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Sonntag, 10. März 2013

Neuzugang in der Werkstatt - Festool Carvex PS 420 EBQ-Plus

Die Festool Carvex PS 400 EBQ war nicht lange auf dem Markt und schon gibt es einen Nachfolger dieser Maschine.
Die Änderung umfasst eigentlich nur einen um 50W stärkeren bürstenlosen Motor und als dritte Sägeblattführung wurde wieder die schon von der Trion PS 300 bekannte einstellbare HM-Führung verbaut.












Die Typenbezeichnung der neuen Stichsäge von Festool lautet: PS 420 EBQ














Dabei steht das E für die elektronische Hubzahlregelung und Konstantelektronik, das B für die elektrische Motorbremse, die dafür sorgt, dass das Sägeblatt noch dem Ausschalten innerhalb von 1 Sekunde immer in oberster Stellung zum stehen kommt und das Q für das Plug-It Kabel.

Zu der Vorgängerin, der PS 400, habe ich in meinem Artikel über diese schon einiges geschrieben: Festool Carvex PS 400 EBQ Set



Aufbewahrung


Geliefert wird die PS 420 EBQ Plus in einem T-Loc Systainer der Größe I. 
Darin findet die Maschine selbst, das Plug-It Kabel, Absaugadapter, ein kleiner Inbusschlüssel, zwei Sägeblätter und ein Splitterschutz platz.










Zusätzlich gibt es noch eine frei Stelle für den optionalen Winkeltisch, da ich den Zubehörsystainer besitzte, habe ich an dieser Stelle eine Box mit Sägeblätter untergebracht. 
Damit ist der Systainer auch schon voll.











Bedienung


Die Carvex liegt ausgezeichnet in der Hand. Man merkt was die Ergnomie angeht, hat Festool einiges in die Entwicklung investiert.
Egal ob mit Links oder Rechts, im eigentlichen Griffbereich, mit zwei Händen, über Kopf, ... die Maschine sitzt einfach.










Als Linkshänder finde ich auch den auf jeder Seite vorhandenen Ein/Aus-Schalter, der eigentlich ein Taster ist, sehr praktisch. Er könnte höchstens etwas höher sitzten, so muss man schon einen recht langen Daumen haben.

Auf der linken Seite befinden sich vorne der linke Ein/Aus Taster, der Schalter für den 4-stufigen Pendelhub und dahinter (Festool untypisch in schwarz gehalten) der Schieber für den Sägeblattauswurf.
Betätigt man diesen, wird das Sägeblatt regelrecht herauskatapultiert.









Am Heck wurde der Drehregler für Hubzahl angebracht. Stellt man diesen in Position "A", läuft die PS 420 mit geringer Hubzahl an um die Säge leichter ansetzen zu können und sobald sie das Material berührt ( sprich Leistung verlangt wird), geht sie auf höchste Stufe.
Das funktioniert erstaunlich gut, nur bei sehr weichen und dünnen Materialien, kann es schon vorkommen, dass sie dieses überhaupt nicht merkt.







Auf der rechten Seite findet man neben dem rechten Ein/Aus-Taster eigentlich nur den Hebel für die Tischentrieglung.













Schwenkt man diesen nach außen, kann man den Fuß der Säge abnehmen und gegen den Winkeltisch oder den Führungsadapter tauschen.
Ebenfalls muss der Tisch zum Einstellen der Sägeblattführung abgebaut werden.












Konstruktion


Die Verarbeitung ist wie gewohnt TOP, da gibt es nichts zu meckern.
Das Sägeblatt steht exakt mittig zum Fuß und im rechten Winkel, dazu aber später beim eigentlichen Test mehr.
Es wird von Fällen berichtet, bei denen das Sägeblatt ohne Kontakt zum Werkstück vor und zurückflattert, was das Ansetzen ans Werkstück erschwert. Dieses Verhalten kann ich bei meinem Exemplar nicht feststellen.


