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Samstag, 10. August 2019

Werkzeugvorstellung: Welche Stemmeisen benutze ich und warum.

Oft werde ich gefragt, welche Stemmeisen ich nehme und welche "die Besten" sind. 
Die Frage welche ich nutze und warum, kann ich beantworten. 
Welches die besten Stemmeisen sind nicht. Gibt es nämlich nicht. Alles hat seine Vor- und Nachteile, dazu kommen noch die persönlichen Vorlieben. Dem einen liegt ein Griff perfekt in der Hand, dem anderen ist er gar nichts. Da fängts schon an. Was ist einem wichtiger, leichtes Schärfen oder lange Schnitthaltigkeit? Da gehts dann weiter. Das lässt sich noch beliebig erweitern. 












Von daher hier nur die Stemmeisen, die ich aktuell verwende und meine persönlichen Vorteile an diesen:

Aktuell habe ich bis auf ein 2 und 3 mm Eisen von Kirschen, nur diese vier Typen von drei Herstellern in Benutzung.











Im Baustellen-Systainer ist ein Satz Bahco 424 Stemmeisen. 
Diese hatte ich ja bereits detailliert vorgestellt.











Diese sind recht gut für den eher groben Baustelleneinsatz geeignet und auch gröbere Verwendung oder hebeln, nehmen sie mal eben nicht krumm. Die Seitenfasen sind nicht stark ausgeprägt, was die Klinge robuster macht und die Verbindung zum Heft ist enorm stabil. Dazu sind sie sehr schnitthaltig (wichtig, wenn man nichts zum schärfen greifbar hat) und lassen sich trotzdem leicht auf Rasiermesserschärfe bringen. 
Für feine Arbeiten eignen sie sich weniger, da die Spiegelseiten nicht sonderlich plan vom Hersteller kommen. Für grobere Sachen kein Problem, ansonsten müsste man viel Arbeit in die Eisen investieren. Für Zinkenverbindungen sind sie auch nicht optimal, da die Seitenfasen nicht gegen 0 auslaufen.

Meine am liebsten in der Werkstatt verwendeten Stemmeisen sind die kurzen MHG Stemmeisen ohne hintere Zwinge und mit fast auf 0 auslaufenden Seitenfasen.










Mit diesen erledige ich gut 80% aller anfallenden leichten Stemm- und Putzarbeiten.

Dabei liegt mir der kurze eher dicke Griff sehr gut in der Hand. Die kurzen Dictum Griffe waren mir zu dünn.











Durch den Griff, die kurze Klinge und die Seitenfase bis zur Spiegelseite eignen die MHG Kurzbeitel perfekt auch für feinste Arbeiten an Zinken u. ä.

Dazu habe ich noch welche der großen Geschwister.
Im Grunde ähnlich, also auf 0 laufende Seitenfase und der gleiche hochwertige Stahl. Die Klingen sind nur länger und etwas dicker, sowie haben die ebenfalls längeren Griffe an der Oberseite eine Zwinge, damit auch problemlos mit einem Klüpfel kräftig gearbeitet werden kann.







Die Verarbeitung und die Eigenschaften des Stahls (61 HRC) sind bei beiden Varianten gleich. 
Die Klingen sind sauber geschliffen (nicht poliert) und lt. Hersteller wird die Spiegelseite extra plangeschliffen. Letzteres sollte man nicht zu hoch bewerten, da im Bereich der Spiegelseite im Grunde alle von mir gekauften MHG Eisen mehr oder weniger Nacharbeit erfordern. 

Hier kann man es gut erkennen. Der vordere Bereich ist plan, danach gibt es einige Täler. Das ist nur ein optisches Problem. Wichtig ist der Bereich direkt nach der Schneide und das die Klinge in Gänze gerade ist.









Dahingehend hat der Stahl Nachteile. Er ist sehr zäh, hart und schnitthaltig, lässt sich aber deswegen schwerer schärfen. Es dauert deutlich länger als z. B. bei den Stählen von Narex. Wenn eine Rasiermesserschärfe erreicht ist, bleibt diese dafür auch recht lange erhalten, auch bei einem Einsatz in Hartholz.
Trotz der Härte, gibt es bei Kontakt mit Ästen, etc. keine echten Ausbrüche.

Ich bin zwar nach wie vor ein Freund von den Stemmeisen von Narex, gerade was das P/L Verhältnis betrifft, sind die Dinger sehr gut, aber da ich vornehmlich mit Laubhölzern arbeite, sind die o. g. MHG Eisen eingezogen.

Ich habe nur noch wenige Narex Stemmeisen.
Diese haben ebenfalls eine fast auf 0 auslaufende Seitenfase und eine für den Preis sehr gute Verarbeitung. 










Ich verwende die Premiumausführung, es gibt noch eine weitere, diese besitzt eine Zwinge am oberen Ende. Die Klingen sind sauber geschliffen (nicht poliert) und auch der Zustand der Spiegelseiten, ist in der Summe besser als bei MHG. 

Auch die Narex Eisen sind stellenweise auf der Spiegelseite hohl, aber das ist gleichmäßiger als bei MHG und auch eher nur zur Mitte der Fläche hin zu finden.










Vorteil dabei, ist auch gleichzeitig der Nachteil des Narex Stahls, im Vergleich zu allen anderen von mir bisher verwendeten Herstellern, verwendet Narex den weichsten Stahl.
Bedeutet, sie lassen sich sehr schnell und einfach extrem scharf schärfen und auch die Spiegelseiten sind im Verhältnis ratz fatz aufgearbeitet, aber die Schnitthaltigkeit hält nicht so lange an. Bei Nadelhölzern weniger ein Problem. Ich mit meinem Laubholz musste oft nachschärfen.

Meine Spezialisten sind noch alle von Narex. Das wären zum einen die Paring Chisel im deutschen als Schälbeitel bekannt mit extra langer Klinge und die Schrägbeitel (Diese haben keine auf 0 auslaufende Seitenfase). 







 

Gerade bei letzteren, wenn es darum geht z. B. feinste Leimreste aus Ecken zu entfernen, ist mir die hohe erzielbare Schärfe des Narex Stahls wichtiger als eine lange Schnitthaltigkeit.

Auch diese Eisen, sind ab Werk mit recht planen Spiegelseiten ausgestattet, die wenig Nacharbeit erforderten.











Ist zwar nur ein Foto, aber man erkennt, wie die Klingen bis auf Spiegelglanz poliert werden können und das mit wenig Aufwand. Und so wie sie aussehen, schneiden sie auch.











Ich hoffe, meine kleiner Bericht kann bei der Auswahl von Stemmeisen helfen.


2 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    welchen Klüpfel verwendet du bei deinen Stemmeisen? Welchen würdest du für einen Anfänger empfehlen.

    Gruß
    Simon

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    1. Hallo Simon,
      ich habe den von Veritas, der ist klein und trotzdem schön kopflastig. Im Grunde ist es egal, welchen man nimmt, ich würde nur einen mit rundem Kopf nehmen und keinen Holzhammer oder einen normalen Schreinerklüpfel. Mit einem runten ist es leichter das Stemmeisen zu treffen.

      Grüße
      Michael

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