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Samstag, 23. August 2014

Neuzugang in der Werkstatt: Bessey DuoKlamp Einhandzwingen

In diesem Artikel geht es um die Bessey DuoKlamp. Eine leichte Einhandzwinge mit 1200N Spannkaft und einem interessantem Design.













Wer die DuoKlamp das erste Mal sieht, dem fällt sicher sofort das sehr eigenwillige Design auf. 


 










Übliche Einhandzwingen haben den Griff senkrecht zur Schiene stehen.













Bei der Bessey DuoKlamp sind Schiene und Griff parallel angeordnet.






















Was anfangs etwas komisch wirkt, ist aber in vielen Fällen die ergonomisch bessere Position, 

gerade wenn auf einer Werkbank gearbeitet wird.














Die Bedienung an sich gibt keine Rätsel auf.

Am großen roten Hebel wird gepumpt, um die Zwinge zu spannen ...













... und am hinteren roten Knopf, die Zwinge wieder gelöst.














Als Besonderheit, kann die Bessey DuoKlamp auch noch spreizen. Dazu muss nichts umgebaut werden (was aber auch einen Nachteil in sich birgt, aber dazu weiter unten mehr), sondern ein Dreh um 180° an diesem Schalter genügt und schon bewegt sich der Druckbügel in die andere Richtung.










Die Verarbeitung der DuoKlamp ist Bessey typisch  sehr gut. Nur an dem Pumpgriff gab es ein paar Grate von der Spitzgussform, diese waren aber mit einem Messer schnell entfernt.

Der Aufbau der Zwinge ist auf Leichtbau getrimmt, so ist auch der feste Bügel nur mit einem Federstift mit der Schiene, welche ein leichtes Hohlprofil hat, verbunden.












Aber bei einem renommierten Spezialist in der Herstellung von Zwingen, habe ich wegen der Stabilität keine Bedenken.


Zum Schluß möchte ich noch kurz die Bessey DuoKlamp und die Einhandzwinge Pro von Wolfcraft gegenüberstellen.













Hauptunterscheidungsmerkmal ist zum einen die Form der Spannbacken.

Die Wolfcraft ist konventionell wie der Großteil aller Zwingen geformt. Zusätzlich hat sie bis fast zur Schiene reichende Auflagen, was eine großflächige Druckverteilung bewirkt und Zulagen so gut wie überflüssig macht.











Die DuoKlamp hat Spannbacken mit zwei kleineren Auflagen mit denen sowohl vor, als auch hinter der Schiene gespannt werden kann.












Diese Form ist auch in dem gezeigten Beispiel (Brett hochkant an einem anderen) praktischer, da die DuoKlamp fast wie zwei einzelne Zwingen wirkt. Ein verdrehen des Brettes ist deutlich schwieriger als bei dem konventionellen Backendesign.

Zum anderen unterscheiden sich beide in der Position des Griffes.
Wolfcraft senkrecht zur Schiene und Bessey parallel zu dieser.
In dem oben gezeigten Beispiel ist das Design der DuoKlamp im Vorteil.

Die Zwinge kann irgendwo in der Fläche angesetzt, die Schiene (um die Bauteile leichter auszurichten) direkt gegen das Werkstück gelegt werden und trotzdem lässt sich der Griff problemlos bedienen.











Anders das Design der Wolfcraft. 

Möchte man nur mit einer Zwinge arbeiten und setzt diese genauso wie die DuoKlamp an, gerät die Hand in Konflikt mit dem Werkstück.
Ein kräftiges Spannen ist nicht möglich.











Nebenbei ist es auch möglich, die DuoKlamp auf den Kopf zu stellen, ohne das sie umfällt, bei der Wolfcraft und ähnlich geformte Zwingen, geht das überhaupt nicht.

Sowohl die DuoKlamp, als auch die Wolfcraft Einhandzwinge Pro, können sowohl spannen als auch spreizen.

Wie weiter oben schon gezeigt, muss dafür an der DuoKlamp nur ein Schalter umgelegt werden. Bei der Einhandzwinge Pro muss dafür der feste Kopf abgenommen und auf das andere Schienenende aufgesteckt werden. Das geht aber ebenfalls werkzeuglos per Knopfdruck.