Anders wie die alte Trion oder viel andere Stichsägen muß der Späneschutz nicht aufgesteckt werden, sondern ist ein fester Teil der Carvex und wird bei Bedarf einfach nach unten geschoben. Er kann aber auch zum Reinigen gelöst werden.











Das ist ganz clever, bei meinen alten Stichsägen, wo der Schutz ein separates Teil war, habe ich ihn eigentlich nie genutzt, weil er immer irgendwo rumflog.


Eine LED Beleuchtung gehört mittlerweile bei vielen Stichsägen zum guten Ton, auch die Carvex besitzt eine Beleuchtung aus vier leuchtstarken LEDs.

Als besonderes Highlight kann sie, wie schon im Artikel über die PS 400 beschrieben, in einen Stroboskopmodus gestellt werden. Die LEDs flackern dabei im Takt des Sägeblatthubes und das Blatt scheint still zu stehen.
Dadurch läßt sich sehr gut einem Anriss folgen.










Kommen wir nun zum Unterscheidungsmerkmal der PS 420 zur PS 400, der neuen Sägeblattführung mit einstellbaren Hartmetallbacken.

















Mit einem kleinen Inbusschlüssel kann nun bei der PS 420 diese Führung optimal auf das verwendete Sägeblatt eingestellt werden.












Am besten stellt man zum Justieren der Führung den Pendelhub auf höchste Stufe. Dadurch kippt die kleine Rolle hinter dem Sägeblatt, welche den Pendelhub überträgt, etwas weiter nach hinten.

Nun löst man die kleine Inbusschraube, bis das Sägeblatt zwischen die Führung rutscht. Liegt es nun an der Rolle an, schließt man die Führung, bis sie das Sägeblatt festklemmt und löst sie wieder. Gleichzeitig drückt man leicht von hinten gegen das Blatt. Sobald sich das Blatt leicht in der Führung bewegen lässt ist sie optimal eingestellt.









Leider gibt es bei der Carvex keinen Platz für den Inbusschlüssel. Der hat zwar ein Fach im Systainer, aber die Gefahr dass er im Eifer des Gefechtes verschütt geht ist groß.













Praxistest


Ich habe einiges an Schnitten mit der neuen PS 420 EBQ durchgeführt, vorallem um sie mit der "alten" PS 400 zu vergleichen.

Zuerst die Schnittgüte.
Gesägt wurde ohne Pendelhub, ohne Splitterschutz, mit einem gebrauchten FSG Blatt in 18mm Buche.

Das Ergebnis spricht für sich.















Obligatorische Schnittwinkelkontrolle. Perfekt.





Wechsel auf ein K Kurvenblatt.

Die dunklen Stellen sind keine Brandspuren, sondern die Farbe des Sägeblattes. Keine Ahnung warum Festool unbedingt Ihre Sägeblätter anmalen muss.













Winkelkontrolle: Alles im grünen Bereich

















Als nächstes das bereits aus meinen anderen Tests bekannte 60x80mm Kantholz.














Zum Einsatz kam ebenfalls ein gebrauchtes FSG Blatt.
















Zuerst ein gerader Schnitt mit Pendelhub auf Stellung 0.

















Anschließend ein gerader Schnitt mit Pendelhub auf Stellung 3.




















Jetzt das ganze mal mit einer Schlangenlinie ...

















... und die Winkelüberprüfung dazu:





Zum Schluß habe ich noch die "Kurvengängigkeit" in 6mm Sperrholz ausprobiert.













Bestückt war die Carvex mit einem feinen Kurvenblatt



















Mit ausgeschaltetem Pendelhub lassen sich auch kleinste Formen aussägen.















