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Montag, 12. Mai 2014

Neuzugang in der Werkstatt: Festool RS 200 EQ-Plus

Seit der Aktion "Badfußboden" gibt es eine Maschine in meiner Werkstatt, auf die ich noch gar nicht weiter eingegangen bin. Und das will ich in diesem Artikel nun tun.

Es geht um den Rutscher (Schwingschleifer) RS 200 EQ-Plus von Festool. Diesen hatte ich mir für den Feinschliff des Fußboden des Badezimmers zugelegt, weil sich mit solch einem Gerät sehr gut größere Flächen bearbeiten lassen.









Hier die technischen Daten:

Leistungsaufnahme 330 W
Leerlaufdrehzahl 4000-10000 min-1
Arbeitshübe 8000 - 20000 min-1
Schleifhub 2,4 mm
Auswechselbarer Schleifschuh 115 x 225 mm
Anschluss Staubabsaugung Ø 27 mm
Gewicht 2,5 kg
Quelle: Festool

In der Typenbezeichnung steht das E für die elektronische Schwingzahlregelung und das Q für das Plug-It Kabel.


Aufbewahrung

Ich hatte mich für die Plus-Variante entschieden, als mit einem T-Loc Systainer der Größe 2.













Darin ist Platz für den RS 200 EQ selbst, dem Filterhalter samt Beutel, Plug-It Kabel und noch einigem Schleifpapier.
Im Deckel befindet sich wie immer ein Bild, wo welches Teil seinen Platz hat, wobei das bei dem RS 200 EQ recht übersichtlich ist.
Aufgrund der Größe des Rutschers war es das auch schon und der Systainer ist so gut wie ausgelastet.








Bedienung

Der Punkt Bedienung ist bei diesem Rutscher recht übersichtlich. Es gibt keine besonderen Bedienelemente und auch keine unterschiedlichen auswechselbaren Sohlen. Daher fällt der Punkt recht kurz aus.

Wie bei Festool gewohnt, befindet sich am Pistolengriff der Ein/Aus-Taster mit einseitig bedienbarer Verrieglung.













Ebenfalls wie bei vielen anderen Festool Geräten, befindet sich das Wählrad für die Schwingzahlvorwahl an der Oberseite des Gehäuses.












Der Festool RS 200 EQ kann sowohl mit StickFix (Klett) Schleifstreifen, als auch mit Schleifmittel von der Rolle betrieben werden. Damit die Absaugung bei solchem Papier funktionert, gibt es einen speziellen "Locher" (Lochfix genannt), der die Absauglöcher in das Papier stanzt.


Die StickFix Streifen werden einfach an die Sohle gedrückt und wieder abgezogen.














Soll zugeschnittenes Schleifpapier von der Rolle benutzt werden, verfügt der RS 200 über zwei Klemmvorrichtungen













Das Papier wird dort durch einen Gummistreifen und zusätzlich durch drei Krallen fest in Position gehalten.













Die Klemmung funktioniert denkbar einfach. Es muss nicht mit irgendwelchen Federn, Bügeln oder sonstigem rumgefummelt werden. 

Hebel nach oben klappen, Klemmung wird geöffnet. 
Klemmung nach vorne schieben und das Papier wird mittels Federkraft festgeklemmt.
Fertig.












Konstruktion

Der RS 200 EQ gehört zu der Klasse der größten elektrischen Rutscher von Festool, mit einer Schleiffläche von 115x225mm. 
Daneben gibt es noch 93x175mm (RS 300) und 80x133mm (RTS 400 und Duplex).
Mit seinem Schleifhub von 2,4mm ist erfür den Feinschliff bestimmt, daneben gibt es noch den RS 100 mit 5mm Hub für den Grobschliff.

Mit seinem großen Schleifschuh ist er auch der größte Schleifer in meiner Werkstatt.


