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Freitag, 20. Februar 2015

Vorrichtung: Spitze Winkel sägen - Zubehör für die Kappsäge

Normalerweise ist bei einem 50° bzw. 60° Gehrungswinkel bei der Festool Kapex Schluss, andere Sägen gehen vielleicht noch 1-2° weiter, bei anderen ist schon bei 45 oder 47° Feierabend.

Möchte man noch im spitzeren Winkel kappen, muss man entweder zur Handsäge greifen oder eine Vorrichtung bauen.
Und wie so eine aussehen kann, dass zeige ich Euch hier.

So schaut der Plan aus (Nicht Maßstabsgetreu, aber die Maße stimmen):













Und so die fertigen Teile.














Das Ganze ist nichts anderes, als ein versetzter Anschlag mit Spannmöglichkeit und einer verschiebbaren Zusatzauflage.

Material war ein Reststück Buche Leimholz in 27mm Dicke und ein Stück 12mm Birke MPX. Was man nimmt ist im Prinzip egal, die Platte sollte nur möglichst gerade sein und schon eine Dicke ab 25mm haben, da die Schmalkante ja später als Anschlag für das Werkstück dient.

Die Platte war recht gerade, so reichte der Schwingschleifer und dessen große Grundplatte um letzte Hügel plan zu schleifen. Damit ich das besser kontrollieren konnte, bekam die Platte zuvor einige Bleistiftstriche, sind diese komplett weg, sollte die Fläche plan sein.










TIPP: Dabei nicht einfach unkoordiniert drauf los schleifen und versuchen den Hügeln und Tälern punktuell bei zu kommen. Das führt gerade bei Anfängern nicht wirklich zu einem Erfolg und die Gefahr, die Platte noch unebener zu machen ist groß.

Die richtige Vorgehensweise ist das gleichmäßige und komplette Schleifen der gesamten Fläche in einem festen Muster.

Dazu schleift man einen Durchgang längs immer über die volle Länge des Werkstückes und so, dass sich die einzelnen "Bahnen" zu ca. 1/3-1/2 überlappen.












Der nächste Durchgang ist dann quer, wieder Bahn, neben Bahn und ebenfalls  überlappend.













Ähnlich wie dem lackieren mit der Sprühpistole im Kreuzgang.
Das macht man so lange, bis alle Bleistiftmarkierungen entfernt sind.


So wieder zurück zum Thema:

Also wie Ihr seht immer noch konsequente Meidung der TKS.

Zuerst eine Referenzseite (längs zur Faser) ansägen ...














... und dann dazu eine Seite im rechten Winkel.














Als nächstes bekommt die andere Seite einen, in meinem Fall 30° bzw. 60° Winkel.

Falls vorhanden, kann man dazu einfach den Laser der Kappsäge nehmen und entsprechend Markierungen setzen.













Oder, so habe ich es gemacht, man nimmt einen Winkelmesser.














Damit kann man dann auch noch den Rechten Winkel der anderen Seite checken...schaut gut aus.













Einmal mit der Tauchsäge über das Brett und der 30° Winkel ist fertig.














Je genauer man diese 30° anzeichnet und sägt, umso mehr kann man sich später noch auf die Skala der Kappsäge verlassen.

Damit man später den Zusatzanschlag schnell und einfach in die richtige Position bekommt, braucht es noch einen kleinen Anschlag.

Diesen habe ich aus dem Reststück der Leimholzplatte herausgesägt. Das genaue Maß des Klotzes ist nicht so wichtig, nur der Abstand zur Schnittkante, im Fall der Kapex sind es 275mm.











Längs an Längs, da reicht es den Anschlag einfach auf Stoß anzuleimen. Wer es eilig hat, kann ihn aber auch festschrauben.













Legt man nun den Zusatzanschlag auf die Kappsäge, wird dieser mit dem Klotz gegen den Anschlag der Säge geschoben und hat so immer seine feste Position.












Damit später die Werkstücke sauber und sicher auf der Säge aufliegen, bekommt der Zusatzanschlag noch eine Werkstückauflage. Da diese je nach eingestelltem Winkel, dem Tisch der Kappsäge im Weg ist, muss die Auflage verschiebbar gestaltet sein.

