Meine kleine Werkstatt ist in einem 10m² großen Kellerraum untergebracht, der
gleichzeitig auch die Zentraleizung von unserem Haus beherbergt.
Nachteil: Die
Heizung ist nicht gerade klein.
Vorteil: Auch im Winter ist es schön
warm.
Ein weiteres Problem ist die geringe Raumhöhe von 2m.
In
den letzten zwei Jahren habe ich immer mal wieder was in der Werkstatt
verändert um den kleinen Raum bestmöglich zu nutzen. Viele der
gesammelten Auto und Metallteile sind in den Schrott gewandert und so
konnte ich alle Blechregale bis auf eines aus der Werkstatt verbannen.
Alle Chemikalien, Öle und Fette, sowie Kabel und Elektroreste, das
Schutzgasschweißgerät, Farben und einige der Handmaschinen sind in einen
anderen kleinen Kellerraum umgezogen. All das hat mir so viel Platz
verschafft, dass ich eine Metabo PK 255 mit Schiebeschlitten und eine
Elektra Beckum HC 260K aufstellen konnte, sowie ein Regal für Holzreste
und einen kleinen Schrank für Verbrauchsmaterialen. Seit Mitte Mai 2012 steht sogar eine Hobelbank in meiner Werkstatt.
Bis vor kurzem sah meine Werkstatt noch so aus, alte Möbel, Putz mit Löchern, viele improvisierte Halterungen und alles etwas eng. Nicht wirklich gemütlich, aber zweckmäßig
Durch den Befall der beiden alten Möbel von Holzwürmern, habe ich die Werkstatt renoviert. Die einzelnen Schritte kann man hier lesen: Werkstatt Optimieren
Betritt man die Werkstatt fällt der Blick zuerst auf den Feuerlöscher, 1. Hilfe Kasten und die beiden Schalter für Licht und den Großteil der Stromversorgung der Werkstatt.
So ein Schalter hat den Vorteil, dass nach "Feierabend" nicht jede Lampe, Maschine etc. ausgeschaltet werden muß, ein Dreh am Schalter genügt und die Werkstatt ist bis auf einen Stromkreis, an dem u.a. das Radio und die Ladegeräte hängen Stromlos.
Direkt anschließend folgt ein neu aufgestelltes Holzregal, darauf liegen oben diverse Latten, gefolgt von Beizen und Lacken, Ölen und Klebstoffen und darunter Reinigungsmittel und diverse Chemie wie Rostlöser und Sprays.
Zwischen diesem Regal und der Tischkreissäge stehen weitere Hölzer, u.a. auch diverse Edelhölzer wie Wenge, Bubinga, Zebrano und Nussbaum.
Oberhalb der PK 255 hängt ne Uhr, damit ich immer weiß, wann die Stunde schlägt und die Hauptelektroverteilung für die Maschinen und diverse Steckdosen. An den Verteiler habe ich noch Schalter für die Absauganlage und die ADH gebaut. Kontrolleuchten zeigen den jeweiligen Zustand an.
Darunter hängt diverses Zubehör für die Tischkreissäge.
Als Arbeitstisch dient mir eine selbstgebaute Werkbank. Diese besteht aus einem halben verschweisstem Schwerlastregal und einer 28mm Bucheleimholzplatte mit 20mm Löcher im 96mm Raster und an der Vorderkante eine Nut für Schraubzwingen.
Dieser Tisch dient nicht nur für Montage-, Fräs- und sonstige Arbeiten, sondern beherbergt auch einige meiner Elektromaschinen und Spannwerkzeugen.
Blickt man nun zurück, schaut man auf die beiden Stationärmaschinen, die Präzisionskreissäge Metabo PK255 DNB mit Schiebtisch mit angeschlossener Absaugung und der Abricht- und Dickenhobelmaschine Elektra Beckum HC 260K. Unterhalb der TKS steht zusammengeklappt der Flexo 500 mit eingebauter Oberfräse Metabo OF 1812.
Die dritte Stationärmaschine im Bunde ist die kleine Metabo BAS 260 Bandsäge. Da ich diese nicht so häufig benutze hat sie keinen festen Standplatz, sondern wird nur bei Bedarf auf eine klappbare Werkbank gestellt.
Als Absaugung für die Handmaschinen und als Werkstattsauger dient mir ein Starmix IS ARD-1225 EWS , dieser steht neben der ADH. Den Starmix habe ich mit dem Metadepot versehen, sodass man noch einen Systainer aufclipsen kann. So kann der Sauger zusätzlich auch noch als kleiner Fahrbarer Tisch oder Ablage dienen.
In dem kleinen Zwischenboden aus über 80 Jahre alten Baubohlen, lagern noch einige Buchebretter und er dient als Aufbewahrung für einige weitere Elektrowerkzeuge.
