Es war ja noch ein wenig zu tun, der Decke fehlten noch teilweise die Randleisten, die Elektrik bedurfte noch etwas Aufmerksamkeit und der Fußboden musste noch verlegt werden.
Aber eines nach dem anderen.
Das letzte Mal großartig Staub produzieren.

In der Länge haben sie noch Übermaß.
Im Gegensatz zu früher sind ja einige hinzu gekommen.
Als nächstes war die "Multimedia" Ecke dran. Mit dem TV Anschluss, einer Netzwerkdose und der Dose für die hinteren Lautsprechern.

Wer genau hinsieht, erkennt noch weiße Kabel in der Dose. Diese sind für eine alternative Position der Lautsprecher, falls der TV an die Außenwand kommt.

Ich weiß nicht wie empfindlich der Kram gegen ne andere Dämpfung durch ne Durchgangsdose ist, geschweige denn, ob das überhaupt funktioniert, wegen Rückkanal und so. Die Technik gab es damals in meiner Lehrzeit noch nicht und seit dem habe ich damit auch nichts mehr am Hut.
"Never touch a running system". Daher wollte ich den Verteiler lassen und hatte mir beim setzen der Dosen überlegt, den einfach in eine Leerdose zu packen. Ja, eigentlich ne gute Idee, aber praktisch war ich damals zu blöd, zu checken, ob das Ding überhaupt da reinpasst, also mit Kabel dran. Ohne Kabel hab ich es probiert und der Rest drückt sich, hab ich gedacht. Dem war dann nicht so und Knicken ist für Koaxialkabel tödlich.
Ich habe dann die Rückwände der beiden UP-Dosen mit dem Multimaster rausgetrennt und den Hohlblock noch etwas tiefer ausgestemmt.

Gut gibts den Deckel halt später.

Das Beste kommt zum Schluss. Den Raum wieder an die Verkabelung hängen. Da ich beim Abklemmen alles mittels P-Touch beschriftet und auch die Belegung der neuen Deckenlampen notiert hatte, war das schnell erledigt.
Nachdem das alles soweit verklemmt war, kam die laienhafte Prüfung der Installation. Ich habe das nach bestem Wissen und Gewissen erledigt, aber da gerade bei sowas oft ne Wissenschaft draus gemacht wird, bitte nicht nachmachen. Eltern haften für ihre Kinder.
Zuerst Prüfung des Schutzleiterwiderstandes an allen (!!) Dosen.
Nach DIN VDE 0100-600 sollte dieser unter 1 Ohm liegen, maximal aber zwei.

Anmerkung: Wer das misst sollte ein Meßgerät mit Bereich für niedrige Widerstände und der Möglichkeit, die Meßleitungen zu kompensieren verwenden. Mit einem gängigen Mulitmeter, auch mit meinem tollen Fluke geht das nicht.
Ich habe für solche Arbeiten ein PeakTech 2695. Das kann Isolationsmessung und hat ein Messbereich mit 10 Milliohm Auflösung und Leitungskompensation.
Als nächstes habe ich den Isolationswiderstand der einzelnen Adern untereinander gemessen. Die Norm gibt dazu eine Meßspannung von 500V und dabei mindestens einen Isolationswiderstand von über 1 MOhm vor.
Auch da ist alles in Ordnung. Zwischen N und PE ist er zwar mit 870 MOhm niedriger als in den anderen beiden Fällen, aber immer noch voll im grünen Bereich.
Trockenübung bestanden. So konnte ich dann den Raum wieder ans Netz hängen.
Es sollte JEDE Steckdose im Raum geprüft werden, nicht nur eine.
Warum ich mit zwei Meßgeräten gearbeitet habe und nicht alles nur mit dem PeakTech? Ganz einfach. Die Steckdosen haben einen Kinderschutz und die Strippen vom Peaktech, lassen sich da eher mäßig reinfuddeln. Das geht mit dem T150 dazu ganz einfach.
Das T150 kann im Prinzip auch alle Messungen, welches der Benning SDT1 auch macht, nur ist es mit dem T150 aufwendiger. Mit dem Benning ist man recht fix durch einen Raum von Steckdose zu Steckdose gehuscht.

