiegel im Fensterdesign (Sieht aus wie ein Fenster mit Fensterläden von außen, nur anstatt der Scheibe kommt ein Spiegel rein) einen gewissen "Haben-Wollen" Faktor besitzt. Im dänischen Möbelhaus gibts so ein Ding für kleines Geld, aber die Verarbeitung war grottig und noch mit dem ach so trendigen "shabby chic" Design. Muß man nicht verstehen, was daran so toll ist, neue Möbel auf alt zu trimmen. Ich hätte das Ding zwar einfach kaufen können, nur steh ich gerne hinter meinen Geschenken und das war bei dem Ding nicht gegeben.

Aber warum was kaufen, was man auch selbst bauen kann.
Da das Teil nur ein reines Deko-Objekt wird, lag der Schwerpunkt diesmal eher auf Optik und nicht auf Stabilität oder tolle Holzverbindungen.

Da ich von dem Umbau der Werkstatt noch etliche Dachlatten übrig hatte, habe ich diese als Material genommen. Kosten nicht viel und wenn man die Bereiche mit Ästen oder Fehlstellen aussortiert, hat man auch schönes Holz.


Der hintere Rahmen.

Die Dachlatten wurden großzügig abgelängt, mit der ADH auf Dicke gehobelt und anschließend die Schmalseiten per Kantenhobel rechtwinklig gefügt.










Damit das Spiegelglas später nicht eingegeklebt werden muss, habe ich die Kanthölzer mit einem passenden Falz versehen. Da es nur vier Leisten waren und der Falz nur wenige Millimeter tief ist, habe ich mir nicht die Mühe gemacht, die Oberfräse auszupacken und einzurichten, sondern habe die Falze schnell mit dem Falzhobel gehobelt.

 













Um die Falze einfach "durchhobeln" zu können, habe ich mich für eine Eckverbindung auf Gehrung entschieden. Damit der Rahmen auch später exakt rechtwinklig wird, habe ich die Kanten auf der Stoßlade bearbeitet. Das geht recht schnell und zudem sehr genau; grob auf Gehrung abgelängt und dann mit ein paar Hobelstrichen auf das exakte Maß gebracht.








Anschließend habe ich den Rahmen einfach Stumpf verleimt.
Dabei waren die Korpuszwingen von Bessey wieder einmal eine große Hilfe.
Leider hat sich dabei wieder mal die doch "etwas" krumme Platte meiner Werkbank negativ bemerkbar gemacht. Da muß ich bald mal was tun.








Um die Stabilität zu erhöhen, habe ich in die Ecken noch Lamellos eingelassen und später bündig abgesägt.














Blendrahmen

Die Hölzer für den Blendrahmen wurden ebenfalls auf der Stoßlade mit dem Low Angle Jack bearbeitet...











...und stumpf verleimt. Da der Blendrahmen breiter als der hintere Rahmen ist, konnte ich hier die Flachdübel ganz normal einfräsen.
















Für eine elegantere Optik, habe ich noch mit einem großem Profilfräser die Außenkante bearbeitet.














Die Fensterläden

Weiter ging es mit den Fensterläden. Deren Aufbau ist eigentlich sehr simpel, aufgrund der etlichen Kleinteile aber doch arbeitsintensiv.

Den Rahmen der Läden habe ich mit kleinen Dominodübeln verbunden, weniger wegen der Stabilität, sondern eher weil sich das ganze später leichter zusammenstecken läßt (Aufgrund der kleinen Querstreben so schon fummelig).
Die Füllungen im unteren Teil stecken nur lose in gefrästen Nuten und können so frei arbeiten.

Die kleinen Querleisten waren eine Fleißarbeit. Eine Dachlatte habe ich auf eine Dicke von 8 mm gehobelt und anschließend daraus 15 Leisten (14 werden gebraucht und eine auf Reserve) gesägt, alle exakt gleich lang gehobelt und anschliesend mit je zwei Fasen per Handhobel versehen.









Montiert habe ich diese Leisten einfach mit 5mm Runddübel.
Die Dübellöcher dafür habe ich an einem Rahmenteil angezeichnet, gebohrt und anschließend mit Dübelspitzen auf das zweite Rahmenteil übertragen.










Genauso bekamen auch die Leisten eine Markierung für die Bohrung.












