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Sonntag, 4. Oktober 2015

Tipp: (Schnitt)Winkeljustage an einer Festool TS(C) 55 R

Ab Werk sind die Maschinen von Festool schon recht gut eingestellt. Daher sollte man nicht sofort nach Erhalt einer neuen Maschine den Schraubendreher zücken, sondern wirklich zuerst einige Probeschnitte durchführen, ob eine Feineinstellung nötig ist oder nicht. In den meisten Fällen eher nicht.

Sollte trotzdem der eingestellte 0° Anschlag nicht den Bedürfnissen entsprechen oder sonst ein Grund für eine Justage vorliegen, möchte ich hier kurz zeigen, wie das bei den neuen Modellen am besten zu bewerkstelligen ist.
Anmerkung: Der 45° Endpunkt wird bei den neuen Modellen nicht mehr separat eingestellt, sondern ist Bestandteil der Kulisse. Stimmen die 90°, stimmen auch automatisch die 45°.

Bei den neuen R´s ist das etwas kniffelig, da die Winkeleinstellung nicht mehr wie bei der alten EBQ oder TS 75 nur über Schrauben funktioniert, sondern über eine Kulisse welche die Endanschläge beinhaltet.

Zuerst sollte festgestellt werden, wie groß und in welche Richtung die Winkelabweichung besteht. 
Das geht entweder über Probeschnitte (am besten an einem planen und dicken Plattenmaterial) oder wie in meinem simuliertem Beispiel, mit einem Winkelmessgerät. Simuliert deswegen, weil die gezeigte TSC 55 ab Werk präzise eingestellt war.

Dieses wird auf die Platte oder direkt auf die Führungsschiene aufgelegt und genullt.














Anschließend wird es an das ausgefahrene Sägeblatt gehalten. Praktisch, das Sägeblatt der neuen R Modelle kann auch in einer unteren Position eingerastet werden.
Hier erkennt man einen Winkel von 90,8°, bedeutet, das Sägeblatt steht leicht schräg in Richtung Werkstück.










Als ersten Schritt zur Justage, wird bei der TSC oder bei den TS Modellen ab Fabrikationsdatum 01.2015 (siehe Update im TS 55 REBQ Artikel) die vordere Madenschraube (2mm Inbus) nach oben gedreht, damit sie bei den Einstellarbeiten nicht an der Grundplatte anstoßen kann.











 Am hinteren Drehgelenk befinden sich die beiden TX 25 Schrauben zum Einstellen des 0° Winkels, bzw. zum lösen der als Anschlag dienenden Kulisse.












Hier die beiden Schrauben in der Vergrößerung. Die Linke ist leicht zu finden, nur die rechte versteckt sich hinter einem Loch in dem Kunststoffgehäuse. 












Nachteil davon: Zum Anziehen muss das Sägeaggregat immer komplett auf 0° geschwenkt werden (Sonst verdeckt das Kunststoffteil die eine Schraube). Dabei nicht zu fest anschlagen, sonst verstellt sich die noch nicht ganz festgeschraubte Kulisse wieder.

Zum Einstellen des 0° Winkels, müssen die beiden TX 25 Schrauben leicht (ca. 1/2 Umdrehung) gelöst werden.













Nicht zu weit drehen, die Kulisse muss sich noch mit einem leichten Widerstand verschieben lassen.

Anschließend kann man die Kulisse (das silberne Blechteil) mit Hilfe eines breiten Schlitzschraubendrehers leicht nach oben oder unten verschieben. Dafür gibt es ein "Gegenlager" für den Schraubendreher im Gehäuse (Detailbild).











Danbach die beiden TX 25 Schrauben wieder anziehen und das Ergebnis prüfen.
Das macht man so oft, bis der Winkel entweder am Werkstück oder Winkelmessgerät stimmt.

Für Holzwerker ohne ein solches Winkelmessgerät, ist das der fummeligste Teil der ganzen Prozedur. Man weiß nicht so recht, wie weit man die Kulisse verschieben muss, auch verstellt sie sich wieder leicht, wenn man die beiden Schrauben löst. Von daher braucht man einige Versuche, bis das Ergebnis stimmt. Man sollte also etwas Geduld und Zeit für die Justage einplanen. 
Aber wenn die Tauchsäge nicht vom Tisch fällt oder sonst was passiert, macht man die Einstellung auch nur ein einziges mal. Von daher ist der kleine Aufwand verschmerzbar.

