Der Sturm
Bis zu einem Sturm im letzten Winter, tat schon seit Jahren ein gekauftes kleines Vogelhaus zuverlässig seinen Dienst in unserem Garten. Ja bis zu dieser verhängnisvollen Nacht, Anfang 2011. Wetter.com hatte es schon angekündigt, es wird stürmisch und genau dieser Sturm hat dem kleinen Häuschen den Rest gegeben. Es ist samt Ständer umgestürzt und erlitt einen Totalschaden, da auch die Fäulnis über die Jahre schon gut gewirkt hatte, war nichts mehr zu retten.
Der Auftrag
So stand ganz plötzlich fest: "Bau doch einfach ein neues, ist doch schnell gemacht, Boden, vier Stützen, Dach drüber und fertig!"
Als ob das sooooo einfach wäre. 1. Soll es ja auch stabil sein und 2. (was viel wichtiger ist), wenn gefragt wird, wer das äh..."schöne" Häuschen gebaut hat, möchte man ja nicht flüchtartig mit einem Hustenanfall den Raum verlassen. Also einfach nur vier Hölzer mit einem Dach darüber, geht nun wirklich nicht. Leider viel mir über die Monate nicht ein, wie das Vogelhaus denn nun letztenendes aussehen sollte. Im Netz gibt es viele schöne Vogelhäuser zu bestaunen, aber bei keinem hat es "klick" gemacht.
Mittlerweile ist es September und ich habe immer noch nicht angefangen...bis jetzt!
Da das Vogelhaus doch einige Jahre halten sollte und ich es nicht lackieren wollte, hab ich mich als Material für Douglasie entschieden. Also ab in den 15km entfernten Holzfachmarkt um etwas Douglasie Schnittholz zu kaufen. Tja Fehlanzeige: Gibts nicht, haben wir nicht. Dann also doch wieder Baumarkt. Blockware gibts dort zwar nicht, dafür aber Terassendielen und Kanthölzer aus dem gewünschten Holz. Drei 3m Dielen und zwei 3m Kanthölzer eingepackt, in den Kofferraum des BMW geschoben, Deckel zu und ab damit. Hmm schön, wenn man ein großes Auto hat :). Und da fragen die Leute immer was ich mit dem großen "Pampersbomber" will.
Der Plan ohne Plan
Problem an dem ganzen Projekt war immer noch, der fehlende Plan. Bis jetzt stand für alle meine "Bauwerke" ein Plan, teilweise auf Papier oder nur im Kopf. Bei dem Vogelhaus war es anders. Selbst als ich angefangen habe die Dielen zu hobeln wußte ich immer noch nicht, wie das Vogelhaus aussehen sollte. Dies war das erste Projekt, bei dem ich einfach angefangen habe und so die Ideen erst nach und nach beim Bau gekommen sind bzw. kommen mußte. Aber ich finde für ein planloses Projekt, ist es ganz gut geworden.
Jetzt aber genug mit dem Vorgeplänkel, lets fetzt!
Der Bau
Grundplatte
Das Ausgangsmaterial waren wie gesagt Terassendielen aus Douglasie
Diese hab ich dann durch die Dickenhobel geschoben um die Rillen zu entfernen und die Dielen auf eine, für den Bau passende Dicke zu hobeln. Dabei habe ich dann entschieden, die Grundplatte aus 18mm Material und das Dach aus 12mm Brettern zu bauen. Da die Hobelmaschine schon einmal aufgebaut war, habe ich noch Streifen der Kanthölzer auf 20x20mm und 15x15mm für die übrige Kontruktion gehobelt, sowie noch Latten für die Umrandung der Grundplatte.
Das Ergebnis nach dem groben Ablängen für die Grundplatte sah dann so aus:
An Grundfläche für die Platte schwebten mir etwa so 500x400mm vor. Da die Dielen natürlich nicht so breit waren, habe ich aus den gehobelten Brettern eine Leimholzplatte hergestellt. Zuerst mit dem Juuma No. 5 und dem Veritas Fügeanschlag die einzelnen Lamellen gefügt und...
...damit mir die einzelnen Lamellen nicht verrutschen, habe ich meine Dewalt Flachdübelfräse bemüht.
Titebond II.
Verleimregeln habe ich hoffentlich richtig beachtet.
Damit der Boden sich nicht verwirft, kommt rundum ein Rahmen. Damit das Futter später nicht runterfällt habe ich den Rahmen so angefertigt, dass er ca. 15mm auf der Oberseite übersteht.
Die Nut in den Leisten habe ich mit je zwei Schnitten auf der PK 255 hergestellt, die Gehrungsschnitte wurden mit Japansäge und Schneidlade hergestellt. Die Schneidlade möchte ich in der Werkstatt nicht mehr missen, damit lassen sich sehr präzise Schnitte herstellen.
Das ganze wurde dann verleimt und zusätzlich mit einigen Nägeln gesichert.
Ende Teil 1 - Hier gehts weiter zu Teil 2
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