Begonnen hat diesmal dieses Projekt sogar mit absoluten Seltenheit: Ich habe einen kompletten Plan gezeichnet, mit allen Maßen und Details von div. Stellen. Versuch macht kluch und so habe ich diesmal auch nur nach dem Plan gearbeitet, ohne zwischendurch die Passungen zu kontrollieren, dafür halt immer öfter die Maße der Werkstücke. Und Tatsache, bauen nach Plan geht auch. :D
Etwas tricky war das Sägen der Schmalseiten, da hätte ich mir eine Zugkreissäge gewünscht. Aber mit einem Schiebeholz, voller Konzentration und langen Fingern ging es auch so.
Damit sich der Parallelanschlag nicht verschiebt, habe ich ihn mit einem langen Anschlaglineal ausgestattet und mit einer Kliklamp fixiert.
Die Teile des Korpus wollte ich mit 4x20mm Dominodübel verbinden. Da die Sache mit einem 13mm starken Material ziemlich knap wurde, habe ich zwei Teststücke gefräst. Fein fein, funktioniert. Der Fräser kommt nicht auf der Rückseite raus. Also die Korpussteile geschnappt und losgefräst, ....
.....erst als ich alle Fräsungen durchgeführt hatte, habe ich mir das Ergebniss angesehen. *pieeeep* (Platzhalter für böses Wort)!! Die Sache mit den Fräsungen war EXTREM knapp, einige kamen doch auf der Rückseite raus und bei anderen ist das Restmaterial so dünn, man könnte Zeitung durch lesen.
Also alle Teile nochmal sägen. Diesmal habe ich nur 5mm tief gefräst und die 4x20mm Dübel halbiert. Dafür dann aber anstatt zwei Dübel drei je Verbindung verbaut. Ein Test an zwei Resten ergab eine genügend große Festigkeit.
Tja das passiert, wenn man nicht alles zweimal kontrolliert.
Weiter ging es mit den Vertiefungen für die Zahnputzbecher. Es sollen später drei Becher platzfinden, also mußten auch drei 75mm Ausfräsungen ausgeführt werden. Dazu habe ich mir eine passende Schablone aus MDF und einer Leiste angefertigt. Da das Werkstück zu klein ist, um die Schablone mit Zwingen zu fixieren, habe ich sie mit doppelseitigem Klebeband (meinem Lieblingshilfsmittel) angeklebt und die die Löcher mittels Oberfräse und Kopierring ausgefräst.
Danach habe ich die Aufhängeleiste angefertigt. Diese wird mit einem korrespondierendem Falz in dem oberen Korpusteil verbunden und bekommt an die Unterseite eine Nut für die Rückwand und zwei Bohrungen um das ganze Ding später an die Wand zu schrauben. Die Falze habe ich mit dem Veritas Sims- und Falzhobel hergestellt und anschließend mit dem kleinen Simshobel noch etwas nachgearbeitet.
Für die beiden Mittelwände bekam die Aufhängeleiste noch zwei passende Nuten
In die beiden Mittelwände, habe ich 5mm Nuten gefräst, da die Nuten ja auf der Vorderseite nicht zu sehen sein sollen, fiel das Sägen auf der TKS aus und so mußte ich die kleinen Teile mit der Oberfräse bearbeiten.
Wieder mal im Einsatz, mein doppelseitiges Klebeband.
Anschliessend habe ich die gefrästen Nuten an der Vorderkante noch rechtwinklig ausgestemmt und die Leisten für die Schubladenführung eingepasst.
Nun ging es an die Herstellung der drei kleinen Schubladen. Dazu habe ich Buchenholzleisten mit der ADH auf ein Maß von 8mm gehobelt, auf die entsprechenden Maße gesägt, Nuten für die Führung und für den Boden eingefräst und kleine Schwalbenschwanzverbindungen hergestellt.
Die Böden habe ich an den Kanten auf 3mm mit der Oberfräse und einem Scheibennutfräser abgeplattet und mit je zwei kleinen Schrauben montiert.
Noch ein Bild der Schubladenrückseite
Damit später die Becher nicht in die Schubladen fallen, müßte ich noch drei flache Böden aus 3mm Buchesperrholz aufleimen und an der Vorderkante mit einem kleinen Anleimer versehen, damit man später nicht direkt auf die Kante des Sperrholzes blickt.
Besser wäre es natürlich gewesen, wenn ich die Löcher für die Becher nicht komplett durchgefräst hätte, aber da ich den Rand noch mit einem Radius versehen wollte, war mir der Halt für die Becher zu wenig, so habe ich mich dann dazu entschlossen, unter die obere Platte noch drei dünne Böden zu leimen.
Nun waren die Vorarbeiten abgeschlossen und es ging en den Zusammenbau, zuerst die beiden Mittelwände an das Oberteil geleimt
und anschliessend den ganzen Korpus zusammengesetzt.
Es hat auch alles soweit gepasst, nur an einer Kante hat es eine kleine Fuge gegeben. Das wird auch daran gelegen haben, dass eines der Bretter leicht geschüsselt hatte.
Aber am wichtigsten, die Fugen an der Front sind alle dicht und die Gehrungen passen wunderbar zusammen.
Zum Schluß bekamen die Schubladen noch eine Aufdopplung aus marmoriertem Acrylglas (dieses wird sich an allen Badmöbeln wiederfinden) und drei Griffe aus Buchekugeln.
Bis auf die Oberflächenbehandlung ist das Accessoire fertig. Ich habe nur keine Ahnung, wie man so ein Teil nennt. Ablage, Regal, Schrank, so richtig passt alles nicht.
gut, d.h. Du wirst noch mehr Badmöbel machen?
AntwortenLöschenJupp, hab ich vor.
LöschenSuper, das ist ja ein richtiges Meisterwerk geworden! Vielleicht hast du ja Lust, auch auf www.mach-mal.de etwas davon vorzustellen. Ich bin dort Administratorin und würde mich freuen.
AntwortenLöschenhey! ich sitze grade in amerika und vertreibe mir die zeit etwas mit maschinen und projekte für zuhause an zu schauen. ich find das teil ist richtig schnucklig geworden!!! und ich liebe deine fotos! so detailiert (auch wenn man da immer jede kleine holzfaser drauf sieht die weg steht). aber nochmal: schlichtes schickes design!!
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