Besitzt man so ein Meßgerät, ist es recht einfach. Die Schrauben werden leicht gelöst, mit der linken Hand justiert man die Kulisse und sobald der Winkel stimmt, dessen Wert man mit einem Auge ständig auf dem Winkelmeßgerät kontrolliert, dreht man mit der rechten Hand die eine Torxschraube fest. Fertig.








Wenn der 0° Schnittwinkel exakt stimmt, muss zum Schluss nur noch die Madenschraube der vorderen Abstützung justiert werden.

Für ein möglichst genaues Ergebnis und weil es auch am einfachsten geht, legt man die TS auf die Seite, dreht die Grundplatte am hinteren Gelenk gegen den 0° Anschlag und fixiert das Ganze mit den beiden Knebelschrauben. 
(So sollte das am besten auch während der Einstellerei gemacht werden.)









Nun kann mit einem 2mm Inbus die Madenschraube wieder soweit zur Grundplatte gedreht werden, bis sie diese gerade so berührt. Sie darf nicht gegen die Grundplatte drücken, da es sonst am vorderen Gelenk zu einer, wenn auch kleinen, Winkelabweichung kommt.











Wenn alles gut geklappt hat, wird man mit einer perfekt rechtwinkligen Sägeblattstellung ...













 ... und einem ebenso genauen Schnittergebnis belohnt.
















ACHTUNG: Es sollte nur derjenige diese Arbeit erledigen, der über die nötigen Kenntnisse verfügt. Es ist schnell was VERstellt und verschlimmbessert. 
Wer sich den Vorgang nicht zutraut, sollte die Tauchsäge lieber, zum Festool Service einschicken.
Ich übernehme keine Haftung, falls jemand anhand der gezeigten Vorgehensweise seine TS einstellen will, es aber nicht hinbekommt.


25 Kommentare:

  1. Hallo Michael, habe rein zufällig deine sehr interessanten Beiträge gefunden.
    Bin absolut, und das schon seit nunmehr 15 Jahren, ein Festool-Fan.
    Gestatte den einen Hinweis zur Einstellung des 90grad Winkels bei den Festool-Sägen.
    Da ja nicht jeder ein so tolles Winkelmeßgerät hat, kann man sich mit einem Rechten Winkel,
    am besten Haarwinkel, nach dem Sägeschnitt mit anschließender Überprüfung und eventueller
    Korrektur helfen.
    Dieses Prozedere kann natürlich dauern ehe man das zufriedenstellende Ergebnis erreicht.

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  2. Hallo Michael,

    nachdem ich schon sehr(!) viel hinsichtlich ausrissfreier Schnitte von 19 mm EGGER Dekorspanplatte mit einer TS 55 REBQ ausprobiert habe und intensiven Kontakt mit einem Festool Techniker hatte, der mir am Ende des Tages gestern eine neue Säge zukommen hat lassen, möchte ich dich gerne um Rat hinsichtlich der Einstellung bitten:

    Vorneweg: Den Splitterschutz habe ich gestern neu aufgezogen bzw. versetzt, und ihn neu eingeschnitten. Als Sägeblatt habe ich sowohl das "rote" als auch das "gelbe" Feinzahnsägeblatt mit jeweils 48 Zähnen ausprobiert, beide absolut neu.

    Mir fiel gestern auf, dass das 2 mm tiefe rückwärtige Vorritzen eine absolut saubere Kante ergab. Beim anschließenden Vorwärtssägen mit 50 mm Tiefeneinstellung habe ich mir diese saubere obere Kante jedoch kaputtgemacht. Eine Winkelmessung mit dem identischen Messgerät wie du es hast ergab einen Winkel von 88,5 Grad zur Grundplatte. Somit war nachvollziehbar, dass die obere Kante beim vorwärtssägen beschädigt wird. Habe dann bewusst mal auf 91 Grad gestellt, aber auch das bringt keine Besserung an der Oberseite. Die Unterseite war übrigens immer ausrissfrei.

    Was mir dabei aufgefallen ist: Wenn ich die Tauchsäge am Ende des Sägevorgangs nicht mehr ganz "durch" das Werkstück schiebe, sondern "austauche" während nur die Hälfte des Sägeblatts hinten übersteht, dann bleibt die Schnittkante in dem Bereich unversehrt, in dem ich nicht vollständig vorbeigefahren bin.

