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Sonntag, 25. März 2018

Projektvorstellung: Renovierung - Wohnzimmer - Teil 11

Sooo das hier wird der letzte Teil von der Renovierung des Wohnzimmers werden. 
Es war ja noch ein wenig zu tun, der Decke fehlten noch teilweise die Randleisten, die Elektrik bedurfte noch etwas Aufmerksamkeit und der Fußboden musste noch verlegt werden.
Aber eines nach dem anderen.

Die Hölzer waren ja schon vorbereitet, ich musste nur noch die Befestigungsbohrungen anzeichnen und bohren ...











... und anschrauben.













Das letzte Mal großartig Staub produzieren.

Die Abdeckungen für den Kabelbereich in den Drempeln mussten noch gebürstet ...












... und auf Breite, bzw. Höhe gesägt werden. 













Dann noch das OSMO Hartwachs-Öl drauf und fertig.












In der Länge haben sie noch Übermaß.

Nun ging es daran, die Schalter und Steckdosen zu setzen. 












Im Gegensatz zu früher sind ja einige hinzu gekommen.

Da ich einen leichten Knick in der Optik habe, habe ich bei dem Ausrichten mit der kleinen Stabila Pocket magnetic gearbeitet. Damit ist dann alles im Wasser. Kostet um 15€ und ist sehr praktisch das kleine Ding.




















In einer Ecke ist mit leider ein kleines Malheur passiert. Beim entfernen des Putzdeckels, ist der Streichputz mit abgegangen. Der alte Putz sandet an manchen Stellen, da ist es dann halt mit der Haftung nicht so gut bestimmt.









Naja, kein Drama Baby, paar Stunden später war davon fast nichts mehr zu sehen.











Als nächstes war die "Multimedia" Ecke dran. Mit dem TV Anschluss, einer Netzwerkdose und der Dose für die hinteren Lautsprechern.

Bei diesen musste ich zuerst rausfinden, welches Kabel zu welcher Seite führte. Mit ner Brücke und Multimeter aber kein Problem. 











Wer genau hinsieht, erkennt noch weiße Kabel in der Dose. Diese sind für eine alternative Position der Lautsprecher, falls der TV an die Außenwand kommt. 

Die Netzwerkdose war auch schnell gesetzt. LSA-Plus und dem entsprechenden Werkzeug sei dank. 











Kurzer Funktionscheck. Gigabit Verbindung ist hergestellt. Alles super.












Weniger super sah es bei dem TV Anschluss aus. Seit wir Kabelinternet und Telefon haben, hängt da fliegend ein Zweifachverteiler rum. Eine Leitung ist mein Fernseher, die andere geht über den Dachboden zum aktuellen Büro, wo die ganze Technik hängt. 
Ich weiß nicht wie empfindlich der Kram gegen ne andere Dämpfung durch ne Durchgangsdose ist, geschweige denn, ob das überhaupt funktioniert, wegen Rückkanal und so. Die Technik gab es damals in meiner Lehrzeit noch nicht und seit dem habe ich damit auch nichts mehr am Hut.
"Never touch a running system". Daher wollte ich den Verteiler lassen und hatte mir beim setzen der Dosen überlegt, den einfach in eine Leerdose zu packen. Ja, eigentlich ne gute Idee, aber praktisch war ich damals zu blöd, zu checken, ob das Ding überhaupt da reinpasst, also mit Kabel dran. Ohne Kabel hab ich es probiert und der Rest drückt sich, hab ich gedacht. Dem war dann nicht so und Knicken ist für Koaxialkabel tödlich.









Ich habe dann die Rückwände der beiden UP-Dosen mit dem Multimaster rausgetrennt und den Hohlblock noch etwas tiefer ausgestemmt. 

Zappzarapp, der Verteiler passt locker ohne Gewalt in die Wand. :)












Mit der Welt verbunden war ich danach auch noch.












Deckel drauf und fertig. Ja nur wo hab ich den Deckel der Netzwerkdose? Nach langem Suchen ein Blick auf die Bestellung. Der nächste Dämpfer. Was man nicht bestellt hat, kann man auch nicht finden. 
Gut gibts den Deckel halt später.








Für die direkt sichtbaren Schalter und Stecker, habe ich was nobleres genommen, als schnödes Weiß. Busch & Jäger Alpha Nea Platin, das gefällt mir wahnsinnig gut. Aber auch teuer, daher auch nicht im ganzen Raum.





















Das Beste kommt zum Schluss. Den Raum wieder an die Verkabelung hängen. Da ich beim Abklemmen alles mittels P-Touch beschriftet und auch die Belegung der neuen Deckenlampen notiert hatte, war das schnell erledigt.










Nachdem das alles soweit verklemmt war, kam die laienhafte Prüfung der Installation. Ich habe das nach bestem Wissen und Gewissen erledigt, aber da gerade bei sowas oft ne Wissenschaft draus gemacht wird, bitte nicht nachmachen. Eltern haften für ihre Kinder.

