Das Fräsen von präzisen geraden Nuten o.ä. geht am einfachsten und ohne Fräsfehler, wenn die Oberfräse sicher geführt wird. Bei größeren Werkstücken, bei denen in der Fläche gefräst werden soll, geht dies sehr sicher mit einer Führungsschiene. Die Führungsschiene wird samt Oberfräse ausgerichtet und am Werkstück fixiert, beim eigentlichen Fräsen muß man sich nur noch auf den Vorschub und die Bedienung der Oberfräse konzentrieren. Die Maschine kann durch diese Führung nicht mehr seitlich ausbrechen.
Bei Fräsungen in Stirnseiten oder schmalen Leisten ist dieses Arbeitsweise nicht möglich oder erst durch aufwändige Hilfskontruktionen.
Arbeitet man in solchen Fällen nur mit einem Parallelanschlag, besteht immer die Gefahr, dass die Oberfräse entweder durch Unachtsamkeit oder durch die beim Fräsen auftetenden Kräfte in Richtung Parallelanschlag verrutscht. Die Folgen von so einem Zwischenfall sind logisch, die eigentlich exakt gerade Fräsung bekommt eine Kurve. Wenn man Glück hat und die Fräsung später nicht sichtbar ist, einfach noch mal drüber fräsen und diesmal hoffentlich ohne Fehler. Wenn es ganz dumm läuft, ist das Werkstück Ausschuss und man darf es noch einmal herstellen.
Um solche Unfälle zu verhindern, gibt es einen ganz einfache Lösung, man geht zum nächsten Werkzeughändler und kauft sich eine Festool Oberfräse + die Führungshilfe OF-FH 2200. Die OF-FH 2200 verhindert solche Patzer. Macht aber mal schlappe 600€ minimum. Tja und wer keine Festool Oberfräse hat der guckt dumm, muß entweder beim Fräsen immer doppelt aufpassen oder ja eine Möglichkeit gibt es noch, sich um eine Selbstbaulösung Gedanken machen.
Die einfachste Variante ist ein "doppelter" Parallelanschlag. Sprich je Werkstückseite einen Anschlag, der die Oberfräse auf dem Werkstück seitlich festklemmt. So ist kein seitliches Ausbrechen mehr möglich und es lassen sich solche Arbeiten sehr entspannt bewerkstelligen.
Bei der Metabo OF E 738 gehört nur ein simpler Parallelanschlag aus Blech zum Lieferumfang. Da ich ja den "Luxusanschlag" der OF E 1229 besitze habe ich das Blechding nie genutzt. Letztenendes wurde er aber die Basis für zwei selbstgebaute Erweiterungen für die beiden Oberfräsen.
Zum einen der Auflagenvergrößerung und dem hier vorgestellten zusätzlichem Parallelanschlag.
Dieser besteht aus dem alten Anschlag und einem Rest Multiplex. In die Multiplexplatte habe ich eine Ausparung gestemmt, in welchen der Parallelanschlag genau passt. Diesen dann mit PU Leim eingeklebt und für zusätzliche Stabilität mit zwei M5 Schrauben und in das Multiplex eingepressten Muttern verschraubt.
Die Nuten für die Stange habe ich auf der Tisckkreissäge hergestellt. Um den Zusatzanschlag jetzt auf den Stangen des eigentlichen Parallelanschlages zu fixieren, habe ich in ein zweites Stück Multiplex zwei Rampamuffen eingesetzt und dieses mit mit dem anderen Stück verklebt und zusätzlich verschraubt. Die Fixierung erfolgt durch zwei Knebelschrauben. Um zu verhindern, dass diese sich verselbstständigen, dienen zwei kleine Schraubenfedern.
Die Oberfräse wird nun mit dem eigentlichen Anschlag und der Feineinstellung exakt ausgerichtet und anschließend mit dem Zusatzanschlag am Werkstück festgeklemmt. So kann die Oberfräse nur vor und zurück bewegt werden, seitlich wird sie sicher geführt.
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