    Hast du eine Idee, welche Einstellung ich ausprobieren könnte, um mir die saubere Schnittkante auf der Oberseite nicht wieder kaputt zu machen?

    Ich habe bei jedem Schnitt versucht, kein sonderliches Gewicht auf die Führungsschiene auf dem MFT auszuüben. Ein Trockenversuch mit Winkelmessgerät hat auch gezeigt, dass ich beim Vorwärtsschieben nie unter 90,5 Grad gekommen bin.

    Danke und viele Grüße

    Johannes

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    1. Hallo Johannes,

      als erstes der Schnittwinkel hat nichts mit einer Beschädigung der Oberfläche zu tun. Zudem kann man ja mit der TS "schwenken ohne denken", die Schnittkante bleibt ja bei der Verwendung einer Schiene immer an der gleichen Stelle.
      Unterseite ausrissfrei ist klar, da dort die Sägezähne ins Material eintauchen, an der Oberseite tauchen die Zähne aus dem Material heraus, dass kann Ausrisse an empfindlichen Oberflächen geben.

      Zu Deinem Problem fallen mir zwei Ursachen ein.
      - Die TS ist nicht spielfrei auf die Schiene eingestellt und wackelt.
      - Das Sägeblatt ist hinten näher an der inneren Schnittkante als die schneidenden Zähne. Prüfen kann kann man das mit einer Fühlerblattlehre oder alternativ mit Papier. An einer frisch gesägten Kante, sollten die Zähne vorne so gut wie an der Gummilippe anliegen, hinten sollte etwa 0,15mm Luft sein.

      Grüße
      Michael

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    2. Hallo Johannes,

      achte beim feststellen der vorderen und hinteren feststellschraube für die schnittwinkeleinstellung mal darauf die grundplatte nicht in sich zu verdrehen/twisten. ich lege die säge zuerst auf die seite, so dass die grundplatte komplett frei "schwebt". dann ziehe ich die hintere feststellschraube fest. jetzt kann man auf der grundplatte herumdrücken und sieht vorne auf der skala die zehntelgrade tanzen. ohne auf der grundplatte herumzudrücken ziehe ich dann vorne die feststellschraube fest.

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  3. Hallo Johannes,
    ich stehe vor dem gleichen Problem und hoffe, dass du hier nochmal ließt und eine Lösung gefunden hast.
    Es wäre super, wenn du sie dann hier schreiben könntest!

    Gruß
    Torsten

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    1. Moin Torsten,

      die zwei einzigen Fehlerquellen habe ich doch genannt.
      Auf beide kontrollieren, beheben und alles sägt gut.

      Grüße
      Michael

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    2. Hallo Torsten,

      ich konnte das Problem abschließend leider nicht lösen. Trotz vieler verschiedener Einstellungen habe ich es nicht geschafft, ein für mich akzeptables Ergebnis zu erzielen. Bin zu dem Schluss gekommen, dass eine Festool Tauchsäge nicht zum beid(!)seitigen ausrissfreien Schneiden von Dekorspanplatten gemacht ist. Die Präzision gibt die Lagerung offensichtlich nicht her.
      Habe dann lange überlegt die Mafell Tauchsäge zu kaufen, welche eine extra Funktion dafür hat. Diese wurde mir bei einer Hausmesser vorgeführt und hat mich überzeugt. Jedoch hat mich der Systemgedanke davon abgehalten (Anpassung auf Festool Führungsschiene, Plug-it, etc.). Wie gesagt, ich habe Sie auch noch nicht selbst mit Egger Platten ausprobiert und plante sowieso noch eine größere Anschaffung.

      Habe lange überlegt und mich dann für eine Felder Kreissägen-Fräs-Kombimaschine mit Vorritzer entschieden. Die Fräse war als Backup gedacht, sollte die Schnittqualität mit der Säge und Vorritzer tatsächlich nicht zu erreichen sein, die ich für eine Bekanntung erzielen wollte. Bisher habe ich die Fräse dafür aber noch nicht gebraucht. Der Vorritzer macht seinen Job tadellos. Wenn man ganz genau hinsieht gibt es winzigste (nicht winzige) Ausrisse. Da ich aber gleichfarbigen Kleber in meiner Conturo verwende sieht man das am Ende nicht mehr, weil diese winzigsten Ausrisse durch den Kleber aufgefüllt und die Kante ja am Ende nochmal mit einer Kantenfräse gefräst wird.