Beides hat so seine Vor- und Nachteile. Die DuoKlamp ist schneller umgestellt, hat dafür aber nur wenig Auflagefläche, zudem auch noch ohne Schutzauflage. Bzw. die vohandenen Schutzauflagen könn(t)en umgesteckt werden, was aber sehr schwer und fummelig funktioniert und wahrscheinlich auch gar nicht von Bessey dafür angedacht ist.
Bei der Wolfcraft dauert der Umbau etwas länger, dafür bietet sie weiterhin große und gummierte Auflageflächen.







Auch die kleinstmögliche Spreizbreite unterscheidet sich deutlich. 75mm bei der Bessey und 210mm bei der Wolfcraft.

Einen Pluspunkt hat die Wolfcraft Einhandzwinge Pro noch: Ihr eingebauter Rückwärtsgang. Drückt man den gelben Hebel, bewegt sich das Gleitstück in die andere Richtung. Dadurch ist mit der Wolfcraft ein kompletter Einhandbetrieb möglich.


Ich möchte jetzt nicht sagen, dass die eine oder andere Zwinge besser ist. Sie sind deutlich unterschiedlich gebaut und haben dadurch je nach Einsatzzweck ihre Stärken und Schwächen.




Bezugsquelle:


Die Bessey DuoKlamp könnt Ihr bei Holzfachmarkt Gerschwitz bestellen.


oder wenn Ihr meine Internetseite unterstützen wollt, über diese Amazon Produktseite.

Bessey DuoKlamp Einhandzwinge





7 Kommentare:

  1. Hallo Michael,
    ich habe ebenfalls die Wolfcraft EHZ im Einsatz. Ist nicht auch ein Unterschied (zumindest sehe ich es so aus den Bildern) die Parallelität der Backen selber. Bei der Wolfcraft laufen die ja nicht parallel, sie sind leicht schräg angeordnet, was immer wieder zu "Verrückungen" führt. Das scheint bei der Bessy besser zu sein (ähnlich wie bei Korpuss zwingen) lg Sigi

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    1. Hallo Sigi,

      das ist richtig, die Backen laufen leicht spitz zusammen. Je nachdem ist das in der Tat etwas unpraktisch, aber es gibt auch Fälle da ist es gut. Wenn man was schmales damit pressen will, dann wirken die Backen wie eine Pinzette und greifen zuerst vorne + bei starkem Druck sind die Backen recht parallel zueinander, andere Zwingen neigen dann dazu, durch den Druck an der Spitze aufzugehen.
      Für Sachen die auf den "Punkt" fixiert werden müssen, sind die DuoKlamp etwas besser geeignet.

      Grüße

      Michael

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  2. Hi Michael,
    ich habe mit solchen Zwingen immer das Problem, dass der Plastikschutz der Klemmen immer sehr sehr schnell Kaputt geht. Ich benutze sie, wie du da oben in den Bildern. Ist das hier auch so (denke, dass du das noch nicht beantworten kannst) oder sind die beläge hochwertig. Meistens sehe ich bei meinen Zwingen schon nach dem 2-3 gebrauch erste Risse....
    Gruß
    Ben

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    1. Hallo Ben,

      die DuoKlamps habe ich noch nicht lange. Die Wolfcraft habe ich seit 2010 und auch noch weitere Wolfcraft und Bessey Zwingen, da ist noch bei keiner ein Defekt an den Schutzauflagen entstanden.

      Grüße

      Michael

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  3. Hallo Michael,

    noch ein Unterschied: Bei den Wolfcraftzwingen erreicht man ja die Richtungsänderung durch das umstecken. Man kann also eine Backe von der Stange entfernen. Dies ermöglicht, die Zwinge durch ein 20mm Loch (z.B. MFT) zu stecken und etwas auf der Platte zu fixieren.

    Es grüßt Johannes

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    1. Hallo Johannes,

      richtig das funktioniert auch.
      Mache ich beim MFT aber nur sehr selten. Die Zwingen gehen schon recht stramm durch die Löcher und ich möchte diese nicht vernudeln, da ich sie auch zum rechtwinklig ausrichten nutze.

      Grüße

      Michael

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  4. Ich wollte auch erst die Wolfcraft kaufen, habe aber im Handel daneben die Bessey entdeckt und bin froh, letztere gekauft zu haben.
    Hauptvorteil sehe ich z.B. bei Arbeiten ähnlich Leimholzherstellung.
    Da lege ich einfach mehrere Bessey-Zwingen nebeneinander auf den Tisch und lege von oben die Einzelbretter rein. So komme ich erst mal ohne Korpuszwinge aus, für mittlere Verleimarbeiten genügt die DuoKlamp.

    Mit der Wolfcraft ist das schlicht unmöglich.

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