Als nächstes war die umlaufende Nut in der Tischplatte an der Reihe, in diese greift ja später der Rahmen ein.
Die Nut habe ich wie üblich mit der kleinen OF 1010 bestückt mit einem Scheibennutfräser samt Anlaufring gefräst. Die unterhalb der Grundplatte montierte Absaughaube sorgte dafür, dass es keine Sauerei gab, rumfliegende Späne werde ich später noch genügend produzieren.
So schaut das dann später aus:
Die Feder des Rahmens greift in die Nut und die Oberseiten bilden eine Fläche.
Nach dem Feinschliff bis P400 habe ich die Tischplatte mit dem Surfix System geölt, alles in allem bekam die Tischoberseite fünf Schichten Öl. Die erste Schicht würde mit einem grünen Pad eingeschliffen, und alle weiteren mit einem weißen Pad einpoliert.
Während das Öl trocknete habe ich alle Teile des Fußgestelles mit dem kleinen Rutscher feingeschliffen. Um die Gefahr, dass ich die Fasen verschleife zu minimieren, habe ich diese mit dem Handschleifklotz vorsichtig manuell geschliffen.
Nachdem der MFT wieder frei war, ging es an das Verleimen des Gestells.
Zuerst die Beine mit je vier Dominodübel.
Das Verzwingen war aufgrund der beiden Schrägen etwas knifflig, aber mit dem Gehrungsspannsystem MCX von Bessey war es kein Problem. Damit die Beine an der Oberseite mit dem Zwischenstück beim pressen in einer Linie blieben, habe ich zusätzlich eine Leiste mit einer Zwinge befestigt.
Nach dem die beiden Beinteile getrocknet waren, könnte ich die Querstrebe einleimen.
In der Zwischenzeit habe ich in die "Gratleisten" der Tischplatte die 12x140mm Dominos eingeleimt, mit der später die Platte mit dem Fußgestell verbunden wird.
Dabei war wichtig, darauf zu achten, dass die Dominos auch genau rechtwinklig zu der Leiste stehen.
Die korrespondierenden Fräsungen in dem Fußgestell habe ich angezeichnet und eingefräst. Auch hier war eine hohe Genauigkeit wichtig. Eine Probemontage zeigt, es passt zusammen.
Als nächstes war das Verleimen des Rahmens an der Reihe. Nach einem Versuch, alle vier Rahmenteile gleichzeitig zu verleimen, habe ich mich dazu entschieden es in zwei Etappen zu machen. Zuerst je eine kurze und lange Seite verleimen ...
... und danach die Platte einsetzen und die restlichen zwei Gehrungen verleimen.
Die Tischplatte kam beiseite und ich habe das Fußgestell ebenfalls fünf mal geölt und poliert. Nussbaum wird durch das einpolieren des Öles wirklich schön glänzend ohne speckig zu wirken.
Nun kam die bereits oben erwähnte Sauerei.
Ich wollte die Unterkanten des Rahmens noch mit einer großen Fase versehen.
Aufgrund der Größe des Fasefräsers mit 12mm Schaft konnte ich die obere Absaughaube nicht aufsetzen und da ich die Oberfräse während des Fräsens um 180° drehen musste, schied auch ein Einsatz der Absaughaube aus.
Um die Eckverbindung nicht zu schwächen habe ich diese einfach stehen gelassen, optisch gefällt mir das auch sehr gut.
Als Anschlag für die Fräse dienten einfach zwei Resthölzer. Da die Grundplatte der OF 1400 auf beiden Seiten, vom Fräsmittelpunkt aus gesehen unterschiedlich breit ist, musste ich sie wie schon erwähnt, während des Fräsens um 180° drehen.
Als zusätzliches Designelement wollte ich ja noch vier Aluminium Röhrchen verbauen.
Diese habe ich per Hand mit Eisensäge und Gehrungslade grob abgelängt ...
... und anschließend auf dem Bandschleifer genau rechtwinklig und alle auf das gleiche Maß geschliffen.
Alle schön gleich hoch.