Hier ein Vergleich der von mir genutzten Schleifer und Schleifpapiergrößen:

 Links der kleine RTS 400, dann der RS 200 und daneben der ETS 150
















Für alle drei habe ich auch ein mal die Fläche ausgerechnet:


  • Modell         Abmessungen        Fläche
  • RTS 400       80x133mm      10640mm²
  • ETS 150        D: 150mm        17662mm²
  • RS 200        115x225mm      25875mm²



Und hier noch ein Größenvergleich der drei Maschinen:

















Der RS 200 EQ ist nicht gerade klein und mit fast 2,5kg auch nicht leicht. Zum Schleifen von senkrechten Flächen oder Decken eignet er sich somit nur bedingt. 
Das Gewicht ist aber ein Pluspunkt beim normalen Schleifen von liegenden Werkstücken. Es muss weiter kein Druck auf den Rutscher ausgeübt werden, sein Gewicht alleine reicht für den Abtrag aus, er muss nur locker über die Fläche dirigiert werden. Nebenbei lässt er sich durch das Gewicht auch sehr ruhig führen und zeigt auch an Kanten keine Anzeichen, irgendwie nervös zu werden.


Gerade der Punkt Vibrationen ist sehr wichtig und ein deutliches Qualitätsmerkmal. Vor allem wenn man längere Zeit am Stück schleift machen sich Vibrationen unangenehm in Händen und Armen durch Schmerzen und Krämpfe bemerkbar.

Für mich sind die Vibrationen des RS 200 EQ als sehr gering zu bezeichnen, nur was heißt das jetzt genau?
Ich habe versucht durch den berühmten "Wasserglastest" die Vibrationen, bzw. des Fehlen dieser zu verdeutlichen.




Ich finde das schon recht beeindruckend, gerade weil die eigentliche Konstruktion des RS 200 schon etwas älter ist und er über keine eingebauten Gummi-Entkoppler oder ähnliches verfügt.

Wo wir schon bei der Ergonomie angelangt sind, geht es mit den Griffmöglichkeiten weiter.
Durch die Gehäuseform sind einige Griffvarianten gegeben und für fasst jeden wird da das bequemste für die jeweilige Aufgabe dabei sein.

Z.B. ganz normal einhändig am Pistolengriff, ...














... am stark ausgeformten Deckel ...














... und das ganze noch in Kombination mit dem vorderen Knaufgriff.













Der Knaufgriff kann bei Bedarf abgeschraubt werden und falls nötig kann auch dessen Sockel komplett entfernt werden.













Als letzten Punkt bleibt noch die Staubabsaugung. Diese funktioniert sowohl mit Fremdabsaugung, als auch mit der eingebauten Absaugung sehr gut. Staub in der Werkstatt gibt es höchstens, wenn schmale Leisten geschliffen werden und sich die Absauglöcher außerhalb des Werkstückes befinden, dann geht natürlich was daneben.

An einen Sauger kann der RS 200 EQ mittels seines (leider) ovalen Absaugstutzens angeschlossen werden. Mit einer flexiblen Gummimuffe ist das weiter kein Problem. Besitzt man nur einen Schlauch mit Hartplastikmuffe, wird es da schon schwieriger.










Ist der Einsatz eines Saugers nicht möglich oder wird der Schleifstaub z.B. für die Herstellung von Holzspachtel gebraucht, kann der RS 200 EQ mit einem Papierfilter bestückt werden. Die eingebaute kräftige Turbine saugt den entstehenden Schleifstaub sehr gut ab und befördert ihn in den Filter.


Die Filterkassette mit eingesetztem Papierfilter wird an den Absaugstutzen gesteckt und mittels einer griffigen Schraube fixiert.













Fazit


Der Festool RS 200 EQ ist das Schleifgerät in meiner Werkstatt, auf das ich zurück greife, wenn ich entweder große Flächen feinschleifen  ...












... oder kleine Teile bearbeiten möchte.















Dazu spanne ich ihn einfach Kopfüber in die Vorderzange meiner Hobelbank. Damit er dort optimal geklemmt wird, kommt auf die andere Seite ein Abstandsklotz, so kann sich die Vorderzange nicht verziehen.











Ein weiterer Punkt, wofür ich den großen Rutscher einsetze, ist das Schleifen von kleinen Rahmen oder Kästen. Deckt der Schleifschuh den Rahmen zum großen Teil ab, wird das Ergebnis sehr sauber und gerade.











Für solch eine Aufgabe ist es natürlich wichtig, dass der Schleifschuh möglichst plan ist. Wenn er das nicht ist, bekommt man auch nie ein gerades Ergebnis hin.
Beim bearbeiten von Flächen ist der Punkt nicht so kritisch. Aufgrund seiner einfachen Bewegungsart (Schwingen der Grundplatte), neigt ein Schwingschleifer dazu Schleifkringel zu produzieren, wenn er nicht bewegt wird. Das kommt daher, dass sich die Schleifkörner, anders als bei einem Exzenterschleifer, immer auf der gleichen Bahn bewegen und so ein Muster auf dem Werkstück hinterlassen.
Deswegen ist es sehr wichtig, dass ein Schwingschleifer immer in Bewegung gehalten wird, um eine saubere Oberfläche zu erzielen. Und aus diesem Grund fällt eine nicht plane Schleiffläche nicht weiter auf.

