Da angedacht ist, die Schatulle später noch mit Stoff o.ä. auszulegen, habe ich den Boden aus 4mm Buche Sperrholz hergestellt.
Auf Maß gesägt, ...
... schauen ob es passt ...
... und eingeleimt.
Während der Sockel mit dem Boden trocknete habe ich die Seitenteile verleimt.
Dies ging ein wenig einfacher, als die Sockelleisten und ich konnte wieder zum bewährten PE-Schutzband greifen. Eine Verleimhilfe und zwei Zwingen sorgen für den rechten Winkel.
Jetzt war es an der Zeit die kleinen Nuten für die späteren Unterteilungen herzustellen.
Da ich noch ausreichend Reste von 3mm Buchestreifen rumliegen hatte, war die einfachste Lösung, das Nuten mit der Tauchsäge auf dem MFT nach Anriss.
Danach konnten die beiden Teile ebenfalls verleimt werden.
Eine stumpf verleimte Gehrung ist nie sonderlich stabil. Um trotzdem eine ausreichende Stabilität zu erlangen, habe ich zusätzlich "fremde Federn" aus Nussbaum eingeleimt. Die Überstände werden später mit der Dübelsäge entfernt.
Die Schlitze für die Federn habe ich einfach mit der Lamello Fräse und meiner kleinen Vorrichtung hergestellt.
Kleine Ungenauigkeiten gibt es immer, damit der Deckel gut auf seinen Topf passt, habe ich beide Teile auf zwei Bögen Schleifpapier plan geschliffen.
Das Sipo Brett wird der Deckel für den Deckel.
Nachdem absägen der Überstände, habe ich den Rest mit dem Flachwinkel Blockhobel von Veritas verputzt.
So sollen Gehrungen sein, schön dicht. Wenn das bloß immer so wäre.
Das Sipo Brett wird nicht einfach platt aufgeleimt, ich habe es zusätzlich rundum mit einem Falz versehen. Der Deckel sollte stabil sein, aber trotzdem die komplette Schatulle nicht zu hoch.
Ab und an, wäre mir ein Frästisch schon recht, dann könnte ich mir solche etwas heiklen Aktionen ersparen.
Geklappt hat es aber trotzdem.
Langsam wird ein Kasten draus.
Für den Feinschliff habe ich beide Seitenteile mit doppelseitigem Klebeband zusammengeklebt und gleichzeitig geschliffen. Durch die dabei entstandene größere Auflagefläche, wird ein Verrunden der Kanden verhindert, gleichzeitig geht es schneller, als beide Teile einzeln zu bearbeiten.
Nachdem Schliff habe ich den Sockel mit dem unteren Seitenteil verleimt. Mit einigen Gewichten obendrauf, konnte mich mir die Zwingen ersparen.
Anschließend kam der Festool Duplex mit einem Profilaufsatz an die Reihe um den Übergang zwischen Sockel und Seitenteil zu verputzen.
Der Schatullenkorpus war so gut wie fertig, ich musste nur noch die beiden Messingscharniere mit Grundhobel und Stemmeisen einlassen.
Die Trennstege hatte ich in den Verleimpausen geschliffen und grob abgelängt. Jetzt konnte ich diese mit dem Jack Plane auf der Stoßlade genau einpassen.
Im Prinzip bin ich ja ein Fan von Ölen und Wachsen. Bei der Schatulle wollte ich aber mal etwas anderes ausprobieren und habe zu einer Schellack Mattierung gegriffen.
Mit einem Stoffballen habe ich insgesamt 8 Schichten Schellack Mattierung aufgetragen.
Das klingt nach viel Arbeit, aber da der Schellack extrem schnell trocknet und auch eigentlich keine Nasen oder Läufer entstehen, war die Sache doch relativ schnell erledigt und ich konnte in einem durch arbeiten. Während ein Teil trocknete, habe ich auf das andere Schellack aufgetragen, usw.
Das Ergebnis ist ein schöner seidenmatter Glanz.
Zum Abschluss habe ich noch die beiden Scharniere angebracht. Leider hatte ich dabei zu dünn vorgebohrt, so richtig registriert habe ich das erst, als eine der dünnen Schrauben beim Eindrehen abbrach. Zum Glück konnte ich den Stummel noch mit einer Zange und Gefummel wieder herausdrehen.
Und das ist die fertige Schatulle.
Damit der Deckel nicht zu weit aufklappt, bekam sie noch eine kleine Kette als Öffnungsbegrenzer.
- Ende -
Hallo Micha,
AntwortenLöschenwie groß ist denn der Zeitaufwand für dieses Projekt?
Das Ergebnis gefällt mir sehr gut, sieht sehr edel aus!
Gruß
Chris
Hallo Chris,
Löschenwie ich schon auf einen Kommentar zum Teil 1 geantwortet habe, ich schau da nicht auf die Uhr wie lange ich an einem Projekt arbeite.
Ich habe mal nachgesehen, anhand der EXIF Daten der Bilder habe ich an 7 Tagen dran gearbeitet und dann schätze ich mal so immer ca. 3-4 Stunden.
Aber genau weiß ich das wirklich nicht.
Grüße
Micha
Servus,
AntwortenLöschenwas sind denn das für rote Alu(?) Winkel. die du zum Verleimen der Gehrungen verwendest?
Könntest du mir da ggf. eine Bezugsquelle nennen?
Danke
Hallo,
LöschenHersteller und Anbieter stehen schon bei den Kommentaren zu Teil 1.
Grüße
Michael
Hallo Micha,
AntwortenLöschenso Freunde hätte ich auch gerne, die für mich so etwas bauen. Hammer. Allerdings, einfach willst Du es auch nicht mehr haben :-) Allein diese 800 Ecken..... Spitze. Dieses Untergestell gefällt mir besonders. Sehr schön.
Vielen Dank für die schöne Doku,
Gruß Andi
Hallo Andi,
Löschendanke fürs Lob.
Die Schatulle bleibt in der Familie.
Du hast recht, einfach will ich nicht mehr, außer es muss schnell gehen. So ein Aha-Effekt sollte schon dran sein und ich will mich ja was das Holzwerken angeht auch weiter entwickeln und verbessern.
Grüße
Micha
Servus Michael,
AntwortenLöschendie Schatuelle sieht sehr sehr schön aus! Es ist mir immer wieder eine Freude deine Projekte zu sehen.
Und du hast Recht, ein Frästisch wäre wohl was... das ist schon recht gewagt ;)
Grüße,
Nico
Grüss dich michael...
AntwortenLöschenHab dieschöne doku zu deiner schatulle gelesen, gratuliere. Tolles ergebnis.
Bezüglich des erwähnten frästich kann ich dir den trend CRT-MK3 empfehlen. Slte mit deiner festool ofräse passen. Ich hab ihn jetzt 4 monate und bin sehr zufrieden.
Viele grüsse
Oli
Hallo michael
AntwortenLöschenToller blog und sehr schöne schatulle.
Bez. Frästich kann ich den trend CRT-MK3 empfehlen. Sollte mi deiner fesstoo ofräse passen.
Bwi mir kam selberbauen nicht in feage, der mk2 ist solide, präzise und für teilegrössen bis ca 100x100cm ganz ok.
Grüsse oli
Hallo Oli,
Löschendanke für den Tipp.
Mal sehen, was ich in Richtung Frästisch mache, ab und an wäre er schon sehr angebracht.
Grüße
Michael