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Sonntag, 15. Juli 2012

Projektvorstellung - Waschtisch Teil 4

Fräsen der Zapfenlöcher für die Domino Dübel


Jetzt hieß es erst einmal Stückzahl machen: 76  Zapfenlöcher für 38 Domino Dübel mussten gefräst werden.

Zuerst habe ich die Löcher in die seitlichen Füllungen gefräst. An der Unterseite drei exakt passende Zapfenlöcher nach Anriss und in den Seiten je eines mit 10mm Spiel (Stufe 2 an der DF 500). Diese beiden Fräsungen dienen später nur der Führung der Füllung und sind mit Spiel gefräst, damit das Holz ungehindert arbeiten kann. Oben wird ja die Füllung durch eine Feder gehalten (siehe Teil 3).







Die Fräsungen in den einzelnen Stollen habe ich auch einfach nach Anriss gefräst. Damit sich dabei möglichst keine Ungenauigkeiten einschleichen, habe ich mit zwei Streichmaßen gearbeitet und immer nur von einer Kante aus angezeichnet, auch wenn die Stollen eigentlich alle das gleiche Maß haben müßten.








Ich habe pro Stollen je vier bzw. drei (an den Stellen mit Nuten) Dominos vorgesehen. Die Hälfte hätte es vielleicht auch getan, aber ich wollte den Waschtisch möglichst stabil bauen.
In die beiden einzelnen Zapfenlöcher sitzen später die Dübel, die die Füllung halten.







 
Hier kann man den Aufbau der Seitenteile erkennen. Rechts wird die Füllung mit dem unterem Querfries verleimt, der mittlere Domino hält die Füllung gerade und oben (links) steckt sie mit der angehobelten Feder in der Nut des oberen Querfrieses.









Da nun die Arbeiten an den einzelnen Teilen des Gestells beendet sind, habe ich alle Teile noch mit dem kleinem Flachwinkel Putzhobel und hauchdünner Spaneinstellung verputzt. Da alle Teile bereits vorgehobelt waren, war dies schnell erledigt.









Hier das Ergebnis der Aktion.













Abrunden der Kanten

Nach der Stückzahl in Form von Domino Dübel Löcher folgt das Meter machen, in diesem Fall durch Fräsen eines 5mm Radius an alle Streben. Für das Abrunden der Kanten habe ich meine Kantenfräse eingesetzt.
Zu spät ist mir aufgefallen, dass die Reihenfolge nicht ganz optimal war. Da die Zapfenlöcher bereits eingefräst waren, hat das Anlaufkugellager an diesen Stellen keine Führung mehr. Hätte ich die Kanten zuerst bearbeitet, wäre es einfacher gewesen. Aber auch so war es machbar. Ich habe einfach die MFK zusätzlich mit dem Parallelanschlag bestückt, die Backen des Anschlages so nah wie möglich an den Fräser herangefahren und den Parallelanschlag in eine Flucht mit dem Anlaufkugellager justiert. So konnte ich selbst die kurzen Seiten ohne Probleme fräsen.
















Da die Hirnholzkanten nach dem Fräsen doch etwas rau waren, habe ich sie noch bis Körnung  P320  geschliffen. Dies waren bis jetzt die einzigen Stellen an denen ich an diesem Möbel etwas geschliffen habe. Alles andere wurde bis jetzt nur mit dem Hobel bearbeitet.








Das Ergebnis.













Ölen der Füllungen

Bevor es nun an den Zusammenbau des Gestells geht, mußten noch die beiden Füllungen einmal geölt werden. Würde die Oberflächenbehandlung erst gemacht, nachdem alles zusammengebaut wäre, könnte die obere Kante der Füllungen, die in den Nuten der Querfriese stecken nicht mit geölt werden. Käme es durch trockene Luft zu einem Schrumpfen der Füllung, würde oben ein heller Streifen sichtbar. Um dies zu verhindern, habe ich die Füllungen bereits vor dem Zusammenbau einmal geölt.
Wie zu sehen ist, nehme ich diesmal ein bis jetzt für mich neues Öl. Und zwar handelt es sich um das Möbelhartöl von Natural mit weißen Pigmenten, da ich bei den Badmöbeln verhindern möchte, dass sie all zu stark anfeuern. Gleichzeitig gibt es einen schönen Effekt, da sich die weißen Pigmente in die Poren des Holzes setzen und diese noch zusätzlich hervorheben.


Zusammenbau der Seitenteile

Um die spätere Montage zu vereinfachen, habe ich in den Stirnkanten der Hölzer bereits die Domino Dübel eingeleimt. So kann das Gestell auch einfacher, nur mal probeweise zusammengesteckt werden.










Nun wurden die unteren Querstreben mit den Füllungen verleimt. Dazu habe ich wieder die Korpuszwingen von Bessey verwendet, durch die solche Arbeiten doch deutlich entspannter ausfallen als mit normalen Zwingen. Die obere Querstrebe ist bei dem Verpressen nur aufgesteckt, damit ich nicht Gefahr laufe, die obere Feder zu beschädigen.








Nach dem Trocknen des Leimes kamen die Beine an die Reihe und wurden mit den Querstreben verleimt und gleichzeitig die Füllung eingesetzt.
Der Schraubendreher zeigt auf den inneren Spalt, wo die Füllung Platz zum arbeiten hat.








Kleiner Tipp

Bis jetzt habe ich den ausgetretenden Leim nach dem Trocknen mit einem Stemmeisen entfernt. Diesmal habe ich etwas neues ausprobiert: Ich habe den Leim ganz kurz anziehen lassen und die Überstande mit einem keilförmig abgeschnittenen Trinkhalm aufgesammelt.









Das klappt erstaunlich gut und ich mußte nichts mehr nacharbeiten. Den Trick habe ich auf der Holzwerken Seite gesehen. Man sollte nicht sofort den ganz frischen Leim entfernen, sondern 1-2 Minuten warten, dann schmiert der Weißleim weniger, läßt sich aber trotzdem noch einfach entfernen.







Hier sieht man die fertig verleimten Seitenteile.













Das komplette Gestell habe ich nur mal zusammen gesteckt, um die Passungen zu überprüfen und ein paar Maße zu nehmen. Es wird erst zum Schluß verleimt, da noch ein paar kleine Arbeiten zur Befestigung der oberen Platte und des Bodens nötig sind und diese gehen leichter, wenn das Gestell noch zerlegt werden kann.






Im nächsten Teil des Projektes "Waschtisch"wird dann u.a. die Herstellung der Gratnut und -leisten für die obere Platte zu sehen sein.



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