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Sonntag, 28. Juli 2019

Reparaturen: Beistelltisch reparieren und auffrischen

Neulich bekam ich einen "Patienten" in die Werkstatt:
Einen kleinen Beistelltisch aus Eiche massiv im Farbton "Eiche antik".

Neben optischen Mängeln, vor allem auf der Platte und an den Beinen, ...











..gabs es auch strukturelle Schäden, die behoben werden sollten.











An dem Tisch wurde schon mal gearbeitet, einige Stellen wurden bereits geleimt und auch wurde teilweise nachlackiert.

Der alte Leim oder Kleber musste zuerst so gut es ging weg, damit die Reparatur möglichst stabil wird.











Um später nicht auf der Oberfläche kratzen zu müssen, habe ich abgeklebt. Besser vorher etwas Zeit dafür zu investieren, als später mühsam die Oberfläche flicken zu müssen oder Spuren zu hinterlassen. Es ist ja schon eine Oberflächenbehandlung vorhanden, von daher scheidet Schleifen, etc. aus. 








Die Passungen der Teile waren mäßig, wahrscheinlich hat es deswegen nicht gehalten. Daher schied Weißleim aus. Sind Spalten vorhanden sinkt dessen Stabilität rapide. PU Leim ist  zwar spaltüberbrückend, da er aufschäumt, aber dadurch sinkt auch die Festigkeit der Verbindung.

Bei sowas ist Epoxidharz das Mittel der Wahl, auch bei großen Spalten ergibt sich später eine enorme Stabilität der Verklebung. Diese wird noch erhöht und zugleich das Harz pastös eingestellt, wenn man einen passenden Füller untermischt.

 Ich habe dafür den 404 von Westsystem und den schnellen Härter 205 genommen. Der Füller 404 ist extra für solche Verklebungen mit später hohen Belastungen gedacht. 










Wenn man einen Füller untermischt sollte man die vom Hersteller maximal empfohlene Dosierung nicht überschreiten, weil sonst wieder die Festigkeit darunter leidet.

10-15 Min. offene Zeit lassen keine Hektik ausbrechen, aber ne Kaffeepause kann man auch nicht zwischen schieben. 
Also zügig, zuerst die losen Beine instand gesetzt, ...
















... und das lose geschwungene Teil mit etlichen Federzwingen repariert.












Fliesen tat das Epoxy nicht mehr, daher musste ich mit einem Cuttermesser das Harz so weit wie möglich in den Riss verteilen.











Es gab dazu noch Stellen, die schon leicht knackten, aber wo die Verbindung sonst noch  zusammen hielt. Ich wollte den Tisch da nicht unnötig zerlegen, zumal bei sowas die Gefahr besteht, was zu beschädigen, was man später sieht. Gerade wenn man mit Restaurationen, keine wirkliche Übung hat. Daher habe ich die Risse mit dünnflüssigen Sekundenkleber gefüllt. Wahrscheinlich nicht optimal, aber besser wie nichts und stabiler wie vorher.






Schon während des Härtens, habe ich begonnen, einige optische Fehlstellen etwas auszubessern. Da ich ne Dose OSMO Dekorwachs in diesem Farbton (3168) da habe, war es kein Problem. 










Speziell vom Glanzgrad passt das Dekorwachs jetzt nicht genau zu dem wahrscheinlich gebeizt und lackiertem Tisch, aber besser wie vorher ist es auch hier allemal.
Auf dem Vorherfoto kann man auch gut erkennen, da wurde schon mal nachgearbeitet.








Auch die Füße habe ich mit dem Dekorwachs aufgefrischt und die Wasserspuren sind verschwunden.






















Anspruchsvoller war da die obere Platte mit der matt geschliffenen Stellen. 
Der Ursprungslack war dort schon so gut wie durch. 
So blieb mir eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder alles runter und mit dem Dekorwachs und OSMO Hartwachs-Öl 3011 (glänzend), die Oberfläche neu machen oder nur leicht anschleifen und mit einem Lack arbeiten.

Lack ist zwar nicht meins, aber ich wollte es mal versuchen. Alles abschleifen kann ich ja immer noch. 

Zuerst den alten Lack mit Körnung 320 angeschliffen. Dabei habe ich schon bemerkt die Oberfläche ist nicht gerade und hat Berge und Dellen. Super gut neuwertig wird es also nicht.










Anschließend habe ich drei Schichten (jeweils mit einem feinen Zwischenschliff), Clou Schnellschleifgrund G1 aufgetragen. Ein böses Zeug auf Nitrobasis. Es zieht sofort an, ich habe keine Ahnung, wie man damit größere Flächen streichen soll, aber ich habe davon noch ne angebrochene Dose und die muss ja auch verarbeitet werden. 

Die dritte Schicht habe ich per Hand in drei Stufen bis Körnung P1500 hoch geschliffen ...











... und anschließend mit der Festool 1-Step Politur und einem mittleren Waffelschwamm aufpoliert.











Fürs erste mal eigentlich nicht schlecht geworden.















Die übrigen Flächen bekamen drei aufpolierte Schichten Büffel-Glanz.













Der fertig aufgearbeitete Tisch. Zwar nicht top, aber dafür dass ich mit sowas wenig bis keine Erfahrung habe, bin ich recht zufrieden und die "Kundin" auch.



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