Hinter der TKS steht mein roter Vorratsschrank, in dem Verbrauchsmaterial wie Schleifpapier, Farben, Klebeband, Bohrer etc. gelagert werden. Direkt daneben steht mein kleines Holzlager, in welchem ich kurze Holzstücke, Latten und Plattenmaterial lagere.
Große Platten und Hölzer lagern in einem Nebenraum.
Oberhalb der ADH hängt eine meiner Werkzeugwände, welche u.a. meine Veritas Bevel-Up Hobel beherbergt.
Jetzt geht es in den renovierten Teil meiner Werkstatt.
Eine weitere aus einem Schwerlastregal und einer Buche Leimholzplatte gebaute Werkbank trägt die Optimum Tischbohrmaschine und den drehbaren Schraubstock. In dem Regal, wie sollte es anders sein, weitere Elektromaschinen. Hinter der TBM an einer OSB Platte hängen Feilen, eine Ablage mit diversen Bohrern und Senkern und ein kleiner Ständer mit einzelnen Holzbohrern.
Links daneben ebenfalls ein neues Holzregal, welches Lappen, Schleifpapier, den Kompressor weitere Werkzeuge, und oben drauf Sortimentskästen mit Schrauben, Scheiben, Muttern...beherbergt.
Weiter geht es gegen den Uhrzeigersinn und der Blick fällt auf drei kleine gestapelte und miteinander verschraubte Schränke. In diesen befinden sich noch die Schwingschleifer, der Rotex, Bandschleifer und die Heißluftpistole. Ferner Lochsägen, Dremel, Nietzange....
In den Schubladen sind noch einige Handwerkzeuge, Bandspanner, Federklemmen und kleine Zwingen untergebracht. Obendrauf mein Mechanik-Werkzeugkasten und dahinter noch ein paar Handsägen.
Die Schränke stehen auf Rollen und können bei Bedarf leicht verschoben werden.
Weiter geht es mit der "Technik", Steckdosen, Telefon, eine Ablage für die Ladegeräte und auf einem Reststück OSB der Subwoofer der "Hifi-Anlage", bestehend aus MP3 Player und PC Lautsprechern.
Zwischen Hobelbank und den oben beschriebenen Schränken, hängt die Zapfstelle für die Druckluft, samt Manometer, Druckminderer und drei Kupplungen.
Die Schläuche für die Druckluft hängen neben der Eingangstür hinter der Heizung.
Nun kommt das neue Herzstück meiner Werkstatt, die Hobelbank (Sjöbergs Duo). Damit diese auch unverrückbar steht, habe ich sie zusätzlich an der Wand fixiert.
Ich habe mich für die Duo entschieden, weil sie die Möglichkeit bietet, die Bankzangen an vier verschiedenen Stellen einzusetzen.
Da ich mit 1,90m nicht gerade klein gewachsen bin, habe ich die Hobelbank mit Hilfe von vier 80mm Starken Buche Klötzen höhergesetzt.
Da ich mit 1,90m nicht gerade klein gewachsen bin, habe ich die Hobelbank mit Hilfe von vier 80mm Starken Buche Klötzen höhergesetzt.
Die drei Schubladen des Unterschrankes sind mit Gummimatten ausgelegt und nehmen meine Hobel auf.
Meine drei gebauten Werkzeugwände (1, 2, 3) befinden sich jetzt alle zusammen in einer Ecke das Raumes und nicht mehr an verschiedenen Stellen.
Darunter steht eine neue Kommode aus massiver Kiefer. Darin befindet sich Klebeband, Stifte und Lineale, Meßwerkzeuge, Nägel, Kleinzeug, Heißkleber, Tacker, Papier.....
Daneben das letzte verbliebene Blechregal, gefüllt mit Schrauben, Schrauben und Schrauben und weiteres Kleineisenzeug.
Oberhalb der Werkzeugwände habe ich noch umlaufend eine Ablage aus OSB angebracht, um noch weiteren Stauraum zu bekommen.
Nun sind wir einmal rum und am Ende der Werkstattführung, es bleibt nur noch die Zentralheizung zu sehen mit den daran befestigten Zwingenhalterungen.
Hier noch mal ein Überblick über die neue "Handwerkzeugecke".
Dadurch, dass es der neuen Kommode an 20cm Tiefe gegenüber dem alten Küchenschrank fehlt und den neuen Standort der zweiten Werkbank direkt an der Wand, gab es einen deutlichen Zugewinn an Bewegungsfreiheit in der Mitte des Raumes.
Update Beleuchtung
Neben der 2x58W Leuchte verrichten jetzt zusätzlich noch zwei mal 58W und drei mal 36W Lichtleisten ihren Dienst.