Diese hatte ich vorher, genau wie die Wände, mit dem Knauf Easyputz angepinselt. So fallen sie wenig auf.
Achja, das Licht funktioniert natürlich auch
Jetzt fehlt nur noch Fußboden.
Zuerst mussten noch die Reste vom alten Teppich verschwinden.

Reste vom Boden und Kleckse vom Putz fielen dem Bahco Farbschaber zum Opfer.
Die im Anbau verlegten Spanplatten, knarrten stellenweise recht nervig.


Danach konnte ich die Trittschalldämmung verlegen.

Durch das aufgedruckte Gitter im Zentimeterraster, lässt sich der Trittschall auch einfach auf Maß bringen.
Ich kann das Selit professional wirklich empfehlen. Es lässt sich klasse verlegen und verarbeiten.
Ich konnte aber nur den Raum etwa zur Hälfte auslegen, es stehen ja immer noch die großen Möbel drin.
Vom Prinzip her ist das Verlegen von Klickvinyl recht einfach, es muss nur "Klick machen". Das hat bei mir ehrlich gesagt etwas gedauert. Am letzten Tag hat es dann endlich richtig gefluppt, vorher ging es stellenweise sahnemäßig, dann war es wieder ein Krampf und die Verbindungen rasteten nicht ein. Ab und an hatte ich echt die Nase sowas von voll.
Vor Beginn sollte man die Länge des Raumes messen und ausrechnen, ob man die erste Reihe vielleicht in der Breite kürzen muss, damit am Ende nicht nur ein Streifen von wenigen Zentimetern übrig bleibt.
Dann beginnt man einfach links in der Ecke mit einer kompletten Diele und arbeitet sich nach rechts vor. Randabstand beachten. Ich habe mich für eine 8mm Fuge entschieden.

Der Boden lag nach vier Abenden, drei Blasen an den Knien (trotz Schoner) und diversen anderen körperlichen Beschwerden.
Nun musste ich noch die Abdeckungen für die Kabelkanäle einpassen und die Fußleisten anbringen.

Die Montage der Fußleisten an den Wänden erfolgte mittels doppelseitigem Klebeband. Bis jetzt hält es sehr gut. Bei Bedarf andübeln kann ich die Leisten ja immer noch, falls das Band auf Dauer nicht halten sollte.
Hier einige Detailbilder:
Die ersten Möbel kamen auch schon an ihren Platz.
Bis aber alles wieder eingeräumt ist und die Technik funktioniert, wird es aber noch etwas dauern.
Mein Büro soll ja noch einziehen, dazu fehlt es aber noch an einem Schreibtisch, Regale brauche ich auch noch. Den Sicken der beiden Quadral Phase One Rearspeaker hat das UV Licht sehr zugesetzt und sie zerbröseln. Diese muss ich noch reparieren, bevor ich sie anbringen kann.
Bis der Raum wirklich komplett fertig ist, wird noch einiges an Zeit ins Land gehen.
Knapp vier Monate habe ich recht durchgehend abends an dem Zimmer gewerkelt. Dauert irgendwie immer alles länger wie man anfangs gedacht hat, vom Endergebnis bin ich aber recht zufrieden und der Raum ist so geworden, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.
Ich habe die genauen Kosten zwar noch nicht zusammen gerechnet, aber vierstellig mit ner 3 wenn nicht ner 4 vorne wird es schon sein.
- Ende -
Hallo Michael,
AntwortenLöschenRespekt, du hast in den Raum wirklich viel Arbeit und Zeit gesteckt.
Eine Frage zu dem Tiefenanschlag am Quadrill habe ich:
Ist das ein Torx Bit auf dem Foto? Funktioniert das mit Torx Schrauben?
Ich möchte mir einen für meinen DR18/4 kaufen, um Bretterschalung schnell und einfach zu Schrauben.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
Löschenjupp das ist ein Torx Bit und es funktioniert auch mit Torxschrauben.
Ich kann auch keinen wirklichen Verschleiß an dem Bit erkennen.
Grüße
Michael