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Sonntag, 4. März 2012

Projektvorstellung - Buchstützen für Woodworker

Mein kleines Bücherregal steht ja jetzt an seinem Platz. Unter anderem sollten darin auch meine Bücher über die Holzbearbeitung Platz finden, nur sind diese alle eher groß und schmal und neigen zum umkippen. Einige hinlegen wollte ich nicht, weil es ist wie es ist: Meistens braucht man ja das, welches ganz unten liegt.
Was lag also näher als nächstes kleines Projekt ein Paar Buchstützen zu bauen. Da in dieses Regalfach nur Bücher zum Thema Holz gestellt werden sollen, wollte ich den Stützen auch ein passendes Design geben.
Nach längerem Überlegen viel mein Blick auf eine alte Holzhobel und damit war dann der Grundstein für die Stützen gelegt.
Auch dieses Projekt ist wieder eine Mischung aus Handarbeit und Nutzung von Elektrowerkzeugen.

Als Material habe ich mich wieder für Buche Leimholz mit durchgehenden Lamellen entschieden. Da diese Platten wohl mal für den Schubladenbau gedacht waren, haben sie schon eine passende Dicke von 14mm.
Auf der TKS wurde die Platte dann in zwei kleinere verwandelt. Einmal 150x250mm und die andere 150x200mm. Da die Platten schon geschliffen waren, mußte ich sie nur noch schnell mit Körnung 180 feinschleifen. Das war dann auch der erste Einsatz des Rotex RO 125 FEQ. Hmm, im Grobschliff Modus benimmt sich der Rotex eher wie ein bockiger Esel und nicht wie ein High-End Schleifer. Daran muß ich mich noch etwas gewöhnen.














Nun war dann erst einmal Schluß mit den elektrischen Helferlein und die gute alte Handarbeit war angesagt.
Es mußten Zinken und die entsprechenden Schwalben angezeichnet, gesägt und ausgestemmt werden.
Hier muß ich aber zugeben dies war/ist meine erste offene Zinkung mit Schwalbenschwänzen. Bei dem Recycling Regal und dem Holzlager habe ich zwar schon Zinkenverbindungen verwendet, aber immer nur einzelne und nie welche um Platten zu verbinden, sondern nur im Gestellbau. Fürs erste Mal hat es ziemlich gut geklappt, gut eine Kante ist weggebrochen und die Passungen sind nicht ganz 100%ig aber was solls, jeder fängt mal an.  Zumal bei der Zinkung für die zweite Stütze wurde das Ergebnis schon deutlich besser, aber dazu später mehr.
Hier erst einmal ein paar "Impressionen":









 
















Tja leider passierte mir dann beim Gegenstück ein "kleines" Maleur. 
Ich war in Gedanken nicht ganz bei der Sache, also irgendwo anders, aber nicht beim Zinken ausstemmen. So kam es wie es kommen mußte...nein den Fingern ist nichts passiert, ich hab nur die falschen Teile ausgestemmt (trotz Markierung).
Scheisse. Zinken abgesägt und noch mal von vorne.






Am Ende wurde aber doch noch alles Gut.

























Da ich noch mehr Buchstützen anfertigen möchte, habe ich für die Rundung eine einfache Schablone gefräst. Dies war dann auch der erste kleine Einsatz der Festool MFS.










Die Holzbrettchen wurden einfach mit doppelseitigem Klebeband auf die Schablone geklebt, so konnte ich den Radius in einem Rutsch durchfräsen ohne zwischendurch die Zwinge versetzen zu müssen.

Ich habe die Schablone erst einmal so lang gelassen, wenn ich mit den Stützen durch bin, wird sie gekürzt oder der runde Teil entsorgt.






Anschliessend habe ich die Querstrebe aus einer Buche Leiste ausgesägt und in allen Teilen die nötigen Fräsungen für die Domino 4x20mm Dübel vorgenommen, natürlich standesgemäß :-) mit der neuen Domino Dübelfräse. Hach ich fange an mich in die Maschine zu verlieben....



 
 ...und das Ganze grob zusammengesteckt.

 













Zum Schluß wurden alle Teile noch mit der Kantenfräse abgerundend und an die Bretter ein Profil angefräst.















 Soweit fertig.




 Weiter ging es mit der Oberflächenbearbeitung. Alle Teile der Stütze wurden bis Körnung 320 feingeschliffen, die offene Zinkenverbindung mit dem Flachwinkelhobel verputzt, zwei mal mit einem Möbelöl behandelt und anschliessend gewachst.

Der Holzhobel bedurfte etwas mehr Arbeit. Die Kombination Öl/Wachs mit deren Lackierung gefiel mit nicht. Also müßte der Lack runter. Da kam zum ersten mal für mich, ein chemischer Abbeizer zum Einsatz, bäääääh was ne ecklige Angelegenheit. Irgendwann war der Lack ab, ich habe den Hobelkörper dann auch noch bis P320 feingeschliffen und auch geölt und gewachts.




Nun war die eine Stütze fertig, fehlt nur noch die Zweite.




Wieder ähnlicher Aufbau wie bei der Ersten, nur mit dem Untschied das die Grundplatte größer wird und später unter die Bücher ragt.

Wieder wurde angezeichnet,...











...Zinken hergestellt,...















...Gefräst,...










...Gehobelt,...










...Geschliffen,...













...und Verputzt.
Hier sieht man auch mein neues Spielzeug, den Veritas Small Bevel Up Smoother. Gerade das Verputzen von solchen Verbindungen geht damit deutlich besser, als mit dem Flachwinkel Blockhobel.









 Und hier das Ergebnis meiner zweiten offenen Zinkung. Ich würde mal sagen, für den Anfang gar nicht so schlecht



Auch die zweite Stütze wurde wieder zweimal geölt, gewachst und anschliessend poliert.


















 Fertig ist der Satz Buchstützen:

 


 Der nächste ist schon in Arbeit.

4 Kommentare:

  1. Tolle Arbeit, lassen sich mit der MFS auch Schlitz und Zapfen fräsen?

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    1. Geht mit Sicherheit, aber da gibts bessere Methoden.

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  2. Hallo Micha,

    was ich Dich schon immer fragen wollte:
    Warum sind bei Dir Hobel immer im Plural bzw. weiblich?
    Du schreibst immer von die Hobel … das irritiert mich immer etwas.

    Viele Grüße (auch aus Hessen)
    Daniel

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    1. Moin Daniel.

      ups. Danke fürs aufmerksam machen.
      Keine Ahnung, ist mir noch gar nicht so aufgefallen.
      Ich werde das mal ändern.

      Danke und Grüße

      Micha

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