Aber ein kurzer Test zeigt, auch in dem Punkt überzeugt der RS 200 EQ und so eignet er sich auch problemlos für das Planschleifen von Kisten und Deckel.












Zum Abschluss noch das Ergebnis einer mit dem RS 200 EQ auf P400 hochgeschliffenen Buche Leimholzplatte:

















 Das Ergebnis wird seidig glänzend und ist ohne sichtbare Schleifkringel oder sonstigen Spuren.

Was mir besonders an dem Rutscher gefällt ist seine Laufruhe und die sehr geringen Vibrationen. Bei dem Fensterladen Projekt habe ich zig Platten mit dem RS 200 EQ geschliffen und überhaupt keine Probleme in den Händen oder Armen verspürt.





Bezugsquelle:

Den Festool RS 200 EQ-Plus könnt Ihr bei Holzfachmarkt Gerschwitz bestellen.

5 Kommentare:

  1. Ich verwende seit vielen Jahren den Vorgänger, den Festo RS2 und bin damit hochzufrieden.
    Er kommt wesentlich öfter zum Einsatz als der Rotex.

    Zitat: "Zum Schleifen von senkrechten Flächen oder Decken eignet er sich somit nur bedingt."
    Es ist erträglich. Ich "vergewaltige" meinen RS2 regelmäßig bei Renovierungsarbeiten zum Schleifen von Gipskarton. Auch auf blankem Putz kam er schon mal zum Einsatz. Trotz viel Staub und sandigem Grund bisher keinerlei Probleme mit Verstopfungen, Ausfällen, Defekten. Nur der Schleifschuh wurde alle paar Jahre mal gewechselt, aber das ist ja ein übliches Verschleißteil.

    Habe erst neulich über den Putz in einem Keller-Raum geschliffen, weil der arg rauh und schmutzig war. 32 Quadratmeter, kurz mit einem 80er Blatt in einem Gang drüber. Habe zwar 5 Blatt Papier gebraucht, aber die Arme wurden noch nicht lahm. Besonders die geringen Vibrationen der hochwertigen Geräte helfen da vor Ermüdungserscheinungen.

    Ach ja, für Holz kommt er selbstverständlich auch zum Einsatz. Weil mir die Bauform "Rutscher" liegt, habe ich überlegt, für grobe Schleifarbeiten noch einen weiteren mit größerem Schleifhub anzuschaffen.

    Für den Hobbyheimwerker ist dieses RS200 Gerät aber gerade die universellste Klasse. Nicht zu grob und nicht zu schwer. Im Zweifel hält man ihn auch mal mit einer Hand, um vertikal eine Kante zu schleifen.

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    1. Das 80er Blatt für den Putz im Keller war optimal oder wäre eine andere Körnung besser? Welche Qualität soll ich für Putz nehmen? Brillant 2 oder Granat?

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    2. Moin,

      da ich nicht weiß, ob der andere Namenlose hier nochmal vorbei schaut:
      Papier auf alle Fälle Granat, das Brilliant ist für sowas nicht hart genug.

      Grüße
      Michael

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  2. Hallo Michael,
    hast Du Dich von Deinen Metabo-Sandern getrennt? Welche Vorteile hat Deiner Meinung nach der Festool RS 200 gegenüber den Metabo-Geräten (SrE 359 oder 359)?

    Gruß
    Martin

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    1. Hallo Martin,

      die beiden Sander habe ich schon lange nicht mehr. Eigentlich wollte ich ohne Schwingschleifer auskommen, aber naja er schadet nicht einen zu haben.

      Riesige Unterschiede gibt es nicht zwischen dem RS 200 und dem SR E 359. Ich habe den 359 auch schon zu lange nicht mehr um da wirklich definitiv was drüber sagen zu können. Ich meine die Griffkappe des RS ist etwas bequemer, weil vorne mehr gerundet. Ob die Metabos auch so vibrationsfrei waren, weiß ich nicht mehr und einen Wasserglastest hatte ich damals nie gemacht.

      Grüße Michael

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