Ihr findet meine Projekte gut, habt aber selbst keine Möglichkeit diese nachzubauen, dann schaut doch in meinem Shop vorbei. Falls Ihr dort nicht fündig werdet, schreibt mir eine Email.


Sonntag, 10. Februar 2019

Projektvorstellung: Bücherregal - Teil 1

Jetzt gehts endlich wieder los, mit einem größeren Projekt. Einem zweiteiligen  Bücherregal mit eingesetzten Acrylglaskästen. Die liegen bei mir schon Jahre auf Lager.

Moment, eigentlich hab ich den Beitrag total falsch angefangen, schon bei der Überschift. Da fehlen so Adjektive wie "bestes", "größtes", "schönstes", "genialste" oder was auch immer. Aka Clickbaits.
Ich persönlich finde solche reißerische Überschriften, eher peinlich. Man klickt erwartungsvoll drauf und das was dann kommt, ist eher ernüchternd und Durchschnitt, wenn überhaupt. Ein echtes AHA-Erlebnis, das braucht keine gewaltige Überschift, es wirkt durch sich selbst.
Musste ich mal loswerden, das stößt mir in der letzten Zeit häufig sauer auf. 

So nun aber zum Projekt. 
Ich weiß nicht, irgendwie ziehe ich in den letzten Monaten die Probleme förmlich an. Ich wollte schon im Urlaub zwischen den Jahren mit dem Regal anfangen, aber plötzlich hat mein Stammholzhändler Schnittholz aus dem Programm genommen. Das war wirklich ein Schock. Ja super Sache und nun? Also zuerst einen neuen Händler suchen. Von zwei favorisierten  Händlern hier in der Nähe kam erst gar keine Antwort und das bei einer Anfrage von fast 1 m³ Schnittholz. Gut sie haben es wohl nicht nötig. Ich habe dann meinen Anfrageradius erweitert und auch in einem Onlineshop im Internet mit wirklich großer Auswahl und guten Preisen bestellt. Angeblich Lieferung in ganz Deutschland. Bestellt, bezahlt, am nächsten Tag kam ne Mail, dass sie nicht zu mir liefern. Zack Bumms, das schon bereits bezahlte Geld kam erst per Paypal Konflikt wieder. Ein anderer Händler wollte 500€ Versand. Angebote einholen dauert ja auch immer paar Tage und so hats bis Ende Januar gedauert, bis ich "mein" Holz endlich vor der Tür liegen hatte. Hängen geblieben bin ich bei Holz-Becher in Bad Camberg. Sehr netter Kontakt und angemessene Preise. Etwas Bauchweh hatte ich ja schon, so eine Menge Schnittholz, blind zu kaufen. Oft ist es ja so, wer es nicht persönlich aussucht, bekommt das Zeug, was keiner haben will. Die Sorge war aber unbegründet. Das Holz hat eine wirklich ansprechende Qualität und fast durch die ganze Lieferung stehende Jahresringe. für meinen Zweck optimal. Auch die Holzfeuchte war top. Paar Tage akklimatisieren und ich konnte anfangen.

So hier liegt das schöne Holz auf der Straße und wartet aufs zerteilen und reinschleppen. 
Für ein Regal natürlich viel zu viel, aber mein Vorrat war aufgebraucht und ich hab schon was, fürs nächste große Projekt mitbestellt. 
Ausgerechnet um den Liefertermin, war es arschkalt und es hat geschneit. So stand ich bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt draußen und habe das Holz klein gesägt, zum Teil in den Keller, den Rest auf den Dachboden geschafft.



Hier das ist so ein Acrylglaskasten, davon werden drei Stück "verarbeitet:





















Die Zeit der Händlersuche, habe ich genutzt, um  das Regal soweit zu planen, dass ich alle benötigten Maße habe.

Angefangen mit den Abmessungen der Wand. Diese in Verbindung mit den Acrylkästen, ergab die Dimensionen der beiden Regalhälften. 











Für eine bessere Vorstellung ... und ich hatte ja Zeit, alles mal räumlich dargestellt, inkl. Drempel, Heizkörper und Steckdosenleiste, die muss ja mit eingeplant werden.











Ich beschränke mich bei sowas aufs Wesentliche, Alles wird nur vereinfacht dargestellt. Das Zeichnen am PC, ist für mich nur Mittel zum Zweck. Details wie alle Regalböden, Verbindungen usw, interessieren mich da nicht.

Ähnlich sieht es bei der Planung der beiden Regale aus, auch da fehlen solche Details. Mir gehts nur um eine grobe Vorstellung und die Konstruktionsmaße.







Diese konnte ich mir dann, aus der Konstruktion ableiten.









Die seitlichen Diagonalen sind aus brüniertem Flachstahl vorgesehen. Hoffe es erzielt die gewünschte Wirkung.

In der Waschküche sah es am Abend der Anlieferung so aus. 
Vorne die Buche für die Regalböden, es werden 13 an der Zahl (brauche ich später zum Schluss), hinten die Kiefer fürs Gestell, mit dem geht es nach dem Auftrennen auch weiter, daher die Reihenfolge.















Bevor es Mecker gibt, am nächsten Tag, zurück in die Werkstatt.

