Schon lange wollte ich mir eine Stoßlade bauen, jetzt da die Werkstatt soweit fertig ist und ich noch mit keinem Möbelprojekt angefangen habe, war die Gelegenheit günstig.
Als Material habe ich mich für beschichtetes Multiplex und Buche für die Grundplatte und Hainbuche wegen seiner hohen Härte für die Anschläge entschieden.
Grundplatte
Zuerste habe ich 14mm Buche Bretter für die Werkstückauflage gefügt und zusammengeleimt.
Beim Fügen der schmalen Bretter, war mir der Veritas Fügenaschlag eine große Hilfe. Er erleichtert diese Arbeit, gerade an sehr schmalen Kanten ungemein. Um die spätere Leimfuge noch zu optimeren, habe ich die beiden korrespondierenden Kanten gleichzeitig bearbeitet und eine leichte Hohlfuge angehobelt. Beim Verleimen kamen zum ersten mal die Bessey Korpuszwingen zum Einsatz. Die Teile sind wirklich eine tolle Sache, so schnell und einfach hatte ich noch nie Leimholz verspannt.
PS: Das ist das Elend, wenn Maschinen nicht immer einsatzbereit sind und man sie erst aufbauen muß. Dazu bin ich oft zu faul.
Um die Stoßlade an der Hobelbank fixieren zu können, bekam sie unten noch eine entsprechende Leiste. Diese besteht ebenfalls aus Hainbuche und ich habe sie mit drei Dominodübel an die Grundplatte geleimt. Da ich mir nicht sicher war, wie gut normaler Weißleim auf der Beschichtung der MPX Platte hält, habe ich PU Leim verwendet.
Zum Schluß fehlt noch die Laufleiste und das "Bett" für den Hobel.
Die Laufleiste besteht aus Buche. Damit sie in der gefrästen Nut der Grundplatte sitzt mußte ich einen entsprechenen Falz an die Leiste hobeln.
Die Hauptarbeit habe ich mit dem Sims- und Falzhobel erledigt...
Kleine Tipps zwischendurch:
Nicht nur auf die Skalen der Maschinen verlassen, sondern trotzdem immer kontrollieren, auch zwischendurch. Gerade bei nicht ganz so massiv gebauten Maschinen wie meine PK255 kann sich doch der Anschlag bei Stößen verstellen.
Ein Andruckkamm macht nicht nur an der Tischfräse Sinn, sondern auch an der TKS.
Gerade dünne Leisten lassen sich sicherer und genauer bearbeiten.
Gerade dünne Leisten lassen sich sicherer und genauer bearbeiten.
Die Anschläge
Nun ging es an die Fertigung der Anschläge.
Hainbuche ist wirklich sehr hart und damit der Hobel bei Berührung mit dem 90° Anschlag nicht hängen bleibt, habe ich vorne noch ein Stück quer angeleimt. Zwei 8x50 Dominodübel bringen die nötige Stabilität. Die Ausführung habe ich von Timo.
Befestigt wird der 90° Anschlag, an dem auch später die beiden 45° Anschläge fixiert werden mit zwei Schrauben:
Passend dazu befindet sich eine Rampamuffe im Anschlag.
Wie auf dem Bild ersichtlich, besitzt der 90° Anschlag noch zwei Rampamuffen, an diesen werden später die beiden Zusatzanschläge verschraubt.
Um auch 45° Gehrungen auf der Stoßlade bearbeiten zu können, habe ich noch zwei verschiedene Erweiterungen gebaut.
Der Anschlag wird bei Benutzung mit zwei M8x50 Inbusschrauben an den Grundanschlag geschraubt. Da ich keine so langen Inbusschrauben hatte, habe ich die Löcher auf den Kopfdurchmesser + 1mm aufgebohrt.
Um die ganze Sache ebenfalls justieren zu können, kam eine M5er Schraube + passender Muffe und damit nicht die dünne Schraube auf die Grundplatte drückt ein kleines Stück eines 12mm Rundstabs zum Einsatz. Die Rampamuffe sitzt weit in dem Anschlagholz und unten schaut nur der Rundstab heraus. Mit der Schraube kann nun der Rundstab verschoben und somit der Winkel genau eingestellt werden. Für einen möglichst großen Weg, sitzt die Verstellmimik am langen Arm, weit hinten am Anschlag.
Auch dieser Anschlag wird wieder mit den beiden M8er Inbusschrauben an den 90° Anschlag geschraubt und verfügt über eine Feineinstellung.
Zum Schluß wurden noch alle Kanten mit dem Blockhobel gebrochen und alle Teile zweimal mit Leinölfirnis behandelt.
Aber das war auch mit einem Winkel und ein paar leichten Hammerschlägen erledigt.
Hier noch einige Bilder der fertigen Stoßlade und die Anwendungsmöglichkeiten der drei Anschläge.
Benutzung des 90° Anschlages um genau rechtwinklige Flächen zu erzielen und/oder ein Bauteil möglichst genau auf ein bestimmtes (Längen)Maß zu bringen
Auch er wird wieder mit (den gleichen) zwei Schrauben an den Grundanschlag befestigt.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Stoßlade in der Praxis verwenden wird.
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Tolle Idee !!!!
AntwortenLöschenSiht Spitze aus, super
Hallo Michael,
AntwortenLöschenaus welchen Büchern hast du die Anregung zu dieser Bauweise gefunden?
Grüße
Timo
Hi Timo,
LöschenDie Bauweise ist von mir.
Ich habe mir nur in den Büchern paar Anregungen über Position, Größe und Funktion der Anschläge geholt.
Input kam aus: The new traditional woodworker, Techniken der modernen Holzbearbeitung, einer Ausgabe der Holzwerken.
Grüße
Michael
Auf Anregung eines Lesers, habe ich die Bücherquellen im Beitrag noch mit angegeben.
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