Oberhalb
der Tischkreissäge befinden sich zwei 36W Lichtleisten die
hauptsächlich die TKS und auch noch den Eingangsbereich ausleuchten.
Über
der Hobelbank und der Werkbank mit der TBM befindet sich je eine 58W
Lichtleiste. Eine weitere 36W Leuchte befindet sich oberhalb der Kommode.
Ich habe nicht nur die zusätzliche Beleuchtung installiert, sondern auch die komplette Elektrik modernisiert. Heizung, Beleuchtung und der Rest der Werkstatt besitzen nun eigene Sicherungen und die klassiche Nullung habe ich durch einen richtigen Schutzleiter ersetzt. Fehlt nur noch ein FI.
Die 2x58W Leuchte
ist separat geschaltet und dient als Grundbeleuchtung und falls ich nur mal etwas holen oder nachschauen möchte. Die o.g. Gruppen von Leuchten sind ebenfalls separat schaltbar. So müssen nur die Lampen leuchten, die ich auch wirklich brauche.
Bei Bedarf verfügt die Werkstatt nun über 340W Licht.
Geschaltet werden die Lampen weiterhin direkt vom Eingang aus.
Bei Bedarf verfügt die Werkstatt nun über 340W Licht.
Geschaltet werden die Lampen weiterhin direkt vom Eingang aus.
Hier noch ein Vergleich vorher und nachher. Die Bilder sind alle mit gleicher Einstellung (ISO, Zeit und Blende) aufgenommen worden.
2x 58W |
4x58w + 3x36W |
4x58W + 3x36W |
2x58W |
Danke für die schöne Projektdokumentation; ich stehe kurz vor dem Umzug meiner Werkstatt und die Anregungen kommen für mich zu richtigen Zeit. Ich werde mich dann zu gegebener Zeit mit einer Vorstellung meiner Stätte des Schaffens revanchieren.
AntwortenLöschenHallo Micha,
AntwortenLöschenmeine Werkplatz ist im Gegensatz zu Deiner 10 Quadratmeter Werkstätte winzig. Daher meine Überlegung, die ich auch so bei mir umgesetzt habe: alle Arbeitsflächen (Werkbank, Beistellschränke, Montagetische etc.) auf das gleiche Höhenmaß. Erleichtert die Arbeit ungemein, wenn mal ein sperriges Stück bearbeitet sein will.
Gruß aus dem Westerwald
AndreasB
Hallo Micha,
AntwortenLöschenGlückwunsch zu Deinem Umbau, das macht die Werkstatt doch fast gemütlicher wie mancher Wohnzimmerplatz vor dem Fernseher ;-)
Aber ich sehe auch das einige Dinge wie z.B. Deine Wandhalter für die Hobel verschwunden sind, aber so ist das wohl wenn man sich weiterentwickelt und man ein Platzproblem hat, das kenne ich auch.
Auch die Hobelbank ist eine gute Entscheidung, auch wenn sie für mich als Holz- und Metallwerker weniger geeignet ist. Selbst wenn sie sich trotz der Stellung an der Wand bewegen sollte, so kann man sie immer noch an der Wand mit Winkeln oder wenn man nicht in die Hobelbank bohren möchte mit Gewebebändern und entsprechenden Schrauben mit Scheiben an der Wand fixieren. Da bewegt sich dann nix mehr beim Hobeln.
Gruss
Christofer
Hallo Christofer,
LöschenWandhalter Hobel weg?
Nö eigentlich nicht, die sind da geblieben wo sie vorher auch waren (8. Bild von oben).
Ich habe die Hobelbank ja zusätzlich mit der Wand verchraubt, so ist die unverrückbar.
Grüße
Micha
Aha, jetzt habe ich eine Vorstellung von dem was sich verändert hat... Aber bei Dir ist es ja auch nicht soo geräumig, wie ich dachte... ich habe neulich ein Druckgusswerk besichtigt (hier) und hatte danach das Bedürfnis nach einer riesigen geräumigen Montagehalle als Werkstatt.. naja, ist leider utopisch, aber schön wärs, oder?
AntwortenLöschenmfg Lutz
Eine richtig schöne Werkstatt. Fehlt noch ein Holzofen für die Gemütlichkeit :-)
AntwortenLöschenGruß Andi
Hallo Andi,
Löschendanke!
Holzofen brauch ich nicht, ich habe doch meinen Freund die Heizung.
Grüße
Micha
Danke für die tollen Bilder! besondres die Wand-Ordnung gefällt mir sehr gut, extrem übersichtlich. Und bastelst du bei den Schubladen noch spezielle Einlegefächer für die kleineren Gerätschaften? Würde sich ja anbieten.
AntwortenLöschenHallo Artur,
Löschendanke.