Zuerst alles grob Ablängen. Ich mache sowas mit der Akku Carvex.












Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollte das da reichen.












Nun war das Auftrennen an der Reihe.

Dafür bekam die CS 70 den Panther verpasst. 












Auch wenn das Längsschnittblatt schon etliche Meter auf dem Buckel hat, geht es immer noch, trotz des eher schwachen Motors der Precisio wie das heiße Messer durch die Butter, auch bei 36er Buche.

Schnittholz mit stehenden Jahresringen bedeutet auch immer ein Kernanteil. 

Dieser und die Waldkante muss entfernt werden.












Es gibt ja noch keine gerade Kante, also freihand nach Anriss.












Etliche Späne später, war alles aufgetrennt und es gab einiges an Feuerholz für einen Bekannten von mir. Sein Ofen freut sich darüber.









Am nächsten Tag, kamen die Bretter auf meine "Transportwägelchen" und raus zum Hobeln.











Zack und fertig, vier Sack Späne hats gegeben.












Vom Hobeln habe ich keine Fotos, jeder weiß wie sowas aussieht, die HC 260 kennt auch jeder und im Flur ist es nicht gerade geräumig, da wollte ich nicht noch mit der Kamera hantieren.
Kurz zum Ablauf: Zuerst eine Seite der Bretter abrichten, eine Kante fügen und per Dickenhobel auf das Endmaß + 2 mm gebracht.
Buche ist ja immer so ne Sache, die Arbeitet ja immer noch mal gerne etwas. Daher das Übermaß, aber wie es sich später raus stellte, war es eigentlich unnötig.

Damit wenigstens das Holz sich entspannen kann, kam es für zwei Tage auf Stapelleisten in die Ecke.











In der Zwischenzeit habe ich mir die Kieferbretter vorgenommen. 

Auch hier das gleiche Spiel, Kern und Waldkante weg und vorher grob auf Länge geschnitten.











Die Beine und die Diagonale am großen Regal überforderten meine Werkstatt. Ich konnte die Teile nicht auf der TKS auftrennen. Zu lang.

Daher griff zur Festool HKC 55.














Da steht nun alles.























Auch das habe ich anschließend gehobelt und da es mit den Teilen bald weitergeht, kamen sie bis auf die langen Teile wieder in die Werkstatt.

 























Einige Hölzer waren ja 2,1m lang und das würde ich als maximales Limit zum Abrichten auf der HC 260 ansehen, eigentlich eher noch deutlich drunter. Die Tische sind einfach zu kurz um das ordentlich hinzubekommen.


Die Kiefer war mir auch noch ein Tick zu feucht und das Trocknen geht in der warmen Werkstatt schneller.
















8 Kommentare:

  1. Sieht schon mal schön aus.

    Denke werde mir eine lauschige Ecke in der Werkstatt suchen und den
    Fortschritt beobachten, versuche mich auch klein zu machen.

    Aber, das mit dem reißerischen im Netz ist wirklich seehehr nervig und
    unglaublich wie es zur Zeit explodiert, wie auch diese Livegedöns
    Beiträge bei YouTube.

    Scheint eine neue Möglichkeit zu sein Kohle zu schachern.


    Da lob ich mir die etwas ruhigeren und "gesetzten" Blogs und
    Videos, von Personen, welche Ahnung haben was sie tun.

    Die auch wissen, wozu der Spaltkeil und die Abdeckhaube bei der
    Tischkreissäge erfunden wurde.

    Gruß

    Tommy1961

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    1. Stimmt das sind meistens reine Klickfänger.

      Ja bin mal gespannt, wie das Regal wird.
      Ist das erste Mal, dass ich da was aus Stahl einbaue und dann noch der Materialmix mit Acryl.
      Grüße
      Micha

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  2. Wohl dem der ein Sägewerk mit vorzüglicher Holzauswahl(wie ich;) )vor der Tür hat.Cooler Blog,top Werkzeug,schöne Werkstatt,schau immer wieder gern bei dir rein.
    Gruß Smi

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  3. Hallo Michael,
    welche Software verwendest du denn für deine Skizzen?

    Grüße, Jens

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    1. Moin Jens,

      das ist Inventor.
      Grüße
      Michael

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    2. Ok, das ist jetzt nicht ganz die Preisklasse, die sich für mich lohnt. Sketchup mag ich nicht so wirklich weswegen ich nach Alternativen suche. Gerade arbeite ich mich in FreeCAD ein. Ich denke, ich werde erstmal den Weg gehen. Ich kann mir schon vorstellen, dass kommerzielle CAD-Lösungen teilweise intuitiver zu bedienen sind aber bei meinem Zeichenaufkommen rentiert sich das dann nicht so ganz.

      Grüße, Jens

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    3. Je nachdem gibt es Studentenversionen.
      Oder schau Dir Fusion 360 an, ist für privat kostenlos.

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  4. Mir ist FreeCAD in den letzten drei Tagen bestimmt fünf oder sechs mal abgestürzt und da kann es gut sein wie es will. Das ist einfach zu oft.

    Studiversion von Inventor wird nicht mehr klappen. Aber Fusion 360 hört sich gut an. Das werde ich mal ausprobieren. Danke für den Tipp.

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