Ölen der Oberfläche
Nachdem alle Teile fertig gebaut waren, musste ich noch die Oberflächen ölen.
Damit die verwendete Buche nicht zu stark anfeuert, habe ich mich für ein Öl mit weißen Pigmenten entschieden. Schöner Nebeneffekt dabei: Die Pigmente setzen sich vor allem in die Poren des Holzes und betonen diese zusätzlich, was je nach Blickwinkel einen schönen Effekt ergibt.
Das Öl habe ich mit einem einfachen Küchenschwamm aufgetragen, was sehr gut und auch sparsam funktioniert. Der Waschtisch wäre zwar ein super Kandidat für den Festool Surfix gewesen, aber ich hatte keine leere Flasche mehr für das Öl. Geölt habe ich zuerst mit kreisenden Bewegungen und auch quer zur Faser, damit sich die Pigmente gut in die Holzporen setzen, abschließend aber immer mit der Faser.
Wichtig bei der Verwendung von Ölen mit farbigen Pigmenten ist es, zwischendurch öfters das Öl umzurühren, das eigentliche Öl verbindet sich mit den Pigmenten nicht so gut und beide Teile trennen sich schnell wieder voneinander.
Die Innenseiten bekamen nur einen dünnen Ölauftrag, damit es später nicht noch wochenlang riecht, obwohl das Natural-Öl u.a. schön nach Orange duftet.
Anders als die Festool Öle wird das Natural Hartöl nass in nass aufgetragen. Nach einer Trockenzeit von ca. einer halben Stunde wird der Überstand nicht abgenommen, sondern eine zweite Schicht auf das noch feuchte Öl aufgetragen und erst danach erfolgt wiederum nach einer halben Stunde die Abnahme der Reste mit einem weichen Lappen.
Nachdem das Öl über Nacht getrocknet war, habe ich an allen sichtbaren Stellen einen Zwischenschliff mit einem feinen Schleifvlies per Hand vorgenommen. Anschließend gab es wieder einen doppelten Ölauftrag, wie oben beschrieben.
So sah die Oberfläche nach diesem zweiten Auftrag aus:
Das Buchenholz wird durch das Öl mit den weißen Pigmenten sehr wenig angefeuert, trotzdem wird die Maserung sehr schön hervorgehoben. Die Oberfläche bekommt aber im Gegensatz zu den Festool Ölen eher einen leicht rötlichen Ton (gegenüber gelb/orange bei Festool). Ob dies jetzt allgemein gilt oder nur für die von mir verwendeten Hölzer kann ich nicht beurteilen. Wenn noch etwas von dem Öl übrigbleibt, werde ich etwas rumprobieren.
Wo wir dann beim Thema Verbrauch sind: Ich habe für den Waschtisch gut 80% der 750ml. aufgebraucht ohne beim Abnehmen der Reste noch großartig was wegwischen zu müssen. Und es gibt immer noch Stellen, die noch Öl aufnehmen würden. Das Natural Öl ist im Vergleich zu den Festool Ölen oder Leinölfirnis eher dünnflüssig. Ob der Verbrauch daran liegt weiß ich nicht, könnte aber sein, dass es so leichter und tiefer eindringt.
Um dem Waschtisch einen leichten Seidenglanz zu geben, habe ich noch drei dünne Schichten Öl mit dem Exzenterschleifer und dem weißen Polierpad aus dem Surfix Sortiment einpoliert.
Dies machte schon eine deutliche Unterschied, zu den "normal" aufgetragenen Ölschichten. Die Oberfläche wurde glänzend und das Holz fühlt sich auch sehr "samtig" an.
Hier einige Detailfotos der Oberfläche. Zu beachten ist aber, das wirkliche Aussehen kann ein Foto nicht wiedergeben.
Montage der Tischplatte
Nachdem die Oberflächenbehandlung abgeschlossen war, konnte ich endlich das Gestell mit der Tischplatte "verheiraten" (Für Unwissende: Das Zusammenführen von Motor+Getriebe mit der Karosserie wird in der KFZ-Produktion Hochzeit genannt).
Für mich war dies wieder ein sehr spannender Augenblick, hatte ich doch bis jetzt die beiden Teile noch nie zusammen gesteckt, aus Angst ich würde sie nicht mehr ohne Beschädigung auseinander bekommen.
Beide Teile passten aber wie füreinander gemacht (Also auch wieder wie bei einer Hochzeit). Ich brauchte keinen Hammer oder sonstiges, sondern konnte die Platte mit geringem Kraftaufwand aufschieben.
Die Gratleisten für die obere Platte habe ich, kurz bevor die Platte vollständig auf die Gratleisten geschoben war, hinten mit einer Schraube am Gestell angeschraubt.
Anschließend habe ich die vorbereiteten Nutklötzchen montiert und den Boden eingesetzt und fixiert.
Nachtrag:
Dank einer neuen Kamera kann ich nun die eigentliche Farbe das Holzes besser zeigen:
Die Ausschnitte und Öffnungen, sowie die Rückwand, werde ich dann fertigstellen, wenn die Möbel später in das Badezimmer einziehen. Ich habe mich dazu entschlossen, erst alle Möbel zu bauen und dann umzuräumen.
- Ende -
Hallo Michael,
AntwortenLöschendas ist ein sehr schönes Möbelstück geworden. Sauber gearbeitet bin ins Detail und auch die Proportionen sind dir gut gelungen.
Ich freue mich schon auf dein nächstes Projekt.
Gruß
Heiko
Danke Heiko,
Löschendiesen Monat gibt es es kein neues Projekt mehr.
Zur Zeit bau ich an einem Geburtstagsgeschenk rum, das wird aber nur sehr einfach konstruiert, da der Beschenke 0,0 Sinn für sowas hat und Ende August, sind erstmal zwei Wochen Urlaub angesagt.
Grüße
Michael
Moin Michael,
AntwortenLöschenSchön geworden! Den Urlaub hast du dir wohl verdient.
Beste Grüße,
Marc Koch
Hi Michael, das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. Schon unglaublich was man durch Öl optisch nochmal aus dem Holz rausholen kann. Danke auch für die Tipps
AntwortenLöschenHallo kannst du mir bitte sagen welches Öl du genommen hast, und woher du es hast?
AntwortenLöschenGruß 3M
Hallo,
Löschenich habe das Möbel Hartöl mit weißen Pigmenten von Natural-Farben verwendet.
Grüße
Michael
Hallo Michael,
AntwortenLöschenhabe mich gerade mal ein wenig umgeschaut und die schöne Arbeit mit dem Natural Möbel-Hartöl gesehen. Das freut natürlich sehr. Dein Fenster-Wandspiegel zeigt auch viel gekonnte Technik.
Grüße aus Frangn
Frank von Natural-Farben.de
Ich bin begeistert, so eine schöne Projekt-Schilderung. Oh weh ich muss noch viel lernen.
AntwortenLöschenDer Waschtisch ist super !!
Gruß Andi