Nein Einlegefächer habe ich keine eingebaut. Mittlerweile sind die Schubläden eh anders eingeräumt.
Grüße
Michael
Hallo wo hast du denn die Hobelbank von Sjöberg gekauft. Finde keinen Onlinehändler.
AntwortenLöschenSjöberg schreibt man übrigens ohne r nach dem ö. Falls jemand danach googeln will.
Onlinehändler die Sjöbergs im Programm haben gibt es doch etliche in Deutschland:
LöschenBreho
Feinewerkzeuge
Dictum
Steinert
HolzundLicht
Hast recht. Aber ich habe überall nach Sjöbergs Duo gesucht. Die finde ich nirgends. Bei Feinewerkzeuge gibts halt Scandi Plus und elite 1500 und elite 2000.
AntwortenLöschenGibt es mindestens bei:
LöschenBreho
HolzundLicht
Hallo Michael,
AntwortenLöschenmich würde interessieren, inwiefern du etwas für den Lärmschutz getan hast. Bei mir geht die Ausstattung an Maschinen etc. in eine ähnliche Richtung und ich mache mir vor der Anschaffung ein paar Gedanken dazu, wie ich Streit mit den Nachbarn vermeiden kann. Konkrete Sorgen mache ich mir um die Geräusche von Hobelmaschine, TKS und dem Hämmern beim Ausstemmen mit Beiteln.
Hast du diesbezüglich Vorkehrungen getroffen?
Herzlichen Dank,
Fabian
Hallo Fabian,
Löschenin dieser Richtung habe ich überhaupt nichts unternommen.
Die Werkstatt ist im Keller unseres Zweifamilienhauses, dieses wird nur von uns bewohnt und die Nachbarn sind auch kein Problem. Er hat spielt Keyboard und ich hab ne Hobelmaschine, also Unentschieden. :)
Grüße
Michael
Hallo Michael,
AntwortenLöschenschöne Werkstatt, meine hat auch nur knapp 2m Höhe. Dazu ein kleiner Tipp die typischen dünnen Styroporplatten mit Kunststoffoberfläche an die Decke kleben. Wenn man nämlich mal mit irgendetwas an die Decke stößt verhindert das Beschädigungen an diesem Teil. Hat mir schon oft geholfen.
Gruß Holz-Fritze alias Ralf
Hallo Michael,
AntwortenLöschenauf 10m2 eine Werkstatt zu betreiben ist schon eine Kunst für sich ;-)
Aber schön aufgeräumt, und jeden Platz ausgenutzt.
Auf meiner Werkbank liegt immer alles Kreuz und quer... und im Endeffekt such ich meist länger als ich es dann brauche...
Schöne Grüße,
Christof
Moin Christof,
Löschenich gehe ja mal davon aus, dass Dein Kommentar ernst gemeint ist und Du nicht nur Deine Affiliate Seite verbreiten willst. ;)
Ordnung ist bei der Größe Pflicht, sonst ist von dem wenigen Platz schnell nichts mehr übrig und die Gefahr steigt, ein Werkstück irgendwo anzuecken.
Grüße
Michael
Hallo Michael
AntwortenLöschensehr interessanter Beitrag, aus dem man viele Ideen für die eigene Realisierung einer Werkstatteinrichtung findet - Bravo
Ich richte gleich noch eine Frage an Dich:
wenn du mehrere Buchenleimholzplatten zu einer dickeren verleimen wolltest, würdest du die Oberflächen, welche zu verkleben sind, vor dem Kleben anrauhen oder sind die vorhandenen relativ glatten Oberflächen ohne weitere Vorbehandlung die bessere Basis für so eine Aktion ?
Viele Grüße der Holz-Opa
Hallo,
Löschender Beitrag ist ja schon aaaalt, seit dem hat sich ja wieder einiges getan.
Zu Deiner Frage. Früher, als die Leime noch nicht so gut waren wie heute, war es ratsam, die Oberfläche anzurauen, damit sich der Leim mit dem Holz richtig verzahnen konnte. Das ist heute bei einem modernen Weiß- oder PU-Leim nicht mehr notwendig und eher kontra produktiv. Die Verleimung findet schon fast auf Molekularebene statt, sprich zwischen den beiden Holzflächen sollte im Idealfall nur ein Leiummolekülbreite Platz sein.
Von daher sollten die Flächen glatt und Plan sein. Wichtig ist da eher, frei von Staub und Fett und Co.
Grüße
Michael
Hallo Michael
LöschenDanke für deine superschnelle Antwort. Ich werde deinen Ratschlag berücksichtigen und mal ohne Aufrauen die 3 Bretter zusammenleimen.
Gute Zeit und weiter viele Ideen rund ums Holz
Gruß der Holz-Opa