Die Schnittqualität ist ebenfalls sehr gut.
(Ohne Pendelhub, ohne Splitterschutz)














Fazit



Die neue Festool Carvex PS 420 EBQ ist eine extrem gute Stichsäge, ergonomisch und mit vielen nützlichen Ausstattungspunkten.
Viel wichtiger als irgendwelche Extras, ist natürlich die Schnittqualität. Diese finde ich, ist auch über jeden Zweifel erhaben und die PS 420 braucht keinen Vergleich mit irgendwelchen anderen Stichsägen zu scheuen. Auch ist die Winkeltreue aufgrund der dritten Sägeblattführung selbst bei Kurvenschnitten in dickeren Materialien sehr gut. Voraussetzung hierbei um wirklich das letzte aus der Carvex in dieser Disziplin herauszuholen ist die Verwendung eines FSG Sägeblattes. Diese sind extra stabil, konisch geschliffen und besitzen zusätzlich geschränkte Zähne.
Bei geraden Schnitten war meine ex PS 400 in Punkto Winkligkeit schon sehr gut (siehe dem entsprechenden Test), bei Kurven muss sie sich aber der überarbeiteten 420 geschlagen geben.


Nachtrag:

Ich habe die PS 420 noch einem Extremtest mit einem 92mm dicken Werkstück unterzogen. Den Test gibt es hier.


Nachtrag 2:

Ich habe mit der PS 420 und dem Kreisschneider ein 92mm Loch ausgesägt, das Ergebnis gibt es hier.



Nachtrag 3:

Ein Test mit der PS 420 geführt mit einer Führungsschiene gibt es hier.




Bezugsquelle:

Die Festool Carvex PS 420 EBQ-Plus könnt Ihr bei Holzfachmarkt Gerschwitz bestellen.

18 Kommentare:

  1. Mahlzeit,
    wegen den Farbspuren auf dem Holz.. dreh die Schraube für die Klemmung ~1/4 Umdrehung weiter auf; das wirkt sich nicht auf die Rechtwinkligkeit aus, aber das Blatt wird nicht mehr so heiß und dann färbt es nicht mehr so schnell aus.
    Die Aufbewahrung hab ich - nach dem mittlerweile 5. verlorenem Inbus-Schlüssel - anders gelöst. Wenn ich später in der Werkstatt bin, mach ich schnell 'n Bild davon.
    Erwähnenswert ist evtl. noch das sich die Beleuchtung automagisch abstellt sobald man mit der Säge von unten arbeitet. Und das sich der Schalter verklemmt wenn Sägespäne reinfallen, aber das krieg wahrscheinlich nur ich auf die Reihe ^^

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    1. Hi Christian,

      ah danke für den Tipp, das werde ich mal probieren.

      Die Beleuchtung habe ich schon im 400er Bericht erläutert und wollte es hier nicht nochmal wiederholen.

      Der Schalter war bei mir noch nicht verklemmt, aber ich säge selten von unten, das krieg ich nicht ganz auf die Reihe.

      Grüße

      Michael

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  2. *narf*.. die liegt noch auf der Baustelle. Kurzversion: Ich hab in dem Fach, in dem normalerweise der Winkeltisch liegt, eine Magnetfolie reingeklebt (doppelseitiges Klebeband); jetzt reicht es den Inbusschlüssel einfach rein zu werfen und dann bleibt der auch an Ort und Stelle.

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    1. Die verwirrten und leicht chaotischen Oberpfälzer wieder. :-)

      Die Idee ist nicht schlecht. Mal sehen ob ich es so lass. Ich habe schon dran gedacht einen passenden Schraubendreher in den Systainer zu packen.

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  3. Hallo Simon.

    Theoretisch sicher. Praktisch wird es sich nicht lohnen, es sind einige Teile welche eine neue Ersatzteilnummer bekommen haben.

    Grüße

    Michael

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    1. Ups,

      hier gehört eigentlich ein Kommentar von Simon hin, der gefragt hat, ob sich die 400er mit der neuen Blattführung aufrüsten lässt.
      Ich habe den Kommentar versehentlich gelöscht.
      Sorry Simon.

