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Freitag, 29. März 2013

Neuzugang in der Werkstatt - Lamello Classic C3

Da ich günstig an eine original Lamello ran gekommen bin, habe ich meine Dewalt DW682K gegen diese Classic C3 getauscht.

Vom Fräsergebnis nehmen sich die Maschinen nichts, eher ist die Dewalt der Lamello, was die Flexibilität ihres Anschlages angeht, sogar etwas überlegen und hat 100W mehr Leistung.

Dagegen ist die Classic C3 etwas kompakter und DEUTLICH besser verarbeitet. Selbst die Festool Geräte haben nicht so einen sauber und fein gearbeiteten Anschlag wie die Lamello. Da muss ich wirklich sagen, Hut ab vor den Schweizern. Wenn man sich die Verarbeitung der Maschine anschaut, wird auch klar, woher der hohe Preis der Lamello Geräte stammt.










Aufbewahrung

Eigentlich schreibe ich hier etwas über den Koffer, Systainer oder worin die Maschine gelagert wird.
Bei meiner Lamello heißt es einfach: Pappkarton!
Es gibt sie aber auch in einer edlen Holzbox oder in einem Systainer.


Konstruktion

Das ist der Punkt, wo die Lamello Classic C3 alle ihre Trümpfe ausspielt, die Konstruktion und Verarbeitung.

Alle Flächen des Anschlages und der Nut, in der die Motoreinheit läuft sind absolut sauber gefräst.




Auch der weitere Aufbau ist wertig. Da ich bei meinem Exemplar die Position des Schalters geändert habe, mußte ich auch das Winkelgetriebe öffnen. Die inneren Flächen, die Zahnräder, alles perfekt gearbeitet, auch ist nur wenig Spiel im Getriebe vorhanden.










Der Fräser der Dewalt war eigentlich nur ein 4mm breites Sägeblatt, wogegen in der Lamello ein richtiger Fräser seine Arbeit verrichtet.












Was mir eigentlich sofort ins Auge gesprungen war, ist die fehlende Justiermöglichkeit für den Klappanschlag. Warum hat Lamello den bloß weggelassen? Ganz einfach, da gibt es nichts zu justieren. 0°, 90° und auch die rastbaren Zwischenschritte, wie 22,5° und 45° passen perfekt.
Da die Fläche an welcher der Klappanschlag anliegt, gefräst ist, gehe ich mal davon aus, dass dadurch die Winkel im Werk spanabhebend eingestellt werden.








Bedienung

Die Bedienung der Maschine ist nichts besonderes, wer einmal mit einer Flachdübelfräse gearbeitet hat, kommt auf Anhieb mit der Classic C3 zurecht.


Bei mir auf der Oberseite der Maschine (original ist die Position links) befindet sich der Ein/Aus-Schalter.














Auf der linken Seite befindet sich die Skala und der Klemmhebel für den Klappanschlag.
Geht es eng zu, kann der Hebel auch nach innen gesetzt werden.













Rechts an der Maschine befindet sich das Einstellrad für die Frästiefe. Die dahinter befindliche Gewindestange ist für die Justierung, sollte der Fräser mal nachgeschliffen werden. Das Einstellrad läßt sich leicht drehen und rastet doch sicher in der gewählten Position ein.










Frästiefen gibt es 6 fest vorgegebene, die sich nach den von Lamello angebotenen Verbindern richten: 0, 10, 20, S (Simplex), D (Duplex, Clamex) und Max. Die Frästiefe reicht von 8-20mm


Auf dem Getriebegehäuse befindet sich, ähnlich wie bei einem Winkelschleifer, der federnd gelagerte Knopf für die Spindelarretierung, zum Wechsel des Fräsers.












Rechts am Heck ist der Späneauswurf. Dort kann wahlweise ein Abweiser oder dieser Anschluss für einen Sauger angeschlossen werden. 












Trotz der ovalen Form passen Standardmuffen aus Gummi auf den Anschluss drauf.













Um den Fräser zu wechseln, bedarf es keinem Werkzeug um die Maschine zu öffnen. Es muss nur die Knebelschraube am Heck gelockert werden (dadurch öffnen sich zwei Klammern) ...












