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Mittwoch, 25. März 2015

Projektvorstellung: Beistelltisch mit Steinplatte - Teil 5


Zum Schluß fehlt noch das Zwischenstück, was das Fußgestell mit der Tischplatte verbindet und auch einen Teil des Gewichtes der Steinplatte aufnimmt und auf die Füße leitet. Der Falz ist zwar sicher stabil genug, aber naja, ich bau halt gern solide.


Aus diesen vier Hölzern soll es entstehen.














Ich hätte die beiden Auflagen falzen können, allerdings wären sie dann optisch recht dünn geworden.
Daher habe ich mich entschlossen, man sieht es später ja auch nicht, kleine Leisten zu hobeln, die genauso dick sind wie der Rahmen unterhalb der Steinplatte.

Danach Maß nehmen ...














... und einpassen.















Die beiden Auflagen sollten rundum ebenfalls stark angefast werden.

Die kurzen Seite habe ich auf der Kapex im 45° Winkel abgesägt ...














... und die Langen über die Precisio geschoben.














Irgendwie hatte ich mir vorgestellt, die Platte noch auf kleine "Zwischenfüße" zu stellen.

Da habe ich an Resten etwas rumprobiert und bin bei einer 30° Fase mit kleinem 6mm Absatz hängengeblieben. 













45° hätte zwar besser zum Rest gepasst, dann hätte ich aber keine Fläche mehr als Auflage gehabt, daher 30°.

Die Ecken wurden ebenfalls im Winkel gekappt. Durch den Laser war es einfach, genau an der Kante des Absatzes zu sägen.













Die Länge habe ich auch einfach per Stahllineal und Laser festgelegt, da kam es auf einen halben Millimeter nicht an.













So ungefähr soll es dann mal ausschauen.

















Allerdings gefiel mir der Übergang zu dem Fußgestell überhaupt nicht. Irgendwie nicht stimmig, auch mit drehen der Teile kam ich zu keinem Ergebnis was mir gefallen hat.

Die Lösung (für mich) waren kleine 20mm hohe schwarze Kunststoff-Distanzstücke.
Diese bilden ne leichte optische Trennung zwischen Fußgestell und Platte und das Ergebnis sagt mir zu.

Für die Politur der Kunststoffteile kam die Tischbohrmaschine zum Einsatz.














Danach habe ich die Einzelteile noch feingeschliffen ...















... und miteinander verleimt/verschraubt.

















So schauts aus.
















Als nächstes musste ich die Positionen ermitteln, auf denen die beiden Auflagehölzer mit dem Plattenrahmen verschraubt werden.

Messen, etwas rechnen ...















... und die Bohrpositionen standen fest.
Da die Steinplatte in dem Falz flächig aufliegt, durften die Schraubenköpfe nicht überstehen, also musste ich sie versenken.
Mit dem Bohrsenker kam ich nicht in den Falz, so musste ein normaler Querlochsenker mit Verlängerung her.














Die dünnen Leisen habe ich einfach mit etwas Leim versehen und angenagelt.













Zum befestigen der Tischplatte mit dem Fußgestell, hatte ich vorher schon in meinem Fundus diese 6x120er Schrauben gefunden.












Wofür sie eigentlich sind, keinen Schimmer, hier passen sie aber optimal. Die Tischplatte mit Auflage und kleinen Füßchen ist 80mm hoch, so sind noch 60mm für eine feste Verbindung vorhanden.

Die Schrauben haben keine Spitze und auch wenn, bei solchen Dimensionen und recht dicht am Rand, empfiehlt sich die Schraubenlöcher mit dem Kerndurchmesser der Schraube vorzubohren.

Um die spätere Montage zu vereinfachen, habe ich mit einer leicht eingewachsten Schraube, alle vier Gewinde mit dem Schlagschrauber vorgeschnitten. Das erleichtert das nächste Eindrehen enorm.











Nun da alle Vorarbeiten erledigt waren, konnte ich das erste Mal den Tisch komplett probemontieren ...














... und auch die beiden Schrauben, die das "X" stabilisieren anbringen.













Es fehlt nur noch der Endschliff und die Oberflächenbehandlung.



Zuerst habe ich alle Kanten, V-Nuten und Fasen per Hand bis Körnung P320 feingeschliffen.














Danach die Flächen mit dem Rutscher bis P240 und nochmal per Hand mit P320 längs zur Faser.













Gerade bei der Wenge mit ihren tiefen Poren ist es wichtig, den Schleifstaub ordentlich zu entfernen, sonst sind diese später voll mit einem buchefarbenen Öl-Staub-Gemisch.

Ich habe alle Flächen abgesaugt und nochmals gründlich mit einem Staubbindetuch abgewischt.













Da ich nicht wollte, dass das Buche Holz zu sehr ins gelbliche geht, habe ich nach einem Blick auf meine "Farbkarte" zum Festool One-Step gegriffen.












Für Buche und wenig gelb wäre zwar das Natural Möbel-Hartöl mit weißen Pigmenten (2. Musterstück von links) passender gewesen, aber der Wenge hätte es sicher nicht so gefallen.

Aufgetragen habe ich das Öl einfach mit einem kleinen Küchenschwamm. Das geht bei solch eher schmalen Teilen besser, als mit dem Surfix Aufsatz.
















Durch den Feinschliff habe ich auf ein Einschleifen des Öles mit dem grünen Pad verzichtet, aber für eine möglichst glänzende Oberfläche insgesamt 5 Schichten mit dem weißen Pad einpoliert.













Bilder des fertigen Tisches gibt es im nächsten Teil.



3 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    Du machst es aber auch spannend bis zum Endergebnis.

    Ich finde, es ist eine sehr detaillierte Darstellung mit reichhaltiger Bebilderung.
    Sehr interessant zum Mitlesen.

    Vom Design her schon eine recht anspruchsvolle Arbeit.
    Gestalterisch vielleicht bisher Deine beste.

    Viele Grüße

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  2. Auch wenn mir der Stil des Möbels nicht gefällt, die Ausführung ist Klasse.

    Gruß
    Thomas

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  3. Ich schließe mich meinem Vorredner an. Dein Geschmack sucht seinesgleichen (erinnert mich vom Stil her immer an die Eiche-rustikal Möbel meiner Oma), aber die Ausführung ist wahnsinn. Man sieht bei dir eine deutliche Weiterentwicklung. Versuchs doch mal ein wenig geradliniger, ohne die ganzen Schnörksel und Phasen und und und. Oft ist weniger mehr.

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