Fragt man die Hersteller oder einen Verkäufer, ist sofort klar, funktioniert ohne Probleme und absolut genau.
Fragt man einen Handwerker, ist sofort klar, Taugt gar nichts, ist nur ein Marketinggag.
Beides war jetzt etwas überspitzt formuliert, aber bei dem Thema gibt es meistens nur "digitale" Antworten, alles super oder geht gar nicht.
Die Wahrheit wird, wie so oft, irgendwo dazwischen liegen.
Da mich das Ganze auch interessiert hat und ich zu diesem Thema auch endlich mal handfeste Tatsachen liefern möchte, habe ich eine Versuchsreihe gestartet.
Eines aber vorneweg, eine Stichsäge wird nie das Ergebnis einer schienengeführten Handkreissäge erreichen können. Wer glaubt eine Kreissäge durch eine Stichsäge samt Führungsschiene ersetzen zu können, ist auf dem Holzweg. Eine sofort verleimfähige Kante ist ebenso wenig mir der Stichsäge möglich, wie zwei Platten auf Stoß ohne sichtbare Fuge. Dafür ist eine Stichsäge nicht gedacht, solche Aufgaben bleiben das Metier einer Kreissäge, egal ob stationär oder schienengeführt.
Trotzdem finde ich es schon beachtlich, was eine gute Stichsäge mit einem entsprechend ausgewähltem Sägeblatt zu leisten vermag. Für den schnellen Schnitt oder wenn bei Anpassungsarbeiten nur eine für das Auge gerade Kante nötig ist, sind solche Arbeiten auch mit einer Stichsäge machbar, falls die Handkreissäge gerade nicht greifbar, anderweitig verwendet oder vergessen worden ist.
Genug der Rede, hier die Ergebnisse von meinem Test.
Extremst wichtig bei solchen Arbeiten, wo ein Verlaufen des Sägeblattes verhindert werden muss, ist ein speziell für solche Zwecke entwickeltes Sägeblatt. Heißt: Möglichst dickes Material und geschränkte + scharf geschliffene Zähne.



Gesägt habe ich immer so, dass der Adaptertisch vollflächig auf dem Werkstück auflag, sowie mit Pendelhub auf Stellung 1, max. Hubzahl und leichtem Druck gegen die Führungsschiene.
Hier das Ergebnis:

Hier das Ergebnis:

Nun war das richtige Holz an der Reihe.
Hier das Ergebnis:

Und abschließend die "Königsdisziplin", dem Schnitt längs zur Faser. Bei solchen Schnitten ist die Gefahr groß, dass die Fasern das Sägeblatt ablenken und der Schnitt verläuft.
Hier das Ergebnis:

Auch das Ergebnis überzeugt soweit. Sicher kein Schnitt wie mit einer Kreissäge, aber für viele Zwecke absolut ausreichend.
Hey Michael,
AntwortenLöschentolle Seite und tolle Berichte. Lese hier wirklich oft und gerne!
Wenn ich das selbe Werkzeug besitze (Carvex, FSG-Blätter, etc), warum erhalte ich dann nicht auch so ein gutes Ergebnis...?
Wie lange hast Du geübt...
vg
Andreas
Moin Andreas,
Löschendanke!
Gut was soll ich sagen, Werkzeug allein ist nicht alles.
Holzwerken an sich betreibe ich seit ca. 2010.
Für diese Schnitte mit der Stichsäge habe ich eigentlich nicht geübt, da ich sowas mit der Tauchsäge oder TKS erledige.
Allerdings arbeite ich schon recht lange mit einer Stichsäge.
Grüße
Michael
Die Stärke des Sägeblattes geht in das Biegewiderstandsmoment mit der 3. Potenz ein.
AntwortenLöschenHeißt, dass ein paar 1/10 das schon verdoppeln können.