Das habe ich durch vier Langlöcher gelöst, diese bekommen vier korrespondierende Löcher in dem Zusatzanschlag und ermöglichen es, dass die Auflage verschoben und versetzt montiert werden kann.

Die Langlöcher habe ich angezeichnet ...














... und mit der Oberfräse + Parallelanschlag ausgefräst Dabei das Werkstück auf einen Rest Arbeitsplatte geklebt).













Die Positionen wurden entsprechend auf den Zusatzanschlag übertragen. Vorher hatte ich noch geprüft, bis wie weit nach innen die Auflage maximal gehen darf, bevor sie an den Tisch der Kapex anstößt.











Die Bohrpunkte habe ich dann 1mm größer als die Langlöcher gebohrt, so ist später etwas Luft vorhanden.













Ich wollte auch eine Möglichkeit einbauen, das Werkstück an dem Zusatzanschlag festklemmen zu können. Ganz praktisch sind dafür Federzwingen geeignet.
Die Lösung dafür waren auch wieder vier Langlöcher, allerdings im Zusatzanschlag.
Hätte ich die Langlöcher einfach im benötigten Durchmesser gefräst, wären sie recht lang geworden, also lieber mit einem kleineren Fräser ein Viereck ausfräsen, als ein einfaches Langloch.

Da es ja vier gleiche Ausfräsungen geben sollte, habe ich zur Festool MFS gegriffen. 

Diese einmal eingestellt und mit den Winkelanschlägen versehen und das Fräse ist ein Kinderspiel.













So schauts aus ...















... und es passt eine Federzwinge rein.













Fertig war der Zusatzanschlag für spitzwinklige Schnitte.

Er wird mit der Werkstückklemme und/oder Zwingen auf dem Tisch der Kapex fixiert (Hier mit einem eher stumpfen Winkel, die Werkstückauflage kann bis an den Tisch der Säge geschoben werden).











Wird der Winkel spitzer, muss die Auflage zurück gezogen werden.













Werkstücke können mit Zwingen oder Federklemmen sicher befestigt werden, wobei die Auflage, die Sache noch erleichtert.













Als Beispiel habe ich einen 25° Winkel an ein Reststück gesägt. Das Berechnen des Schnittwinkels ist einfach. Die 60° des Anschlages + den gewünschten Winkel und das Ergebnis von 90° abziehen. Sind in dem Fall ein Schnittwinkel von 5°, auf welche die Säge eingestellt werden muss.










Andere Möglichkeit der Rechnung, da die Skala ja bei 0° anfängt. Die 30° des abgesägten Stückes - die gewünschten 25°, gibt auch 5° Schnittwinkel.


Ergebnis: Ein Werkstück mit einem spitzen 25° Winkel.














Da die meisten Kappsägen, ebenso wie die Kapex, eine Verstellung des Winkels nach beide Seiten zulassen, ist es sinnvoll den Zusatzanschlag so zu bauen, dass er auch auf beiden Seiten des Tisches eingesetzt werden kann.














2 Kommentare:

  1. Herr Hild ,

    Ich sehe einen kleinen Fehler.

    In der ersten Abbildung des Plans sollte der Winkel in der rechten unteren Ecke der Hauptplatine 60 Grad nicht mehr als 30 Grad sein. 30 Grad ist die Einstellung der KAPEX, nicht der Winkel auf dem Holz geschnitten. Andernfalls ausgezeichnet!

    Hochactungsvoll,
    Dr. Gary Laroff
    Portland, Oregon USA

    Auf Englisch:

    Mr. Hild,

    I see a small error.

    In the first picture of the plan, the angle in the bottom right of the main board should be 60 degrees not 30 degrees. 30 degrees is the setting on the Kapex, not the angle cut on the wood. Otherwise, outstanding!

    Regards,
    Dr. Gary Laroff
    Portland, Oregon USA

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    Antworten
    1. Hallo Gary,

      vielen Dank für den Hinweis. Sie haben recht, dort hat sich ein Fehler eingeschlichen.
      Ich habe es in der Zeichnung geändert.

      Grüße
      Michael

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