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  4. Guten Morgen Michael,

    wie sieht es denn bei der PS 420 mit der Absaugung aus? Ich habe bisher eine Makita Stichsäge, die Absaugung ist da aber so bescheiden gelöst dass sie dauernd abfällt und ich dann meistens ohne weitersäge. Wenn das bei der PS 420 deutlich besser gelöst ist wäre das durchaus ein Grund für eine Neuanschaffung.

    Viele Grüße

    Christoph

    Christoph

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    1. Moin Christoph.

      Gut. Abfallen tut da nichts, der Schlauch sitzt fest und der Adapter wird eingeclipst.
      Das Saugergebnis ist auch deutlich besser als, bei den Sägen die ich vorher hatte, wobei es nicht mit dem Ergebnis einer Tauchsäge vergleichbar ist.

      Grüße

      Michael

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  5. Guten abend kennt wer die Type von dem kleinen grünen plastikteil das in Festool tv Folge 25 am Anfang gezeigt ist ? Danke schonmal gruß Benny

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  6. Hallo Michael,

    hast Du Erfahrung wie sich die PS 300 EQ im Vergleich dazu schlägt?
    Und - hattst DU mal eine der Akkuversionen der 420er in der Hand?

    Beste Grüße
    Christian

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    1. Moin Christian,

      die Trion kenn ich nur vom Anfassen. Vorteil an dieser soll was ich gelesen habe, eine leicht bessere Winkligkeit (durch die längeren Führungsbacken) bei schlechterem Kurvenverhalten und weniger Flattern von langen Sägeblättern bei hoher Hubzahl sein.
      Eine Akku 420er habe ich.

      Grüße
      Michael

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  7. Hallo,

    der Beitrag ist zwar schon ewig alt aber da diese Info nirgends zu finden ist und dieser Blog doch relativ weit oben bei Google zu finden ist hier mal eine kleine Info. Die Carvex PS/PSB 420 hat ein kleines (stilles) Update bekommen. Die Teilenummer hat sich im Katalog geändert. Die Elektronik wurde mit dem Rotstift eingekürzt. Es sind nur noch 2 LED's verbaut. Für alle die sich wundern wenn ihre Carvex nur 2 LED's hat so wie ich.

    Mfg,
    David

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    1. Wäre ja nicht schlimm, wenn die zwei genauso hell wären, wie die alten vier. Sind sie aber nicht. :(

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    2. Hab ich mir schon gedacht und geärgert. Die Elektronik ist ja auch ein paar Euro billiger. Und das alte Modell bekommt man so gut wie nicht mehr. Online sieht man das eh kaum sondern nur beim Händler. Scheint auch die einzige Änderung zu sein da alle Teile preislich identisch sind. Zumindest mein Gedanke.

      Ist es normal das der Tisch ein wenig Spiel hat (0,5mm an der Führung)? Meiner lässt sich dadurch um gut 1 mm verdrehen. Eine Seite der Auflage wurde anscheinend stärker abgefräst. Wollte die Säge jetzt eigentlich nicht einschicken.

      Wie überprüfst du eigentlich die Winkligkeit vom Sägeblatt zum Tisch? Mit Winkel ist das ja eher ungenau.

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    3. Ist normal, dass der Fuß sich etwas verdrehen lässt. Stört in der Praxis aber nicht.

      Prüfe ich eigentlich gar nicht, da es nicht interessiert. Wichtig ist das Schnittergebnis, also Probeschnitte.

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  8. Hallo,
    habe auch ein CARVEX 420 und bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der Maschien. Allerdings bekomme ich trotz gründlicher Justage der Backen, Vorschub auf 1 und Carvex FSG Blättern, sowie langsamen Voschub keine winkelgerechten Schnitte hin. Komme bei einer Schnitttiefe von 40mm auf 89,4°, also mit bloßem Auge schon schief...
    Habe jetzt bemerkt, dass die Hubstange leichtes (1/2mm) seitliches Spiel hat. Wie ist das bei deiner Säge?
    VG
    Andreas

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