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Montag, 16. Januar 2012

Projektvorstellung: Regal fürs Wohnzimmer - Teil 4

 Herstellung der Gratnut-Verbindungen

Dazu mußte aber zuerst ein Hilfsmittel gebaut und etwas rumprobiert werden.

Die oberen Querleisten wollte ich mittels Gratnut und -feder mit den senkrechten Stollen verbinden. Dies war aber das erste mal, dass ich diese Verbindungstechnik angewandt habe, also mußte ich das auch erstmal probieren. Zuerst stellte sich auch die Frage "Frästisch oder handgeführt?". Ich habe mich dann gegen den Frästisch entschieden und dafür, die Feder an die Nut anzupassen und nicht umgekehrt. 
Dafür mußte ich zuerst ein kleines "Jig" bauen, in welches die Querleisten zum Fräsen eingespannt werden.





Ein Jig ist schick!
Zwei Spanplatten und drei Holzstücke später war der/die/das Jig fertig. 
Die beiden linken Holzstücke sind exakt im Rechten Winkel zur Kante und dienen als Anschlag. Das rechte verschiebbare Stück dient zum Klemmen und als Ausreissschutz.









Jetzt gings an die ersten Probefräsungen.
Zuerst habe ich die Gratnut gefräst. Damit sich der Gratfräser nicht so quälen muß, kam zuerst ein Nutfräser zum Einsatz, mit dem der mittlere Bereich ausgefräst wurde. Erst anschließend wurde der eigentliche Grat gefräst.

 












Wichtig dabei ist, vorallem für die spätere Serienfertigung, am Werkstück immer nur von EINER Bezugskante aus zu arbeiten. Falls es Unterschiede in der Breite der Werkstücke gibt, werden trotzdem die Gratnuten alle gleich gefräst. Würde man dies nicht beachten, ändert sich bei leicht unterschiedlich breiten Werkstücken auch die Breite der Gratnuten. Dies wäre aber fatal. Damit eine Gratverbindung richtig funktioniert, ist eine exakte Passung extrem wichtig. Oder es müßte für jede Fräsung die Maschine neu eingestellt werden, was aber auch wieder neben dem größerem Aufwand, eine potentielle Fehlerquelle darstellt.
Um mögliche Fehler und Ungenauigkeiten weiter zu minimieren habe ich mit zwei Oberfräsen (in der 738 war der Gratfräser und in der 1229 der 12mm Nutfräser) gearbeitet und immer alle Fräsungen mit gleichen Einstellungen nacheinander gefräst um so wenig wie möglich Änderungen an den Einstellungen vornehmen zu müssen.
Die Mühen waren mit Erfolg gekrönt, es passen alle acht Verbindungen ohne viel Nacharbeit spielfrei ineinander .

 Fräsen der Gratnuten

Ausräumen mit der OF 1229
Die Of 738 beim Fräsen des Grates


Fertige Gratnut

 Fräsen der Gratfedern an die Querleisten

Zur besseren Führung kam eine Leiste an den Parallelanschlag
 












Die fertigen Verbindungen
  
Passt!
Und im Winkel

























Die Kanten der Stollen habe ich dann noch mit einer Hohlkehle versehen. Um die Oberfräse leichter führen zu können, wurde sie wieder mit der Auflagenvergrößerung bestückt.

 












Zum Schluß habe ich noch die Kanten mit dem Blockhobel gebrochen. 
Bis auf den Feinschliff sind die Stollen nun fertig.

 



Ich muß jetzt nur noch die Gratfedern absetzen, die Zapfen der Querstreben einpassen und die Regalböden herstellen.

Ach bevor ich es unter den Tisch kehre, da war ja nochwas.
Das erste Zapfenloch habe ich damals im wirren Kopf falsch gefräst. Zum Glück befindet sich der Fehler unter einem Regalboden, sodass er nicht auffällt. Fürs Gewissen habe trotzdem noch einen Flicken eingeleimt. Schön das Arbeiten mit Holz so einfach ist.

 






2 Kommentare:

  1. Hallo Michael,

    das sieht bisher sehr gut aus. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Deine Gratverbindungen sehen prima aus. Und deine einfachen Vorrichtungen mag ich auch. Es müssen nicht immer die aufwändigen Vorrichtungen sein, an denen man tagelang baut um ein gutes Ergebnis zu bekommen.

    Gruß

    Heiko

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  2. Vielen Dank Heiko.

    Ich bin auch mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Klar paar Mißgeschicke sind drin, die sind aber eigentlich immer nur dann passiert, wenn ich hektisch oder nicht ganz bei der Sache war. Sonst ist alles ziemlich gut gelaufen (bis jetzt).

    Grüße

    MIchael

    AntwortenLöschen

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