      Viele Grüße

      Johannes

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    3. Hallo,

      schaut Euch dieses Foto an:
      https://lh3.googleusercontent.com/D_FT1tyASKcnpnI-LGcOKaBmNwVY4KEw_RonRvsYBIEEHBxJFG49izcUjUOgcHjB8qQ8uYZUw3hZa__G5lu4-RJpeZQ9KeE7JIclQ76y6dr2zq0py4yzVsSPoU0x5j8rAE4sGXRFKHVV2jiN6JP8lNbgSJ3ABcUwcCIv4A04NGvbGF3MbKEPeVGBPUgYN7LZIJfh2XDtr2BCCRp-MXpkqlupBsKyec1YZW9wyvTq2AnCAExmFwYLVo61kYCZ6FPHtS-E7PQZzrmlY0rdkh2fcUuZAXcDBFiKYh55lCqXEdgzGltv97xGSZn04F2Z6SfZh5ODkHupFm8hShMr4Qnw3jjq7_PuHH_bySHVleZe0jXi2xgs_EEgCGBN9IOq2usu6v_YtBmzpCfScJugo_OSclVKzBIJMboYqnv89dGst8EH1sIMKAc2ffheeVLttka5yrdLVsv_fzjiX0Okh8NS1U_CTO2QPijSin0zNUL751-xiAKpT_F9YTvRhuN5po6DmKZ-MImwqCavoaVrrpMI-CSQKkma79gFlPffnVKez14L3k-LCvltF4A8jDR-ILIC5EVJTK2TFwQ_YY0wruvgiaqQmwJfmibvpTOmwaZYFGZSoZ4wc13MBGPqRO2JWhOFYP8GvP2LbgUUdTIYY3vM8-tu9FYwepzA7bCAtRsgzoehZs3DW9X2KzYR=w1600-h1070-no

      Ich habe letzte Woche erst beschichtete Platte mit der TS 55 gesägt. Vorgeritzt und im 2. Durchgang zertrennt.
      Die Schnitte sind, man kann sagen ausrissfrei.
      Von daher gibt es die TS schon her, solche Ergebnisse zu erzielen.
      Von daher Justierung kontrollieren, korrigieren oder Arbeitsweise anpassen.

      Grüße
      MIchael

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  4. Ich möchte ergänzend hinzufügen, dass ich es nur bei weißen Dekorplatten versucht habe. Ich denke, die Beschichtungen haben unterschiedliche Zusammensetzungen, was sich auch auf die Sprödigkeit und somit die ausrissfreie Schneidbarkeit auswirkt.

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    1. Weiß hab ich auch zugesägt.
      Leider hab ich dazu kein Foto welches ne größere Kante zeigt, nur ein Übungsstück vom Bekanten.
      Nur das da:
      https://lh3.googleusercontent.com/B_M4EBEEpwOPc-sH_nCkIoLms-u-Bd9ePat-MnT3AFp7c2PeFNtwSbM01OGdXKKRPkJ45thuE5t-ZlIqTr0eLAjiC2qBJ8lrtAEasqsMBiyIBziY4ig8AN5EIuori7b_hYDIROknaLdQ89oLHygokT_rB_G9fBTKC7eCt7ibSnpwZ7LDqSuLGpQCnnE0eFB_2rXCErR6UQ5LxGiUqXI_6Gng707d25io084oT_uvDzgEitY58HhzHhQ4N4KN5Q6k0m9ByGnIQ6Tvs6-bOb8b8M7PpyWmmAb1TNKKDoiDGAG9avUNewfQ8CQLfkIHDxeJS5JqAxjLyJZyiM5UAWNDmU4MpZvEfVircDBata97sqnxsz_n5AqvXvp_f9LMhB9JCAsKlbjlzi9T4w-nwSAm1EgM345w4WqMMmFfT82L7_g8hPiV0imphHFOsgc1MEC8vAcB3PAKk8ineEpakWP-F0TJs1KhxmByDc86MQfR3HZI8HbJXz72HBEk3b1UmmDWoRpVqpxkzS6cLCuVNLqMwsfzPqjOSajdP19JI_Yr3W_kVO9JLGXZijSK9heh2IEVl1w_pnY49Bcc7nGDlRmZCBVs1YhgHh-uTCSRVT2lUp0L4Gq-ZXLC-2VSYhGWEPen6saV6lVlsVgFgGF8hE5SGMl_fO0zTmy0NxFVvt3WsM-V8iPGndVB5y05=w1600-h1070-no

      Das funktionierte auch zufriedenstellend. Jedenfalls viel besser, als ich die Kante aufbringen konnte.

