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Donnerstag, 30. März 2017

Neuzugang in der Werkstatt: Starrett Automatikkörner 18A

Ein eher unscheinbarer Helfer bereichert seit kurzer Zeit meine Werkstatt. 

Ein automatischer Körner, um genau zu sein, der Starrett 18A.












Der Körner ist 125mm lang und 14mm im Durchmesser. Es gibt den auch noch als (schwächeren) 18AA in 100mm und 11mm, der würde für Holz auch auf jeden Fall ausreichen, aber da ich eher große Hände habe, habe ich mich für die mittlere Version entschieden. Der große Bruder ist der 18C mit 133mm Länge und 17mm Durchmesser. Dessen Schlagkraft ist aber für die Holzwerkstatt dann doch deutlich überdimensioniert.

Ich hatte doch recht lange, um nicht zu sagen Jahre, immer mal überlegt, ob ich so ein Teil brauche. Hammer und normaler Körner sind ja für Metallarbeiten vorhanden und für Holz nutze ich ja Vorstecher.

Im Nachhinein ist die Frage aber eher, "Warum hast Du den nicht schön längst gekauft?".
Logisch für Hammer und Körner braucht es immer zwei Hände, mit dem Automatikkörner ist es möglich ein Teil hinzuhalten und mit der noch freien Hand die Bohrposition anzukörnen, der Zwischenschritt anzeichnen kann so entfallen.
Ich habe mittlerweile einiges gebohrt und vorher mit dem Starrett angekörnt, das geht super einfach, super schnell und super genau und das alles mit nur einer Hand.

Ersetzt solch ein Körner auch einen Vorstecher? 
Ich sage da mal nein. 
Warum?
Bei mir ist es so, dass ich aufgrund der Nutzung von SPAX Schrauben mit 4-Cut Spitze oft auf ein Vorbohren verzichte und die Position nur vorsteche. Die Spitze einer Schrauber hat einen eher spitzen Winkel, genauso wie ein Vorstecher. Solch ein vorgestochenes "Loch" zentriert die Schraube in meinen Augen recht optimal.
Der Körner hinterlässt aber aufgrund seines 80° Spitzenwinkels ein eher flaches Loch in dem eine Schraube nicht optimal geführt wird. Klar es funktioniert auch, aber mit einem vorgestochenen Loch ist die Führung genauer und sicherer.

Anders bei Spiralbohrern ohne Zentrierspitze oder einem (Querloch)Senker mit ihrem 118° bzw. 90° Spitzenwinkel. Da ist die Markierung die ein Vorstecher hinterlässt oft zu klein, um sicher ansetzen zu können und man muss diese mit dem Vorstecher noch etwas aufweiten.  Das ist Aufwand und kann auch ungenau(er) werden. In dem Fall ist die 80° Vertiefung eines Körners klar im Vorteil. Sie ist groß genug um den Bohrer /Senker sicher ansetzen  zu können, aber trotzdem spitzwinkliger als deren Spitze, sodass sich diese auch wirklich an dem Rand der Vertiefung zentrieren kann.

Der ein oder andere wird bei dem letzten Abschnitt ein Fragezeichen vor der Stirn haben. Wieso Senker? Gesenkt wird doch (in der Regel) erst nach dem Bohren. Stimmt so weit. Aber speziell Querlochsenker haben die Angewohnheit bei zu großem Druck an schon gebohrten Löchern unschön zu verlaufen. Dieser Effekt tritt weit weniger auf, wenn zuerst entsprechend dem Schraubenkopf gesenkt und erst dann das Loch gebohrt wird.
Wer es nicht glaubt, sollte es ausprobieren.

Jetzt aber genug der Theorie, kommen wir zu dem Starrett 18A.

Typisch Starrett ist er komplett aus Stahl gefertigt, Kunststoff sucht man an dem Automatikkörner vergeblich. 











Auch wieder typisch die Verarbeitungsqualität liegt auf sehr hohem Niveau. Die gerändelte Oberfläche ist sauber gearbeitet, die Gewinde laufen weich und satt und die Körnerspitze aus gehärtetem Kohlenstoffstahl ist exakt zentrisch angeschliffen.




 




Das Innenleben des aus 8 Teilen bestehen 18A ist recht unscheinbar, zwei Federn, die Spitze und zwei Stahlteile. Das wars. Aber alles sauber gefertigt. Werkzeugspuren findet man an den beiden Stahlteilen keine.









Falls jemand wissen will, wie das automatische Körnen funktioniert, ich habe keine Ahnung. Falls mich da jemand erleuchten kann, bitte als Kommentar schreiben.

Die Handhabung ist denkbar einfach: Körnerspitze ansetzen und auf den Körner drücken, irgendwann macht es dann "Klack" und die Automatik löst aus. Ankörnung gesetzt.
 
Durch drehen der Endkappe kann die Schlagenergie eingestellt werden. 
Riesig sind die damit erzielbaren Unterschiede nicht, aber doch sichtbar. Bis jetzt habe ich ihn auf einem mittleren Wert belassen.

Hier Körnungen in Aluminium und Buche. 
Links, schwach - Mitte, mittel - rechts, stark










Bezugsquelle: 


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Mein 18A

Der kleinere 18AA

Und der große 18C 

5 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht Michael.

    Das Teil ist wirklich sehr vielseitig einsetzbar, ich nutze es auch gerne für Dübellöcher in Steinwänden. Auf der Leiter viel einfacher als Hammer und herkömmlicher Körner.

    Gruss, Klaus

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  2. Danke für den Bericht :)
    Zur Funktionsweise gibts auf Wikipedia eine Animation:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Federk%C3%B6rner
    Das mittlere Teil ist im Ausgangszustand verkeilt und schibt den Hammer (rechts) gegen die Federkraft. Irgendwann rutscht das mittlere Teil in den Hammer und die gespannte Feder lässt diesen vorschnellen.

    Gruß, Martin

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  3. Hey Michael warum kommt die letzte Zeit so wenig?
    Mfg Peter

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    1. Moin Peter,

      ja wenn Du für mich auf die Arbeit gehst und mir noch regelmäßig Geld für Material, etc. überweist, dann schreib ich hier auch mehr. ;)

      Mal im Ernst, ich betreibe den Blog in meiner Freizeit neben meinem eigentlichen Hobby. Daher ist es mir nicht möglich mehrmals die Woche Artikel mit hochprozentigem Inhalt zu posten.
      Denke das sollte klar sein.

      Grüße
      Michael

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