Für die Rahmenbreite habe ich mich am "Goldenen Schnitt" orientiert, heißt die beiden (sichtbaren) Rahmenteile zusammen haben 38% der kürzesten Seite der Steinplatte. Das sind 75mm dazu kommen noch 15mm als spätere Auflagefläche für die Platte.
Als ersten Schritt habe ich die Wenge Leisten in die Rahmenteile eingesetzt.
Auch dabei habe ich mich am Goldenen Schnitt orientiert. Die Frage war nur 38% von Außen oder von Innen?

Zum Verleimen kam PU Leim zum Einsatz, nicht weil es nötig wäre, sondern einfach weil der langsam weg muss, bevor er schlecht wird.
Als nächstes war der Falz für die Steinplatte an der Reihe.
Einen Querschnitt von 32x15mm mit der Oberfräse zu zerspanen war mir zuviel und ich habe den Falz auf der Tischkreissäge hergestellt.


Gut zu erkennen an dem ausgerollten Hobelspan, wie gleichmäßig der Schnitt unter Zuhilfenahme des Andruckkammes wurde.
Bevor ich an dem Rahmen weiterarbeiten konnte, musste ich noch die Steinplatte präparieren.
Ich hatte da etwas Bedenken, ob das so klappt wie gedacht, mancher Kleber ist ja wirklich hartnäckig.
Dank Absaugung gab es auch kein Dreck.

Als nächstes habe ich die genaue(!!!) Länge der vier Rahmenteile bestimmt. Es sollte später möglichst nicht mehr wie 1mm Luft zwischen Stein und Holz sein.
Für den Zuschnitt kam die Kapex zum Einsatz.
Nun ging es an die Verbindungen.
Da die Steinplatte recht schwer ist, habe ich mir für jede Ecke vier Domino Dübel überlegt.
Als nächstes habe ich dann die Platte verleimt.
Verbindungen auf Gehrung sind immer etwas tricky, der Rahmen soll ja rechtwinklig werden und gleichzeitig die Gehrungen genau aufeinander sitzen.
Da es viel zu leimen gab, habe ich diesmal zu Handschuhen gegriffen. Eigentlich ziehe ich die selten an, ich schwitze darin wie ein Sch****.
Auf Flächen lässt sich ausgetretener Leim recht einfach entfernen, in so einer V-Nut eher weniger.
Die Zwingen und das Werkstück liegen sauber auf und man kann durch gezieltes Lösen und Anziehen einzelner Zwingen, jede Ecke einzeln perfekt ausrichten.
5 Stunden später habe ich die Zwingen entfernt und die Steinplatte zur Kontrolle eingelegt.
Es folgte nämlich das Fräsen der Außenkanten. Jeder Buckel oder Leimklecks hätte sich im Ergebnis abgezeichnet.
Die Oberseite war einfach, dort habe ich eine simple 5mm Fase mit der Kantenfräse angefräst.
Aufwendiger war die Unterkante. Dort wollte ich eine ausgeprägte 45° Fase mit einem Absatz haben. Der Absatz sollte rundum verlaufen und die große Fase nur bis kurz vor die Ecken. Zum einen weil sie sonst mit den Dübelverbindungen ins Gehege kommt und auch weil es mir gut gefällt.

Im nächsten Teil geht es um die Herstellung des Fußgestells.
- Ende Teil 2, hier geht es weiter mit Teil 3 -
Hallo Micha,
AntwortenLöschenDeine Präzision ist der Hammer. Bin schon auf den fertigen Tisch gespannt.
Gruß Andi
Da kann ich mich nur anschließen. Ich schaue öfter auf den Blog in der Hoffnung, das Endergebnis zu sehen.
AntwortenLöschenWas ich bisher gesehen habe von der Idee über die Ausführung hat mich einfach begeistert.
Gruß
Volker