Nach einer letzten Prüfung ob alle Querstreben passen, ging es an die Oberflächenbehandlung des Gestells.
Ölen der Rahmenteile
Ich habe mich dazu entschlossen, das Regal erst an seinem Bestimmungsort komplett zusammenzubauen und zu verleimen. So war auch das Ölen der einzelnen Teile leichter, ich müßte allerdings die Klebestellen abkleben. Klebeverbindungen von bereits geöltem Holz, haben nur eine geringe Festigkeit.
Geölt habe ich das ganze mit dem Surfix von Festool und als Öl habe ich mich für das One-Step Öl ebenfalls von Festool entschieden. Verbraucht habe für das ganze Regal einen 0,3l Behälter (Zwei Aufträge).
Vorgegangen bin ich wie vom Hersteller vorgegeben:
Das Öl mit dem Applikator aufgetragen, ca. 15 Min. trocknen lassen und anschliessend mit dem Exzenterschleifer und grünem Pad eingeschliffen. Zusätzlich hatte ich noch ein Interfacepad am Schleifer montiert.
Nach der Trocknung über Nacht, bekamen die Bauteile noch ein weitere dünne Schicht (Das Holz nimmt beim 2. Durchgang fast kein Öl mehr auf) und nach kurzer Wartezeit habe ich das ganze dann mit dem weißen Pad poliert.
Und hier das Ergebnis:
Herstellen der Einlegeböden
Auf Länge habe ich die Platten mit der an einer Führungsschiene geführten Carvex gesägt. Mit der Tauchsäge wäre dies zwar schneller und genauer geworden, aber ich muß ja meine neuen Spielzeuge mal ausprobieren.
Bestückt mit einem Trion FSG Sägeblatt gab es einen geraden Schnitt ohne zu verlaufen.
Bei dem Zuschnitt kam auch zum ersten mal meine neue Mafell MT 55cc zum Einsatz. Mit dem 16Z Sägeblatt gab es einen sehr sauberen Schnitt in Längsrichtung.
Ich habe nur noch mit den Handhobeln No.4 und No.6 zwei- dreimal über die Kante und eine leichte Hohlfuge angehobelt. Damit ich nicht den 90° Winkel verhobel, habe ich die Bankhobeln mit dem Veritas Fügeanschlag bestückt.
Zum Verbinden der einzelnen Bretter habe ich die kleine Festool Domino eingesetzt. Da ich auch testen wollte, wie das Fräsen, ohne etwas anzuzeichnen klappt, habe ich mit dem Queranschlag für die Domino gearbeitet.
Eines vorweg es hat gut geklappt, aber gerade wenn man die ersten Male mit der Domino Fräse arbeitet, sollte man konzentriert bei der Sache sein, um unnötige Fehler zu vermeiden.
Nachdem die vier Platten alle verleimt und getrocknet waren, wurden sie auf das exakte Maß gesägt. Da zu dem Zeitpunkt die Mafell auf ihre Abholung zur Justierung wartete, habe ich die Schnitte auf der Tischkreissäge gemacht.
Danach müßten die Ecken ausgeklingt werden, dazu habe ich wieder zur Carvex gegriffen und mit ihr die Ecken nach Anriss ausgesägt. Das Stroboskoplicht der Carvex, hat das Sägen am Riss sehr erleichtert.
Die Ergebnisse sprechen eigentlich für sich. Sehr sauberer und rechtwinkliger Schnitt. Ich bin sehr zufrieden mit der Stichsäge.
Zum Schluß bekam der untere Boden noch auf jeder Seite eine Hohlkehle mit der neuen MFK 700 angefräst. Dies war der erste Einsatz der kleinen Fräse und was die Bedienung und Absaugung angeht überzeugt sie. Durch das geringe Gewicht und die große asymmetrische Grundplatte, läßt sie sich hervorragend führen. Die Einstellung der Frästiefe ist zwar anfangs, wenn man nur normale Oberfräsen gewöhnt ist "anders", aber trotzdem einfach und wiederholgenau möglich.
Die übrigen Böden bekamen umliegend eine kleine Falz, damit sie später bündig mit den Querstreben abschliessen. Die Falze habe ich mit einem Falzfräser mit Anlauflager und der OF 1400 gefräst. Die OF 1400 ist von dem Konzept her erste Sahne, nur die Griffposition ist durch den Pistolengriff völlig anders, als ich es von den Metabo Oberfräsen gewohnt bin. Sie liegt schon gut in der Hand und läßt sich auch sicher führen, nur im Moment fühlt es sich noch komisch an, eine Oberfräse so zu halten.
Bei solchen großen Flächen ist der Surfix voll in seinem Element und ich konnte die Böden in Rekordtempo ölen. Das heisst aber nicht, dass sich die Querstreben nicht gut mit dem Surfix ölen ließen im Gegenteil. Ich hatte wirklich bedenken, ob das mit dem Surfix in Verbindung mit Hohlkehlen, Falzen und Schmalseiten gut funktioniert, aber es klappt erstaunlich gut und das auch noch ohne sich die Finger sonderlich ölig zu machen. Mit Gummihandschuhen arbeite ich höchst ungern und verwende sie eigentlich nur bei Lacken oder beim Verarbeiten von PU-Leim. Und es geht deutlich weniger Öl daneber, als bei dem Ölauftrag per Pinsel, sparsam ist die Technik also auch noch.
Genau wie die Querstreben wurden auch die Böden mit dem Exzenterschleifer und dem grünen und weißen Schleifpad bearbeitet.
Die Farbe täuscht etwas, leider klappt es mit der Digiknipse und dem Weißabgleich in Verbindung mit Blitz nicht so richtig gut. |
Nachdem das Öl getrocknet war, habe ich die Böden noch mit einem weichen Tuch etwas poliert und konnte anschließend ENDLICH das Regal aufbauen und an sein Bestimmungsort stellen.
Der Bau hat etwas länger gedauert, da ich einiges ausprobiert und auch nicht ständig an dem Regal gebaut habe. Wie bis jetzt immer, ist auch bei diesem Projekt einiges nicht so gelaufen wie gedacht bzw. hat sich der ein oder andere Fehler eingeschlichen. Neben dem Verleimproblem der Senkrechten ist aber nur bei dem unteren Boden was größeres daneben gegangen. Es ist schon dumm, wenn man seine eigene Schrift nicht mehr lesen kann und dann noch zu faul zum nochmal messen ist. So ist der untere Boden kleiner geraten wie gedacht. Was dran sägen geht nicht, Material für einen neuen Boden war nicht mehr vorhanden, so mußte halt die Hohlkehle den Fehler etwas kaschieren.
Ende
Hallo Michael,
AntwortenLöschendas Regal ist wirklich sehr gut geworden. Die Arbeit hat sich gelohnt. Was steht als nächstes an?
Gruß
Heiko
Moin,
Löschendanke!
Als nächstes...das weiß ich selber noch nicht so genau. Vielleicht ein Waschtisch, aber Treppe abschleifen und streichen, sowie tapezieren steht auch noch auf der todo-Liste und das schon länger.
Grüße
Michael
Hallo Michael,
AntwortenLöschenalso echt allererste Sahne das Regal.Das Du das in Deiner kleinen Männerbude gebastelt bekommst macht mir wieder Hoffnung.
Gruß Andi