Damit die Röhrchen etwas ansehnlicher wurden, habe ich sie noch bis Körnung P2000 geschliffen und anschließend mit einer Schwabbelscheibe in der Tischbohrmaschine poliert.
Nun da alle Teile fertig waren, konnte die Entmontage starten.
Fußgestell und Gratleisten zusammengesteckt und zentrisch mit der Tischplatte ausgerichtet.
Das ganze habe ich dann einfach mit Panheadschrauben verschraubt.
Wie der Tisch fertig aussieht, seht ihr aufgrund der zahlreichen Fotos im nächsten Teil.
Hallo Micha,
AntwortenLöschendas ist wirklich eine große Sauerei!Warum hast Du diese Abschrägung nicht vorher mit der Tauchsäge zum Teil ausggesägt?Damit meine ich zu schauen, wann beginnt der obere Teil der Abschrägung, z.B. 45mm, von der Kante aus.Dann hätte ich die Führungsschiene entsprechend z.B 45mm von der Kante entfernt positioniert, und entsprechende Rückschlagstopper für die Tauchsäge auf der Fsn platziert!Dann einfach ins Material tauchen und das Stüch dann mit einem Stechbeitel ausstemmen, fertig!Dann hättest du nur wenige Millimeter fräsen müssen. Zude, hätte es den Vorteil gehabt, das die Fräserbelastung bzw. die der Oberfräse nicht so hoch gewesen wäre!
Dennoch erstklassige, saubere, professionelle Arbeit.Ein traumhaftes Ergebniss das sehr, sehr lange halten
wird, Du hast ja keine Kinder :-)!!!
Schönen lobenden Gruß zur Abendstund' :-)
Nabend Neal,
LöschenMit der Tauchsäge, das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Nur hätte ich dann auf der bereits feritg bearbeiteten Füllung hantieren müssen und so konnte ich mich langsam an die gewünschte Fase herantasten und der Rest war dann ruckzuck gefräst.
Nebenbei, die OF 1400 hat sich gefreut, über solche Aufgaben lacht die nur. :)
Grüße
Michael
Guten Abend,
AntwortenLöschenwelchen durchmesser hatte Dein Fräser, mit welcher zustellung hast Du gefräst?
Gruß
57,2mm
LöschenZustellung keine Ahnung, nach Gefühl auf zweimal und dann noch mal mit 0,2mm drüber.
Grüße
Michael
Hallo, toller Tisch. Eine Frage habe ich dazu: kann die Platte nicht den Rahmen sprengen wenn sie arbeitet?
AntwortenLöschenGruß Werner
Hallo Werner,
Löschendas sollte kein Problem sein, die Platte hat auf beiden Seiten 2mm Luft zum arbeiten.
Grüße
Michael
Ach so, im zweiten Foto sieht es so aus als ob Platte und Rahmen dicht aneinander liegen.
LöschenDanke für die schnelle Antwort,
Werner.
Hallo Michael, eine sehr feine und schöne Arbeit - und ein mutiges, aber sehr gelungenes Design.
AntwortenLöschenIch beneide Dich um diese Werkstatt, das ist in einem Mietshaus nicht zu machen und eine Garage oder einen geeigneten Raum in der Stadt zu finden ist aussichtslos.
Frage: Es hat den Anschein als würdest Du überwiegend Schrauben von UJK verwenden, hat das einen besonderen Grund?
Schöne Grüße aus Bayern
Roland
Hallo Roland,
Löschenvielen Dank. Meine Werkstatt ist zwar recht klein, aber ich bin trotzdem sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe.
Mit den Schrauben das täuscht. Überwiegend verwende ich SPAX. Die UJK sind spezielle Schrauben für Pocket Hole Verbindungen, haben einen extra breiten Kopf und eine Bohrschneide. Der Vorteil zu den Schrauben von Kreg ist der TX20 Antrieb.
In diesem Fall haben sich diese Schrauben angeboten, weil ich bei normalen Rundkopfschrauben noch eine U-Scheibe hätte zwischen legen müssen, so konnte ich darauf verzichten.
Grüße
Michael