Herstellung des Posthorns
Wenge ist ein Holz mit einer sehr schönen und interessanten Maserung und Farbe. Auch lässt es sich mit Wachs sehr gut glänzend polieren.
Allerdings lässt es sich nur sehr mäßig bearbeiten. Es stinkt, der dunkle Schleifstaub dringt in alle Poren und es ist sehr spröde. Speziell fräsen schräg gegen die Faser erfordert scharfe Werkzeuge und trotzdem kommt es schnell zu Ausrissen und ausgefransten Stellen. Deshalb gibt es hier auch nur einen kurzen Bericht, das Fräsen der Kanten und das anschließende Schleifen hat mich das Fotografieren, vergessen lassen.
Das nächste mal werde ich es mir zweimal überlegen, ob ich für so eine Form Wenge nehmen werde....aber wahrscheinlich schon, das Ergebnis ist schon schick.
Am Anfang stand etwas Arbeit am PC:
Aus dem Hinweisschild "Bergpoststrasse", habe ich mittels Photoshop, dem "Zauberstab", einer Auswahl, einem Pfad, mit einigen Anpassungen meine Vorlage erstellt.
Ich hatte noch ein Stück Wenge liegen, welches am Ende einige Beschädigungen hatte, für dieses Projekt war es gerade recht.
Zuerst wieder der Grobschliff mit dem großen Rotex bis Korn P180.
Danach habe ich meine ausgedruckte Vorlage mit Sprühkleber auf das geschliffene Stück geklebt.
Den inneren Kreis wollte ich nicht mit der Stichsäge aussägen, da es sich innen schlecht nacharbeiten lässt (Liegt daran, dass ich keine Schleifhülsen für die Bohrmaschine besitze). Daher habe ich zu einer 64mm Lochsäge gegriffen, die passte ganz gut.
Nach dem Bohren des Zentrierloches, habe ich das Loch auf der Tischbohrmaschine mit ca. 400 UpM ausgesägt. Und wiedermal musste ich feststellen: Wenge stinkt! Aber egal, das Loch war drin.
Anschließend habe ich mit der Carvex ohne Pendelhub mit einem möglichst feinen Sägeblatt die Konturen ausgesägt.
Das war weiter kein Problem, nur ich hätte den Sprühkleber etwas länger trocknen lassen sollen. Er war noch etwas weich und so löste sich stellenweise die Vorlage und der Kleber behinderte den Vorschub der Säge. Nächstes mal, wenn ich es eilig habe, nehme ich wieder Kohlepapier.
So das Horn war grob ausgesägt.
Die engen Stellen und den Kreissauschnitt habe ich mit Feile und später zusätzlich noch Schleifpapier bearbeitet.
Und *pofff* schon sind wir beim Feinschliff mit dem kleinen Rutscher.
Der aufmerksame Leser wird sofort merken: Moment mal, hier fehlt doch ein Stück.
Richtig, das "Stück" war nervig und ich habe nichts dokumentiert. Der Schliff der Konturen ging ja noch und war mit dem RO90 und weichem Teller kein Problem. Die Stichsäge hatte an zwei Stellen Ausrisse hinterlassen und ohnehin würden abgerundete Kanten sicher gut aussehen. Also griff ich zur Kantenfräse und setzte ein 6,3mm Abrundfräser mit einem sehr kleinen Kugellager ein. Trotz max. nur 2mm Zustellung gab es an manchen Stellen üble Ausfransungen. Diese musste ich später mühevoll größtenteils per Hand raus schleifen und egalisieren. Keine schöne Tätigkeit. Ich wollte das Horn schon neu machen, nur hätte ich wahrscheinlich beim nächsten Versuch, wieder das gleiche Problem gehabt, also weiter schleifen und durchbeissen.
Im nächsten Teil geht es um die Oberflächenbehandlung und einige Abschlussarbeiten.
- Ende Teil 2, hier geht es weiter zu Teil 3 -
Das ist ja eine liebe Überraschung. Ich bin gespannt auf das Endergebnis, und natürlich darauf, was dein Postbote dazu sagt ;-) Liebe Grüße, Maral von "Mach mal"
AntwortenLöschenHallo,
Löschendas Endergebnis, das gibt es schon morgen zu sehen.
Was der Postbote sagt, das wird sich zeigen, ist noch ein paar Wochen hin.
Grüße
Michael
Hi Micha,
AntwortenLöschenauch ich finde das Geschenk ziemlich schön für den guten alten Postboten :-).
Nach was stinkt Wenge eigentlich?Bei den Fräsungen hast du gegen oder entlang der Maserung gefräst,da ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen kann,das ein Holz so spröde sein kann!
Na ja schöne Grüße
P.S Nicht verzweifeln, die Welt musste schon schlimmere Sisiphus Arbeiten erledigen :-)
Hallo Neal,
Löschennach was Wenge stinkt. Ich würde so spontan sagen eine Mischung aus angekokeltem Holz und Kaffee.
Die Probleme gab es natürlich nur beim Fräsen gegen die Faserrichtung, aber das lässt sich leider nicht immer vermeiden.
Grüße
Michael