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    2. Vielen Dank für die Antworten.
      Leider kann ich die Bilder nicht sehen.

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    3. Links kopieren und in neuem Fenster aufmachen.
      Ansonsten noch etwas warten, bis ich den Artikel veröffentliche. ;)

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  5. Hallo Michael,
    kannst Du die Einstellung des Sägeblattes mit einer Fühlerblattlehre oder einem Papier mit hinten 0,15 mm Luft genauso anschaulich in Deinem Blog ausführen, wie die Einstellung des Schnittwinkel oben?
    Das wäre super.

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    1. Hi,

      kann ich bei Gelegenheit machen.
      Ist aber recht einfach. Vorne und hinten an den Schwenklager sind je zwei Schrauben, diese etwas lösen und man kann das Sägeaggragat seitlich verschieben. Der Rest ist Fleißarbeit.

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  6. Hallo Michael,

    Ist etwas her dein Artikel, aber sehr informativ!

    Hälst du es für sinnvoll eine ältere REBQ ohne Madenschraube für die vordere Winkeleinstellung aufzurüsten? Hatte gesehen, dass Festool bei den Ersatzteilen nur noch eine Variante des Gussteils anbietet. Würde sich die Investition von ca. 60 € lohnen? Macht sich das von der Genauigkeit bemerkbar? Gerade weil du ja scheinbar beide Varianten im Gebrauch hattest/hast.
    Danke schonmal.

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    1. Moin Marvin,

      meiner Meinung nach nicht.
      Für 90° legt man sie auf die Seite und klappt die Grundplatte, so hast Du keine Belastung und die Madenschraube ist nicht notwendig.

      Grüße
      Michael

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  7. Hallo Michael, vielen Dank für den Artikel, mit welchem ich es geschafft habe, das Sägeblatt exakt auf 90 Grad auszurichten.

    Leider sind die Schnitte dennoch nicht winkelgenau, habe eben mehrere Materialien, Schienen und Sägeblatter ausprobiert. Das komische daran: Die Schnittkante scheint unterschiedlich ungenau zu sein also am einen Ende mehr, am anderen weniger und in der Mitte auch unterschiedlich. Ich kann es mir nicht erklären, hast Du da evtl. einen Tipp? Leider ist mir die Säge einmal auf den Boden gefallen, daher auch die neu Einstellung nach deiner Anleitung. Vielleicht ist ja im inneren etwas defekt, auch wenn es von außen nicht den Anschein macht!? LG Marcel

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    1. Hallo Marcel,

      OK, runtergefallen ist nie gut. Ich würde aber erst mal andere Punkte in Betracht, bevor ich an einen interen defekt denken würde.
      Punkt 1: Läuft die Säge spielfrei auf der Schiene.
      Punkt 2: Ist die Grundplatte eben oder kippelt sie vielleicht, wenn man die Maschine auf eine plane Fläche stellt. Falls ja prüfen, ob einfach nur die beiden Knebelschrauben die Platte schräg ziehen oder ob durch den Sturz was passiert ist.
      Punkt 3: Eigentlich der für mich naheliegendste, wenn ich lese, dass die Ergebnisse unterschiedlich sind. Drauf achten, dass beim Sägen nicht sonderlich nach links und rechts gedrückt wird, sondern immer nur in Sägerichtung.

      Grüße
      Michael

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    2. Hallo Michael,

      zunächst einmal vielen Dank für deine Antwort.

      Punkt 1 & 2 kann ich ausschließen, da ich das dank deiner vorausgegangenen Kommentar bereits kontrolliert habe.
      Punkt 3 ebenfalls, da ich gestern noch einmal diverse Testschnitte in unterschiedliche Materialien mit verschiedenen Sägeblättern gemacht habe, und wirklich genau darauf geachtet habe, die Säge sauber und gerade, mit nicht zu viel Druck zu führen.

      In meiner Verzweiflung habe ich die Säge dann noch teilweise auseinander gebaut und noch einmal auf exakte 90 Grad eingestellt. Dabei ist mir schon aufgefallen das je nach Position des Winkelmessers durchaus Abweichungen von 0,5 Grad vorlagen. Nach dem Zusammenbau war das Problem nicht behoben.