Leider verliefen einige Bohrlöcher im Hirnholz doch etwas, sodass manche Leisten etwas schief sitzen. OK...Handarbeit, soll so sein. Ich wollte die Teile auch nicht nochmal neu machen, da später sowieso keiner darauf achtet, ob die Leisten auch alle wirklich gerade sitzen.

Zum Ausrichten habe ich noch Hilfslinien in 45° an die Rahmenhölzer gezeichnet...













...Die Dübel eingeleimt und das ganze zusammengefädelt.












Fehlen noch die Füllungen.
Damit diese sich farblich etwas abheben, bestehen sie aus Kiefer.
Nach dem Hobeln und Ablängen, mussten noch die Kanten passend für die Nut im Rahmen  abgeplattet werden. Da ich nicht jedes Teil einzeln bearbeiten wollte, habe ich die Füllungen auf die Werkbank geklebt und alles in einem Rutsch gefräst.
















Nach dem Feinschliff konnten dann die Füllungen in die Läden gesteckt und das untere Rahmenteil angeleimt werden (Damit das aufgrund der Dominos auch funktioniert, musste der Dübel auch mit einer Gehrung versehen werden).















Aufhängung

Damit der Spiegel später auch dort befestigt werden kann wo er hingehört, nämlich an einer Wand, habe ich noch zwei Aufhänger in den hinteren Rahmen eingelassen.












Zusammenbau

Um den hinteren Rahmen und den Blendrahmen zu verbinden und die Sache trotzdem zerlegbar bleibt, habe ich mich für eine Mischung aus Runddübel und Schrauben entschieden.

In den Blendrahmen habe ich an den vier Ecken je zwei Dübel eingesetzt, der hintere Rahmen bekommt dazu korrespondierende Löcher. Da der Falz für das Spiegelglas im hinteren Rahmen 2/10mm flacher als das Glas selbst ist, wird dieses später so leicht geklemmt und klappert nicht.
















Das Bohren der Löcher war einfach. Ich habe beide Rahmen aufeinander ausgerichtet und mit Zwingen fixiert. Anschließend konnte ich mit einem Bohrer mit Tiefenstop die Löcher gleichzeitig durch beide Rahmenteile bohren. So war sichergestellt, dass die Löcher auch 100%ig zueinander passen und ich brauchte nicht mit den Dübelspitzen rumfummeln.

Jetzt konnte das Spiegelglas zwischen die Rahmen gelegt und beide Rahmenteile miteinander verschraubt werden.

 














Fehlen noch die Fensterläden. Diese habe ich mit kleinen Messingschanieren an den Rahmen geschraubt. Um gleichmäßige Spaltmaße zu erhalten, habe ich bei der Montage kleine Holzblättchen aus dem Fensterbau zum Ausrichten verwendet.










Nach der Kontrolle ob alles passt, habe ich das Ganze wieder zerlegt und klar lackiert. Nach dem Trocknen des Lackes gab es noch zwei Schichten Wachs für den extra Glanz.


Fertig ist das gute Stück.



Beim schreiben der Dokumentation habe ich gerade bemerkt, dass es auf dem Bild bei dem linken Laden so aussieht, als hätte die obere Füllung etwas Luft zur nächsten.  Die Füllungen liegen ja lose im Rahmen, beim fotografieren habe ich scheinbar nicht darauf geachtet, dass alle aufeinander liegen.














Samstag, 15. September 2012

Es ist ruhig geworden in der Werkstatt...

...aber es geht natürlich trotzdem weiter.

Wir waren ja im Urlaub, danach habe ich mich um den Kauf eines neuen "Transportgerätes" gekümmert, beides hat Zeit und Geld gekostet und gerade letzteres bremst im Moment noch etwas, da ich den BMW noch nicht verkauft habe.

Untätig war ich aber auch nicht.
Ein kleineres Projekt hatte ich noch vor dem Urlaub fertig gestellt, dazu folgt dann in den nächsten Tagen die Dokumentation.

Im Urlaub habe ich mir konkrete Gedanken uber die neuen Badmöbel gemacht und die ersten Pläne gezeichnet.
Leider habe ich vergessen mir die Maße des Badezimmers und des Waschtisches mit zu nehmen, so konnte ich die Planung nicht ganz fertigstellen.



Ein Baumarkt in der Nähe schließt die Tore und es gibt 30% auf alles, dort habe ich u.a. das hier gefunden und mitgenommen.