Zuerst Prüfung des Schutzleiterwiderstandes an allen (!!) Dosen. 
Nach DIN VDE 0100-600 sollte dieser unter 1 Ohm liegen, maximal aber zwei.

Ich bin da im Schnitt mit 0,15 Ohm gut dabei. 











Anmerkung: Wer das misst sollte ein Meßgerät mit Bereich für niedrige Widerstände und der Möglichkeit, die Meßleitungen zu kompensieren verwenden. Mit einem gängigen Mulitmeter, auch mit meinem tollen Fluke geht das nicht. 
Ich habe für solche Arbeiten ein PeakTech 2695. Das kann Isolationsmessung und hat ein Messbereich mit 10 Milliohm Auflösung und Leitungskompensation.


Als nächstes habe ich den Isolationswiderstand der einzelnen Adern untereinander gemessen. Die Norm gibt dazu eine Meßspannung von 500V und dabei mindestens einen Isolationswiderstand von über 1 MOhm vor.


Auch da ist alles in Ordnung. Zwischen N und PE ist er zwar mit 870 MOhm niedriger als in den anderen beiden Fällen, aber immer noch voll im grünen Bereich.












Die Verdrahtung im Raum ist zwei geteilt, daher auch noch eine Messung auf der anderen Seite. Dreimal recht identische Werte um 2500 MOhm.










Trockenübung bestanden. So konnte ich dann den Raum wieder ans Netz hängen.

 Für schnelle Prüfungen (inkl. FI) nehme ich das SDT 1 von Benning. Das kleine Instrument zeigt mittels Kombination von drei LEDs an, wie es um die Verkabelung von Steckdosen steht. Zudem kann ein FI mit 30mA zum Auslösen gebracht werden und es zeigt evtl. gefährliche Spannungen auf dem Schutzleiter an. 








Es sollte JEDE Steckdose im Raum geprüft werden, nicht nur eine. 

Abschließend noch die Messung der Netzspannung im Raum mittel Fluke T150












Und ein Vergleich mit dem eher preisgüstigen PeakTech. Schön, wenn man sich einig ist.











Warum ich mit zwei Meßgeräten gearbeitet habe und nicht alles nur mit dem PeakTech? Ganz einfach. Die Steckdosen haben einen Kinderschutz und die Strippen vom Peaktech, lassen sich da eher mäßig reinfuddeln. Das geht mit dem T150 dazu ganz einfach.
Das T150 kann im Prinzip auch alle Messungen, welches der Benning SDT1 auch macht, nur ist es mit dem T150 aufwendiger. Mit dem Benning ist man recht fix durch einen Raum von Steckdose zu Steckdose gehuscht.

Nachdem alles für Gut befunden war, Deckel drauf. 
Diese hatte ich vorher, genau wie die Wände, mit dem Knauf Easyputz angepinselt. So fallen sie wenig auf.










Achja, das Licht funktioniert natürlich auch




Jetzt fehlt nur noch Fußboden.
Zuerst mussten noch die Reste vom alten Teppich verschwinden. 

Am schnellsten geht das durchs Fenster. 












An einigen Stellen hing er, warum auch immer, recht fest und ich musste den Multimaster mit Schaberklinge zu Hilfe nehmen. 
Reste vom Boden und Kleckse vom Putz fielen dem Bahco Farbschaber zum Opfer.









Die im Anbau verlegten Spanplatten, knarrten stellenweise recht nervig. 

Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, alle Platten nochmals neu zu verschrauben. Mit dem 4. Gang der Quadrill bestückt mit dem Trockenbauvorsatz mit Tiefenstopp, war das schnell erledigt. 










Die alten Schrauben bekam ich "dank" Schlitz nicht ohne Aufwand aus dem Boden. Daher blieben sie drin. An Stellen, wo sie nach der neuen Verschraubung überstanden, habe ich sie mit dem kleinen GWS 12-76 und einer passenden Fächerscheibe beigeschliffen. Der ist kein Spielzeug.







Danach konnte ich die Trittschalldämmung verlegen. 

Ich habe mich für SELIT professional entschieden. Diese lässt sich einfach verlegen, leicht bearbeiten und verfügt über einen leichten Klebeeffekt für den späteren Belag.










Durch das aufgedruckte Gitter im Zentimeterraster, lässt sich der Trittschall auch einfach auf Maß bringen. 

Der Zuschnitt ging sogar im Stapel mit einem gewellten Brotmesser ganz einfach. 












Mit etwas Luft zum Rand wird es einfach ausgeklapprollt.












Für die Stöße empfiehlt der Hersteller ein Alu-PP Klebeband, so eines habe ich auch verwendet.











Ich kann das Selit professional wirklich empfehlen. Es lässt sich klasse verlegen und verarbeiten.

Ich konnte aber nur den Raum etwa zur Hälfte auslegen, es stehen ja immer noch die großen Möbel drin. 

Von daher habe ich in der freien Hälfte auch bereits mit der Verlegung des Vinyls begonnen, ehe der Trittschall komplett verlegt war.