      Ich habe die Säge dann relativ primitiv ausgerichtet und konnte damit tatsächlich ein brauchbares Ergebnis erzielen. Dazu habe ich die Säge auf der Führungsschiene auf einen ebenen Untergrund gestellt und eine exakte 90 Grad Bezugskante in form von Aluprofilen hergestellt. Das Sägeblatt habe ich dann voll ausgefahren und mittels der Madenschraube entlang dieser Kante ausgerichtet. Die Skala stimmt jetzt natürlich nicht mehr aber wenigstens kann ich so wieder einigermaßen genau Sägen. Denke fast ich hole mir kurzfristig die GKT52 und schicke die TS55 zu Festool ein. VG

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  8. Hallo Michael,

    ich finde es super, wie Du Dein Wissen weitervermittelst.
    Eins vorweg: Ich bin Anfänger in der Holzbearbeitung und habe das als Hobby für mich entdeckt. Und eigentlich will ich mich mit den Bastelprojekten beschäftigen und nur, wenn es sein muss mit der Kalibrierung des Werkzeuges, weswegen ich mich nach langer Recherche für eine Festool Tauchsäge entschieden habe.
    Ich bin auf diesen Beitrag gestoßen, weil ich mir vor 4 Wochen (4/2021) die neue Festool TS 55 F EBQ Tauchsäge (dünneres Sägeblatt) gekauft habe und nicht ganz zufrieden mit den 90 Graf Schnitten bin.
    Aufgefallen ist es mir, als ich versucht habe ein Untergestell zu bauen, dass ich auf Stoß verschrauben wollte. Mit einer Bevel Box nachgemssen, ist die Abweichung minimal. Etwa 0,2 - 0,3 Grad. Halte ich einen Winkel an das Sägeblatt, so sieht man bei ca. 4cm Höhe einen Lichtspalt von maximal einem halben Millimeter. Die Abweichung ist nach rechts (wenn man in Richtung Schnittrichtung blickt).
    Nun meine Frage. Ist das eine Abweichung, die normal ist?
    Hinzu kommt noch, dass durch leichten Druck auf die Säge (das muss ich noch Lernen) eine Verschiebung in genau diese Richtung auftritt. Die Effekte addieren sich also (wäre die Sägeblattabweichung andersherum, würde die Effekte gegeneinander wirken)
    Mein Händler sagt, das muss exakt 90 Grad sein und die Säge soll eingeschickt werden. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Festool sich da die Zeit nimmt, die Abweichung um 0,2 Grad zu verändern und dass nach der Einstellung die Abweichung größer als vorher ist.
    Nachdem Du in Deinem Artikel schreibst, die Inbusschraube (Madenschraube) vorne an der Skala sei nicht zur Winkeleinstellung gedacht, habe ich diese jetzt mal nicht verstellt, sondern probehalber 5 Stück Papier untergelegt. Das reicht schon mal, dass der Lichtspalt am Winkel weg (zumindest konstant groß) ist. Wir reden also von einer Kippabweichung von ca. 0,5mm (5 x 125um Papier).
    Damit ist der 45 Grad Winkel zwar immer noch nicht exakt, aber zumindest der 90 Grad Winkel. Würde es also reichen, nur diese Madenschraube anzupassen (Du schreibst ja im Artikel, die Einstellung erfolgt gerade nicht über diesen Madenschrauben-„Anschlagstopp“)
    Hast Du / oder jemand, der hier mitliest Erfahrung mit dem Service diesbezüglich oder würdet ihr mit der Abweichung leben (nachdem ich keine Tischkreissäge habe, soll die TS 55 als „Universalsäge“ genutzt werden, weswegen Rechtwinkligkeit wichtig wäre).

    Viele Grüße
    Holger

    PS: Ich habe den Kommentar schon zweimal gepostet. Jedoch immer mit Fehler und bis jetzt, wurde er nicht angezeigt. Sollte er irgendwann mehrfach auftauchen, dann tut mir das leid.

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    1. Hallo Holger,

      das waren keine Fehler. Die Beiträge werden moderiert und sind daher erst nach Freigabe sichtbar. Zuviel Spam und Werbung.

      Also Winkel zwischen Grundplatte und Sägeblatt ist die schlechteste Art, die 90° zu prüfen.
      Besser ist da die Bevelbox und wirklich aussagekräftig nur ein Probeschnitt.