... und das Motorteil kann vom Anschlag gezogen werden.














Der beiligende Schlüssel ist nicht nur ein Blechstanzteil, sondern besitzt zwei eingesetzte runde Zapfen.















Das Anschlagsystem

Klappt man den Anschlag in die 90° Position, sitzt der Fräser genau mittig zwischen Anschlag und dem Boden. Vom Grund bis zur Außenkante Fräser sind es exakt 8mm. Genauso sind es 8mm von Außenkante Fräser bis zu der Anschlagbacke.
Egal ob nun der Anschlag als Referenz genommen, oder die Maschine auf die Werkbank gelegt wird, der Dübel sitzt immer an der gleichen Position (von der Außenkante des Werkstückes gesehen).







Soll der Flachdübel auch bei dickeren Werkstücken mittig sitzen, gibt es für die Lamello noch einen Zusatzanschlag, der auf geschoben und per Hebel festgeklemmt wird.












An der Front besitzt er Markierungen, die auf die Skala im Klappanschlag zeigen.















So sieht das dann in der Praxis aus.















Damit bei Fräsungen an Kanten die Maschine sicherer geführt werden kann, besteht die Möglichkeit, den Zusatzanschlag in die Grundplatte einzuschieben. Dort dient er dann als Auflagevergrößerung.


















Sollen auch dünne Werkstücke (hier 15mm) mit Flachdübeln verbunden werden, geht das mit dem normalen Anschlag nicht mehr. Die Fräsung würde zu nahe oder schon in der Fläche sitzen.











Um trotzdem so eine Aufgabe erledigen zu können, liegt der Classic C3 ein 4mm starke Aufsteckplatte, die auf den Klappanschlag geschoben wird, bei.












Dadurch wandert der Fräser 4mm von der Fläche des Werkstückes weg und es lassen sich auch dünne Bauteile problemlos bearbeiten.












Nebenbei, die 4mm entsprechen genau der Stärke eines Lamellos. 
Wackeln mal die Dübel im Schlitz und man ist sich nicht sicher, sind die Dübel zu trocken oder liegt es an der Fräsung, kann das ganz einfach mit der Aufsteckplatte geprüft werden, diese muss auch spielfrei in die Fräsung passen.










Verbindertypen

Neben den normalen Flachdübel, der Größe 0, 10 und 20, gibt es noch den großen Nr. 6 (oben) ...













... Einschlaglamellen des Typs E. Diese werden einfach mit einem Hammer in die Werkstücke eingeschlagen und werden für Breitenverleimungen oder im Rahmenbau verwendet ...












... und den lösbaren Flachdübel Clamex. Dieser wird durch einen Hebel per Inbusschlüssel verriegelt. Ideal für Möbel, die demontierbar bleiben müssen.
Der Clamex ist allerdings 8mm stark. Entweder muss ein entsprechender Fräser in die Classic C3 eingebaut werden, oder man fräst einfach zwei 4mm Schlitze direkt übereinander.


















Fazit

Da fällt mir nicht viel zu ein, nur die berühmt berüchtigte Schweizer Präzision eben.

Der Zusatzanschlag ist zwar etwas fummelig, aber sonst ein sehr feines Maschinchen.


3 Kommentare:

  1. Hi Micha,

    dein Test macht´s mir wirklich nicht leicht, mir nicht doch noch irgendwann die Lamello Classic zuzulegen. Hättest du nicht schreiben können, daß die Lamello ihr Geld nicht wert ist ;-)?

    Schöner Gruß,
    Dominik

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  2. Das man den Zusatzanschlag in die Grundplatte einschieben kann ist ein Alleinstellungsmerkmal der Lamello. Hab ich sonst bei keiner anderen Maschine bis jetzt so gesehen. Das ist schade, weil das ein sehr sinnvolles Features ist. Kann man sich natürlich mit einem selbst gebauten entsprechenden Winkel zum Anschrauben selber machen, aber komisch das die anderen Hersteller das nicht für nötig halten.

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