Falls doch mal etwas genau mittig in einem Kantholz o.ä. gefräst werden muss, ist das genaue ausrichten nicht ganz einfach und dauert auch ne Weile.
Falls jedoch häufig solche genau zentrischen Fräsungen erledigt werden müssen, lohnt es sich dafür ein Hilfsmittel zu bauen.
Ein solches habe ich hier anhand der Festool OF 1400 beschrieben.
Zuerst waren noch kleine Metallarbeiten nötig, um alles Material beisammen zu haben.
In meinen Sammelbeständen habe ich noch zwei Zapfen mit M8 Gewinde gefunden, ...

Das komplette Material, was ich benötigt habe:
Nun ging es an den Bau der Vorrichtung.


Fürs Auge bekommt die Grundplatte die gleiche Kontur wie der Fuß der Fräse.
Abschließend musste ich noch die Löcher für die M4er Senkschrauben ansenken ...

Da die Zapfen wahrscheinlich nicht oft versetzt werden, wird die Methode mit dem eingeschnittenen Gewinde ausreichen.
Um die feinen Gewindegänge in dem MPX etwas stabiler zu machen, ein kleiner Tipp:
Wenn das Harz ausgehärtet ist, können die Schrauben wieder entfernt werden, was aufgrund des Trennmittels kein Problem darstellt und zurück bleibt ein Gewinde, dessen Gewindegänge durch das Epoxidharz wesentlich stabiler und haltbarer sind als mit dem puren Holz.
... und fertig ist die werkzeuglos einsetzbare und selbstzentrierende Zentriergrundplatte für die OF 1400.
Wird nun ein Werkstück zwischen die beiden Zapfen "geklemmt" ...
Diese Grundplatte ist speziell an die OF 1400 angepasst, aber das Prinzip lässt sich auch an jeder anderen Oberfräse anwenden. Es ist nur wichtig, dass die Anschlagzapfen genau in einer Linie zum Fräser sitzen und auch genau den gleichen Abstand zur Fräsermitte haben. Wird hier ungenau gearbeitet, sitzt später das Werkstück nicht genau mittig unter der Fräse.
Super, Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung! Ich hatte das auch mal probiert, nur ne gedanklichen Fehler gemacht:) Bald folgt ein neuer Anlauf mit dieser Beschreibung!!!!
AntwortenLöschenHatte ich auch.
LöschenIn der Grundplatte der 1400 sind ja zwei Bohrungen, ich habe da die zwei Zapfen reingeschraubt und es war alles andere als mittig. Bis mir auffiel, dass der Abstand der beiden unterschiedlich war. Dann musste ich doch ne eigene Platte bauen.
Grüße
Michael
In die weiter vom Fräser entfernte Bohrung hätte dann ein Führungszapfen mit größerem Durchmesser eingeschraubt diese Ungenauigkeit ausgleichen können. Geometrisch ist das im Strahlensatz "geregelt".
LöschenGrüße Wilfried
Richtig, dadurch wird der Abstand ja verändert und korrigiert, nur woher einen passenden Zapfen nehmen? Daher Bau der Grundplatte.
LöschenMichael, altes deutsches Sprichwort: Nicht verzagen: Schlosser fragen... ;-)
AntwortenLöschenOder auch: Man begnüge sich mit dem was vorhanden ist. :)
LöschenHallo Michael,
AntwortenLöschenDeiner letzten Aussage stimme ich absolut zu.
Wahrscheinlich handelt es sich ja um ein Hilfsmittel, das konkret für ein Projekt verwendet wird und anschließend in einer Schublade schlummert in der Hoffnung, irgendwann einmal wieder eingesetzt zu werden.
Und gerade solche Hilfsmittel sollten minimal Geld kosten.
Gruß
Hallo Micha,
AntwortenLöschenwie immer sehr sauber gebaut. Danke auch für den super Tipp mit dem Epoxidharzgewinde.
Von der Handhabung her stelle ich es mir schwierig vor, mit der handgeführten Oberfräse ohne Hilfe der beiden Parallelanschläge auf der Schmalseite eines Bretts zu reiten. Hab ich ehrlich gesagt noch nie probiert. Ich würde dabei wahrscheinlich verwackeln. Zumal bei Zapfenlöchern ja auch noch getaucht werden muss. Wie sind Deine Erfahrungen? Geben die Zapfen einen gewissen Halt?
Viele Grüße
Olli
Hallo Olli,
Löschenso sicher wie mit der doppelten Klemmung geht es natürlich nicht.
Man muss halt noch seitlich etwas Druck ausüben, damit sich die Zapfen "fest klemmen". Zapfenlöcher sind kein Problem, das geht einfach, längere Nuten sind so ne Sache, da wackelt es doch ab und an mal, mit mehr Übung wird aber auch das gehen.
Grüße
Micha
Das ist eine sehr gute Idee – klasse! Wird im Hinterkopf abgespeichert, falls mal so eine Anforderung kommt. Mit Deiner genauen Beschreibung lässt es sich gut nachbauen.
AntwortenLöschenDanke!
Grüße,
Andreas