Es geht zwar in erster Linie um den MM, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, ein möglichst breites Sortiment an unterschiedlichen Maschinen, was den Abtrag anbelangt zu vergleichen. So lässt sich auch sofort erkennen, wie viel schneller ein Rotex gegenüber einem normalen Exzenter ist, oder wieviel macht ein doppelter Schwingkreis aus, oder ist ein Exzenter wirklich schneller als ein vergleichbarer Rutscher...
Geschliffen habe mit frischem offen gestreutem Schleifmittel der Körnung 80. Für Renovierungszwecke zwar in der Praxis schon zu grob, aber ich musste mich an dem orientieren, was ich für den Fein an original Fein Schleifmittel für diesen Zweck da habe. Alle anderen Maschinen waren mit Festool Granat, bzw. der DSG 125 mit einem Grobreinigungsvlies bestückt.
Der MM war dabei afu die vom Hersteller max. zulässige Drehzahlstufe fürs Schleifen eingestellt.
Zuerst die Ergebnisse des Tests: Die Zeit welche die Maschine braucht, um so gut wie alles von der Lasur vom Holz zu schleifen.
- Fein FMM-350: 104 Sekunden (und nicht ganz sauber geworden)
- AEG EX150ES @ 3,2 mm Hub: 65 Sekunden
- Festool RTS 400: 58 Sekunden
- AEG EX150ES @ 6,4mm Hub: 35 Sekunden
- Festool DSG 125: 30 Sekunden
- Festool RAS 115: 18 Sekunden
- Festool RO 150 @ Rotexmodus: 13 Sekunden.
Warum der Fein so lange braucht, ist schnell erklärt. Die Schleifplatte oszilliert nur um +/- 1,5° um die Mittelachse. Bedeutet zur Mitte hin, wird der Abtrag immer weniger. Der Multimaster MUSS zwangsläufig in Bewegung gehalten werden, dazu auch später noch was zur Oberflächengüte.
Hier sieht man das etwas:

Hier ein Zusammenschnitt der Maschinen in zwei Videos in Echtzeit.
Zuerst die Exzenterschleifer ...
... und hier die anderen.
Vorteil vom Multimaster ist ja, er kann viel, also auch in Ecken schleifen.
Die Schleiffläche wurde durch zwei Leisten begrenzt die eine Innenecke simulierten und betrug 260x120 mm.
- Fein FFM-350: 100 Sekunden
- Festool RO 90 @ Delta: 42 Sekunden
- Festool RTS 400: 22 Sekunden
Auch dazu gibt es ein Video:
Wie man sieht, für mich als Linkshänder kein optimaler Aufbau, aber ich wollte die Kamera und die Uhr nicht verstellen und da alle drei mit rechts geführt werden, gleicht es sich wieder aus.
Als letzten Punkt, schauen wir uns noch die erzielte Oberfläche an:
Bei den Arbeiten auf Zeit, war ich an einem möglichst schnellen Entfernen der Lasur interessiert.


Grobschliff bei den Exzentern war jetzt nicht wirklich interessant. Dann eher was da im Vergleich zum Multimaster beim Feinschliff geht. Verwendet wurde Körnung P180. Was feineres habe ich für den Fein nicht und für Fichte ist das eh mehr als genug.

Beim Fein Multimaster ist es sehr schwer, da ein allgemeingültiges Urteil zu fällen. Die Oberflächengüte steigt und fällt mit der Bewegung der Maschine. Hängt somit sehr stark vom Nutzer ab. Eine saubere Oberfläche ist deutlich schwerer zu erreichen, als mit anderen Maschinen.
Immer schön in Bewegung gehalten, gleichmäßig bewegen und kein Zucken, dann bekommt man eine sehr saubere Oberfläche, die ja schon fast an einen Exzenter heranreicht.


Das kenne ich so von "echten" Schleifern nicht.
Ähnlich sieht es im Betrieb mit dem Deltaschuh aus.



Ich hoffe, Euch hat der Vergleich etwas geholfen und nimmt den Leuten etwas den WInd aus den Segeln, die behaupten der Fein Multimaster wäre ein vollwertiger Schleifer.
Nichts gegen den Multimaster, ich mag ihn sehr, er hat mir schon oft bei Problemen geholfen, aber zum Schleifen taugt er nicht wirklich, da gibt´s deutlich besserer.
Kleines Sorry fürs AF Pumpen bei manchen Videos, ich hatte den Autofokus nicht abgeschaltet.
Sehr schöner Vergleich! Der Multimaster ist eben das Gerät für kleine und enge Flächen und hat seinen Vorteil viel eher beim Sägen. Schön finde ich, dass Du aber zugleich auch den Rotex dem RTS 400 gegenübergestellt hast und aufzeigst, dass der Schwingschleifer noch lange nicht ausgedient hat. Grüße Rainerle
AntwortenLöschenZu erwartendes Ergebnis.
AntwortenLöschenIch benutze den MM jedoch gerne zum Schleifen, da ich einfach nichts anderes habe. Inzwischen habe ich meine Schleiftechnik der oszillierenden Arbeitsweise des Geräts angepasst und kann eine ordentliche Oberflächengüte erzielen.
Dazu kommt, dass ich mit 180er Körnung vollkommen zufrieden bin, ich mag es, wenn sich Holz noch ein winziges bisschen rauh anfühlt, das wirkt für mich "echter".