Nun ging es an die Dielung.
Egal ob auf der Terrasse oder im Haus, das Verlegen steigt und fällt mit dem ersten Brett, bzw. der ersten Reihe. Ist diese schief, wird alles schief.
Also das erste Brett möglichst rechtwinklig zur einzigen wirklichen Wand ausrichten. Dafür hatte ich im Vorfeld schon mittels großem Winkel und langer Wasserwaage Markierungen auf die UK gezeichnet, zu der ich nur noch parallel das Brett ausrichten musste.
Vorher musste noch ein Bereich ausgeklinkt werden. Natürlich war da auch nichts in 90°
Diesen Teil habe ich mittels Tauchkreis- und Japansäge entfernt.
Die nächste Diele musste auch angepasst werden.
Und da ich mich nun an der Wand "auf der Geraden" befand, nochmal die Rechtwinkligkeit prüfen, sah gut aus. Von daher Vollgas voraus.
Ganz parallel war die Terrasse natürlich auch wieder nicht. Ich habe daher immer für drei Dielen die Länge bestimmt, abgelängt, ...
... die Schnittkanten mit der GKF 12V-8 angefast, ...
... und verschraubt. Dann die nächsten drei Dielen usw.
Da ich ja alleine war, hab ich mir zum leichteren Arbeiten eine 3. Hand besorgt. Den SPAX Kaiman. Er ist zwar nicht billig und ich werde ihn auch wieder verkaufen, da es keine weitere Terrasse bei uns gibt, aber das Ding ist wirklich gut und das Dielen verlegen geht damit auch alleine schnell und einfach.
Zum schnellen, aber genauen Schrauben setzen, kam das Terrassenbohrmobil von Wolfcraft zum Einsatz. Ein mal auf die Dielenbreite, bzw. den Bohrabstand eingestellt ist es ein Kinderspiel, alle Schrauben genau in einer Linie mit gleichem Abstand zu setzen.
Auch beim eigentlichen Schrauben habe ich es mir einfach gemacht und den Tiefenanschlag DC UNI FF an der Quadrill verwendet. Durch den einstellbaren Tiefenstopp mit Kupplung ist es möglich, selbst TX Schrauben schnell und absolut tiefengleich zu verschrauben, ohne das der Bit, wie bei billigen Tiefenstopps leidet.
Ansonsten, 3. Gang und Feuer.
Und wieder ein Stück weiter.
Achja, verwendet hatte ich die Terrassenschrauben 5x56 mit Zierkopf von SPAX.
Etwa Halbzeit nach 2 Stunden ...
... und einen Kaffee in der Sonne auf dem Weinfassmöbel verdient.
Zwei Mal war ein Dekobalken im Weg. Diese wurden einfach etwas in der Höhe mit dem OSC 18 beschnitten
Das letzte Brett.
Natürlich auch wieder schief und ich musste die Diele der Länge nach anpassen.
Fürs Auge und für einen schönen Abschluss, habe ich noch aus einer Diele Fußleisten zurecht geschnitten ...
... und deren Kanten gefast.
Anschließend noch vorbohren ...
... und mit Edelstahl SPAX anschrauben.
Fertig.
Nur der Bereich des hinteren Eingangs ...
und der Tür erforderten noch etwas Zeit.
Am nächsten Tag und dem darauf folgenden Tag konnte ich dann das Holz ölen.
Ich hatte mich für farbloses Terrassenöl von OSMO entschieden. Riecht angenehm, ist ergiebig und mit einem Schaumstoffpinsel leicht aufgetragen.
Ein wirkliches Öl, so wie man es denkt ist das OSMO Öl nicht, wenn man, wie vom Hersteller vorgegeben, den dünnen (!!!) Überstand nicht abnimmt, ist es doch deutlich schichtbildend und fühlt sich beinahe wie ein Lack an. Daher war es nicht unbedingt meine erste Wahl. Aber das eigentlich angedachte Terrassenöl von Natural erzeugt zwar die angenehmere Oberfläche, aber mit einer angegebenen Trockenzeit zwischen den Anstrichen von einer Woche + gut eine Woche danach, war mit das einfach zu lange, bis wir die Terrasse wieder nutzen könnten. Sie ist ja auch der Weg in den Garten.
Fertig war die Terrasse.
- Ende Teil 3, hier geht es weiter zu Teil 4 -
Moin Michael, schönes Projekt! Warum hast Du eine sichtbare Verschraubung gewählt? Bin auch bei der Planung meiner Terrasse und bin aktuell noch bei der Option verdeckte Verschraubung. Hast Du die Option auch gehabt aber Dich dagegen entschieden? Ist der Kaiman wirklich so gut? (Kostet ja doch einiges für ein Projekt)
AntwortenLöschenGruß Jan
Hi Jan,
Löschenzum einen finde ich ne sichtbare Verschraubung nicht hässlich, wenn sie ordentlich und sauber ausgeführt wurde, zum anderen sind diese verdeckten Verbinder auch wieder ein Kostenfaktor. Ich habe leider zu spät gesehen, dass es von Kreg ne Taschenlochversion für Dielen gibt. Das wäre vielleicht noch ne Option gewesen.
Der Kaiman ist wirklich sehr gut. Ich habe meinen anschließend wieder verkauft, so hielt sich die Ausgabe in Grenzen.
Grüße
Michael
Hallo
AntwortenLöschenwir haben vor über 10 Jahren eine Holzterasse selbst angelegt. Zuerst haben wir Kies aufgeschüttet,
darauf fertige Betonstürze und darauf erst eine Unterkonstruktion aus Holz und darauf die Bretter aufgeschraubt. So kann das Wasser gut ablaufen. Wir haben druckimprägniertes Kiefernholz verwendet. An einigen Stellen, dort wo Pflanzen drübergewachsen waren ist das Holz inzwischen schon etwas kaputt und die Latten sind z. T. etwas verbogen, wenn sie sehr trocken sind. Wir würden uns jetzt überlegen, anderes Holz zu verwenden, was wir vielleicht irgendwann auch mal machen, denn die Unterkonstruktion ist so immer noch zu gebrauchen.
Entlang der Unterkonstruktion haben wir ganz leicht Leerrohre verlegen können und so auch Leitungen für Licht und Tauchpumpe verlegen können.
Was wir im Nachhinein auch noch machen würden, die Terasse seitlich gegen das Einwachsen von Pflanzen zu schützen. Im Laufe der Jahre haben uns unterirdisch arbeitende Tiere an einer Seite Erde unter die Hölzer gegraben und dort wachsen natürlich jetzt auch Pflanzen, die wir immer wieder rausreißen müssen.