      Persönlich wäre mir eine Abweichung von 0,2-0,3° zu viel. Gerade, wenn es dann auch noch in die "falsche" Richtung ist. Da hat der Händler schon recht.
      Nur vorne was unterlegen, ist nicht so der richtige Weg.
      Entweder stellst Du die, wie hier beschrieben selbst ein, was etwas nervig ist oder reklamieren und Festool soll sich drum kümmern. Und wenn es dann immer noch nicht passt wieder hin. So doof das ist.

      Grüße
      Michael

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    2. Hallo Michael,
      kurzes Update, mich hat ein Serviceleiter von Festool angerufen und gemeint, wenn die Abweichung wirklich nur um 0,1 Grad ist, dann kann man das über die kleine Inbusschraube regeln. Das hilft allerdings nicht beim 45 Grad Winkel. Wenn die Abweichung größer ist, dann soll ich ihm die Säge schicken, er kümmert sich dann drum. Das nenne ich wirklich Service!

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  9. Danke für die schnelle Antwort. Habe jetzt eine weitere Bevel Box probiert. Abweichung 0,1 (bis 0,2 Grad). Laut Beschreibung haben die Teile eine Toleranz von +- 0,2 Grad. An den Probeschnitten merkt man die Abweichung, wenn ich das Holz auf die Schnittfläche stelle (auf plane Glasplatte). Danke für Deine Empfehlung. Werde die Säge dann bei Gelegenheit doch einschicken und hoffen, dass der Kundendienst das gut macht.

    Viele Grüße
    Holger

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    1. Ich frage mich jedes mal, warum man Sägen nicht einfach so konstruiert, dass die Anschläge einfach nachzujustieren sind. Ich habe auch nach dem Kauf viel an meiner TS55 rumjustiert bis es gepasst hat. Ich wollte das Gerät nutzen und nicht gleich wieder einschicken.
      Aber das z.B. der 90° und 45° Anschlag nicht separat einzustellen sind (außer die Madenschraube vorne), ist wirklich nicht schön gelöst.
      Und wenn ich jetzt exakte 90° oder 45° einstellen will, muss man trotzdem extrem aufpassen wie man die Säge hält und darf wirklich keinerlei Druck ausüben beim Festschrauben.
      Gibt es denn mittlerweile eine Tauchsäge die das besser löst? Mafell? Metabo? Makita? Bosch?

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  10. Hi,

    ich möchte hier mal meine Erfahrung mit der "neuen" TS55 FEBQ teilen. Die kam nämlich neu an aber erreichte beim Einstellen keine 45 Grad. Der Anschlag hinten passte aber vorne konnte ich den Winkel nur mit Druck erreichen. Abweichung von 0,4 Grad. Somit hab ich mir den Spalt zwischen Motoreinheit und Tisch angesehen. Spaltmaß vorn und hinten waren deutlich unterschiedlich (somit sollte das Sägeblatt hinten weiter vom Werkstück abstehen). Säge ging dann zum Service mit ausführlicher Beschreibung. Tisch wurde getauscht und alles justiert. Tja, neuer Tisch hatte ein Grad (kratzte auf der FS, kein Geleiten) und kippelte. Winkel waren noch immer nicht ok (aber diesmal anders). Festziehen der Knebelschrauben verschlimmerte das Kippeln. Also wieder hin. Tisch wurde wieder getauscht und alles justiert. Transportschaden auf dem Rückweg. Systainer beschädigt, Säge ok. Tja und nun? Säge ist so wie am Anfang nur hat sich der Winkelversatz auf die 0 Grad Stellung verschoben. Bei 0 Grad sind es jetzt 90,3 und bei 45 sind es 135,1 (45,1).

    Somit kann ich den Service (was justieren angeht) nicht empfehlen. 90 Grad erreiche ich nur wenn ich zuvor auf 89 Grad gehe und dann die Motoreinheit langsam zurückziehe bis die Madenschraube einrastet. Punktlandung. Hinten ist dann noch nix eingerastet. Dann kippelt auch nix.

    Nun werde ich das Justieren selbst versuchen. Ist nur schade, dass man premium bezahlt und eine gut eingestellte Säge erwartet und dann sowas.

    Übrigens macht Metabo das mit den Gelenken besser. Leider haben die nur eine Akku Version. Festool könnte das deutlich besser lösen wenn so wie hinten vorn auch eine "Kulisse" verbaut wird. Harte Anschläge und fertig.

    Mfg,
    David

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