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Donnerstag, 14. Juni 2012

Fehlkäufe - Leh(e)rgeld oder aus Erfahrung wird man klug.

 Dieser Eintrag findet sich unter der Rubrik Sonstiges wieder

Ich denke jeder der irgendwie mit Handwerken, Bauen, Basteln, Auto schrauben etc...etwas zu tun hat, kennt die Problematik: Man kauft irgendein Material oder Werkzeug, sehr oft von der eher billigen Sorte (es wird ja eh nicht oft gebraucht, also wozu viel Geld ausgeben) und stellt fest, es ist unbrauchbar, Schrott oder gar gefährlich.
Es gibt ja so tolle Sprüche wie, "Wer billig kauft, kauft zweimal", "Billig kann ich mir nicht leisten" oder "You get, what you pay". Leider steckt dort mittlerweile sehr viel Wahrheit drin.
Ich persönlich finde die Entwicklung, gerade auf dem Werkzeug- und Materialmarkt erschreckend. Es ist unglaublich was alles an unbrauchbaren Dingen mittlerweile für Geld verkauft wird (Wer die Zeitung Selbst ist der Mann öfters liest, findet dazu immer wieder "schöne" Beispiele unter dem Punkt Schrott das Monats). Ich frage mich öfters, ob die Händler und vorallem die Hersteller von diesen "Werkzeugen" kein Gewissen haben oder jemals eines ihrer Produkte überhaupt verwendet haben. Wenn ich irgendetwas produzieren würde und es wäre unbrauchbar, käme ich nie auf den Gedanken, es unters Volk zu bringen, sei es auch noch für so wenige Euros.
Bei vielen Sachen ist man, wenn man vernünftig arbeiten will, förmlich gezwungen, tief in die Tasche zu greifen oder die ganze Sache zu lassen.
Gefühlsmäßig würde ich sagen, die Qualität der Baumarktware und derer die bei diversen Lebensmitteldiscounter verkauften Werkzeuge und Materialien hat in den letzten 10-15 Jahren deutlich nachgelassen. Ich habe noch etliche ältere Werkzeuge, speziell von Aldi. Diese sind zwar kein High-End, aber trotzdem wirklich brauchbar und stabil und die ich ohne Bedenken weiterempfehlen konnte. Mittlerweile kaufe ich bei den Discountern kein Werkzeug mehr. Es ist mir zu teuer.
Von vielen Sparfüchsen wird man entweder belächelt, warum man so dumm ist für Teil X soviel Geld auszugeben, wobei Teil Y vom Grabbeltisch doch (angeblich) das selbe kann.
Zurück schlagen kann man dann wenn bei denen Teil Y schon zum dritten mal wegen Defekt neugekauft werden muß und man ihnen dann vorrechnet, was in der Summe Teil Y gekostet hat und somit Teil X doch nicht soooo teuer war. Oft stößt man aber auch damit auf taube Ohren.

Leider gibt es noch die Kategorie Nicht brauchbar und trotzdem teuer. Darunter fallen bei mir bis jetzt zwei Produkte. So etwas finde ich sehr schade, man wählt ein "Premium" Produkt eines namhaften Herstellers und bekommt etwas, was weder wirklich ausgereift noch eine dem Preis angemessene Verarbeitung an den Tag legt.

Um vielleicht den ein oder anderen vor solchen Fehlkäufen zu bewahren, möchte ich hier eine Liste pflegen, von Dingen die sich in meinen Augen als Lehrgeld herausgestellt haben.
Diese Liste werde ich wohl immer mal wieder aktualisieren müssen, die meißten Fehlkäufe habe ich zwar in den Anfängen meiner Holzarbeiten getätigt, aber ich bin sicher es kommt immer mal wieder was hinzu.

Ich werde kurz das Produkt und soweit bekannt den Hersteller bzw. die Quelle nennen und in Stichpunkten die Punkte aufliisten, die mich an dem Produkt gestört haben.