Vorgearbeitet bis etwa zur Tür, dann war umräumen angesagt. 












Weiter ging es mit der Trittschalldämmung, ...












... bis der komplette Fußboden ausgelegt war. Die Enden konnte ich einfach mit einem Teppichmesser entlang einer Markierung freihand abschneiden. 










Vom Prinzip her ist das Verlegen von Klickvinyl recht einfach, es muss nur "Klick machen". Das hat bei mir ehrlich gesagt etwas gedauert. Am letzten Tag hat es dann endlich richtig gefluppt, vorher ging es stellenweise sahnemäßig, dann war es wieder ein Krampf und die Verbindungen rasteten nicht ein. Ab und an hatte ich echt die Nase sowas von voll. 

Vor Beginn sollte man die Länge des Raumes messen und ausrechnen, ob man die erste Reihe vielleicht in der Breite kürzen muss, damit am Ende nicht nur ein Streifen von wenigen Zentimetern übrig bleibt. 
Dann beginnt man einfach links in der Ecke mit einer kompletten Diele und arbeitet sich nach rechts vor. Randabstand beachten. Ich habe mich für eine 8mm Fuge entschieden. 

Das letzte Stück wird zuerst um 180° gedreht ausgelegt ...












... und die Länge markiert.













Danach nur Lineal oder Winkel anlegen, die Dekorseite mit einem scharfen Messer anritzen ...











... und "abknacken".













Fertig.













Das Reststück kann dann in der nächsten Reihe am Anfang eingesetzt werden. Es muss nur eine Länge von min. 30cm haben. Ansonsten ist es zu instabil.










Knifflig waren die beiden Stücke unter dem Türrahmen. Ich konnte sie nicht schräg von oben einschieben und an einem Zugeisen mangelte es mir auch. Dieses konnte ich aber mit meinem breiten Minibrecheisen von Stanley ersetzen. Kurz drücken und es hat Klick gemacht. 








Der Boden lag nach vier Abenden, drei Blasen an den Knien (trotz Schoner) und diversen anderen körperlichen Beschwerden.

Nun musste ich noch die Abdeckungen für die Kabelkanäle einpassen und die Fußleisten anbringen. 

Doch nochmal arbeiten mit Holz. Die Leisten mussten abgelängt werden und Falze für eine kleine Überblattung waren auch noch von Nöten. 










Die Abdeckungen werden an den Seiten hinter die Dekorleisten geschoben und überlappen sich in der Mitte.








 

Zusammen mit einer ebenfalls überlappenden Fußleiste entstand so ein einfacher aber ausreichend stabilen "Verschluss".










Geschlossen kaum zu sehen.













Die Fußleisten bestehen aus einer Art hartem Schaumstoff. Diese liesen sich einfach mit dem Multimaster und einem HSS Sägeblatt kürzen.










Die Montage der Fußleisten an den Wänden erfolgte mittels doppelseitigem Klebeband. Bis jetzt hält es sehr gut. Bei Bedarf andübeln kann ich die Leisten ja immer noch, falls das Band auf Dauer nicht halten sollte.

Hier einige Detailbilder:





























 













Bis auf die beiden Deckenleuchten bin ich soweit fertig. 












Die ersten Möbel kamen auch schon an ihren Platz. 
















Der Oldtimer steht wieder auf seinem Untergestell. 












Teile der Dekoration liegt auch bereit.













Bis aber alles wieder eingeräumt ist und die Technik funktioniert, wird es aber noch etwas dauern.
Mein Büro soll ja noch einziehen, dazu fehlt es aber noch an einem Schreibtisch, Regale brauche ich auch noch. Den Sicken der beiden Quadral Phase One Rearspeaker hat das UV Licht sehr zugesetzt und sie zerbröseln. Diese muss ich noch reparieren, bevor ich sie anbringen kann. 
Bis der Raum wirklich komplett fertig ist, wird noch einiges an Zeit ins Land gehen. 

Knapp vier Monate habe ich recht durchgehend abends an dem Zimmer gewerkelt. Dauert irgendwie immer alles länger wie man anfangs gedacht hat, vom Endergebnis bin ich aber recht zufrieden und der Raum ist so geworden, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. 
Ich habe die genauen Kosten zwar noch nicht zusammen gerechnet, aber vierstellig mit ner 3 wenn nicht ner 4 vorne wird es schon sein.



- Ende -

2 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    Respekt, du hast in den Raum wirklich viel Arbeit und Zeit gesteckt.
    Eine Frage zu dem Tiefenanschlag am Quadrill habe ich:
    Ist das ein Torx Bit auf dem Foto? Funktioniert das mit Torx Schrauben?
    Ich möchte mir einen für meinen DR18/4 kaufen, um Bretterschalung schnell und einfach zu Schrauben.

    Gruß
    Stefan

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    1. Hallo Stefan,

      jupp das ist ein Torx Bit und es funktioniert auch mit Torxschrauben.
      Ich kann auch keinen wirklichen Verschleiß an dem Bit erkennen.

      Grüße
      Michael

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