  • Bosch Tischkreissäge PTS10 - Ruckelnder Start, weiche Aufhängung des Sägeaggregat, somit kein genauer Winkelanschlag möglich, Spiel am Sägeblatt sowohl axial als auch radial, somit kein sauberer Schnitt möglich, unzureichende Staubabsaugung. In meinen Augen nicht für den Möbelbau geeignet.
  • Woodster Fräsmaschine BS52 - Planheit des Tisches eher mies, 2(!!!)mm Höhenspiel des Motors auch bei angezogener Arretierung. Präzises Fräsen so nicht möglich, extrem laut.
  • Topcraft Exzenterschleifer - Kaum berührt der Schleifteller das Werkstück bleibt der Teller stehen. Tausch zwecklos, Ersatzgerät selber Fehler
  • Topcraft Bandschleifer - Sobald die Maschine belastet wird, wandert das Schleifband
  • Stanley Premium Hobel No4. - Dies ist der eine teure Kandidat, unergonomische Griffposition und bei jeglicher Spandickenverstellung ändert sich auch die Lateraleinstellung. Jedesmal ein Gefummel
  • No Name Schraubzwingen bei Westfalia bestellt - Bei allen war die feste Backe lose, konnte ich beheben, 60% der Zwingen rutschen bei Belastung irgendwann durch.
  • Meister Einhandzwingen gekauft bei Aldi und baugleiche vom Ramschladen - Nach einiger Zeit halten die Zwingen nicht mehr und rutschen durch, bei zwei ist eine Backe unter Belastung gebrochen. Von geschätzt 15 gekauften Zwingen unterschiedlicher Größe, sind noch drei im Einsatz. Alle anderen sind defekt.
  • Kraft Werkzeuge Holzbohrer Satz (Norma) - Bohrer eiern, Zentrierspitze nicht zentrich, teilweise unmöglicher Schliff.
  • Kraft Werkzeuge 15tlg. Fräsersatz (Norma) - Kugellager bereits nach dem auspacken rauer Lauf, HM Schneiden brechen aus, Nutfräser bricht bei 3mm Frästiefe am Schaft ab, Kugellager passt nicht zum Fräsdurchmesser am Bündigfräser. 1/3 der Fräser ist halbwegs brauchbar.
  • Tischlerwinkel 3tlg. (Norma) - Da Blisterverpackt keine vorherige Prüfung möglich. 2 von 3 Winkel erhebliche Abweichung vom rechten Winkel.
  • Diamant Schärfblock vierseitig (Aldi) - Der Abtrag der Schleifplatten ist zwar gut, aber ALLE platten sind nicht annähernd plan.
  • Diverses Schleifpapier ohne Herstellerbezeichnung von Aldi, Norma, Ramschladen... für Hand und Maschine - Abtrag läßt sehr schnell nach, Schleifkörner halten nicht am Trägermaterial, Klettbelag der Schleifscheiben für Exzenter trennt sich vom Trägerpapier
  • Schleifpapier Rot von Wolfcraft - Abtrag und Standzeit eigentlich gut, aber es färbt auf das Werkstück ab. Unbrauchbar
  • No Name Spanplattenschrauben vom Ramschladen - Anscheinend mangelhafte Härtung, Köpfe werden "rund" oder brachen 3/4 eingeschraubt ab.
  • Biopin Gartenholzöl - Da bin ich mir nicht 100%ig sicher ob es am Öl liegt. Trotz dreimaligen Auftrag begann das Holz sich bereits noch 2 Monaten an einigen Stellen (Hölzer unterschiedlicher Quellen) schwarz zu verfärben.
  • Buch "Alle Holzarbeiten im Haus selbst erledigen (Weltbild Verlag) - Absolut nichtssagende und für Anfänger unbrauchbare Tipps und Anleitungen
  • Buch "Selbst tischlern, drechseln, schnitzen (Weltbild Verlag) - Absolut nichtssagende und für Anfänger unbrauchbare Tipps und Anleitungen

9 Kommentare:

  1. Ja, die Weltbild-Bücher zu allen Heimwerkerthemen kann man in der Pfeife rauchen - taugen nix. Deshalb hat Weltbild wohl auch die Rechte so billig bekommen....

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  2. Auf meiner Liste von (für mich) unbrauchbaren, aber teurem Werkzeug würde das CMS von Festool stehen. Was habe ich etliche Stunden gefummelt, um Schiebtisch und Längsanschlag nur irgendwie präzise einzustellen. Richtig gelungen ist es mir nie.

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    1. Danke für die Rückmeldung. Ich fummel gerade am Eigenbau-Frästisch für 0,0 - Toleranzen und 90,0° Queranschlag (Mulitplex teilweise mit Messing verstärkt) und es gelingt mir auch noch nicht so ganz, aber wenn man dann bedenkt, dass ich für alles maximal 400 EUR. gezahlt habe...und das CMS mit Tischverbreiterungen an die 6000,-(?) herankommt, war es doch für mich eine gute Entscheidung. Spätestens beim nächsten Frästisch gelingen mir die 0,0...da könnt ihr drauf wetten...hehe.

      Meine Nr. 1 der unnötigen Anschaffungen: Die Festool PS300, eine Stichsäge, die man nur für Wellenschnitt nehmen kann :-). Aber der geht dafür Ruck-Zuck + mit Staubabsaugung! (Ironie)
      Bzw. die "75/4FC Hassunichgesehen" Sägeblätter kann man nicht mal in die Laubsäge spannen.

      Nr. 2 Massenhaft Ware aus dem Baummarkt. "Einweg"diamantbohrer, Besseyzwingen (richtig gelesen), udgl...

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    2. Ich komme beim CMS auf nicht mal 2000€, wie Du auf 6000,- (Spiegeleier?) kommst, entzieht sich meiner Kenntnis.

      Zu dem Rest schreib ich nichts, nur soviel ein Stichsägeblatt gehört nicht in eine Laubsäge und Bessey hat einen sehr guten Service.

      Grüße

      Michael

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  3. Hallo Michael,

    wie unterschiedlich die Erfahrungen doch sind. Ich habe jede Menge Scharubzwingen von Westfalie (die mit dem blauen Griff) und muss sage für den Preis, sind die echt gut. Keine rutscht durch, nur bei einer hat sich die feste Backe gelöst (das war mit zwei kräftigen Hammerschlägen und einem Meißel wieder behoben)

    Gruß

    Ralf

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    1. Hi,

      die mit dem blauen Griff hatte ich auch. Vielleicht fällt das mal wieder unter Qualitätsstreuung.

      Grüße

      Michael

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  4. Gern kannst du auch die Silverline-Metallhobel in deine Liste aufnehmen. Meine Höhenverstellung hat sich nach der zweiten Justierung verarbschiedet (total verbogen) und ich hatte keine Lust den Ramsch wieder zu reparieren.

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  5. Hallo Michael,
    Von der Bosch pts10 gibt es zwei versionen. Die neuere, aktuelle, die ich habe. Mit absaugung auf der Rückseite und silbernen Skalen.
    Und dann gibt es noch die ältere version mit absaugung auf der sägeblattabdeckung und gelben Skalen. Habe schon öfter gehört, dass die ältere Serie nicht so toll gewesen sei. Ich bin mit meiner jedoch sehr zufrieden und kann außer dem wabbeligen plastikunterteils nichts aussetzen.
    Naja, der "sanftanlauf" ist auch nicht das, was ich z.b. Von festool kenne :)

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