Da mir ein guter Freund in letzter Zeit einen riesen Gefallen erwiesen hat, wollte ich mich irgendwie bleibend erkenntlich zeigen.
Sein Hobby ist das
Restaurieren alter Traktoren. Sieben Stück nennt er sein Eigen und so kam ich
darauf, dass ich ihm ein Satz, also sechs, Vesperbrettchen und einen
Topfuntersetzer mit jeweils dem Typ eines seiner Traktoren herzustellen.
Beim Holz habe ich mich für
Eiche Leimholz entschieden. Das sollte, wie sich später herausstellte, nicht
gerade die optimale Lösung sein, aber nun gut, man lernt eben nie aus. Dazu
aber weiter unten mehr.
Erstmal habe ich mir
vorhandene Vesperbrettchen herausgekramt und die Maße abgenommen. Dann an den
Laptop gesetzt und mir ein CAD-Modell erstellt, wie ich mir die Sache in etwa
vorstellte.
Manch einer wird sich
wahrscheinlich fragen, wozu ich mir bei einem solch einfachen Teil die Mühe
mache, es im CAD zu zeichnen. Nun ich mache es unter Anderem einfach auch zu
Übungszwecken, da ich damit auch noch nicht so fit bin.
Die Idee für den Untersetzer
stammt übrigens aus dem Buch „Das große Buch der Holzarbeiten“*. Dieses zeigt
zwar des Öfteren Werkzeuge, welche im deutschsprachigen Raum nicht üblich sind,
aber ich halte es dennoch für sehr informativ. Die Maße aus dem Buch wurden
etwas angepasst.
Zuerst wurde das Brett von
18mm auf 14mm heruntergehobelt. Nach dem
ersten Schleifen mit dem Rotex 150 bis Körnung 320 (bis 180 hätte erstmal
gereicht) und dem Zusägen der sechs Vesperbretter kam der Rest nochmals unter
den Dickenhobel bis er noch 12mm stark war. Letzteres gibt später den
Untersetzer.
Weiter ging es erst mal mit
dem Bau der Frässchablone für die Vesperbretter. Das heißt: ein Restbrett
nochmals sauber auf 90° Sägen, auf dem Brett den Mittelpunkt des Radius
anzeichnen und 5mm-Loch bohren. Dann Fräszirkel an die Oberfräse montieren, auf
30mm einstellen, und den Radius fräsen. Leider hab ich den Mittelpunkt nicht zu
100% genau getroffen – ergo nächstes Mal etwas präziser arbeiten, dann muss ich
zum Schluss weniger schleifen… ;-)
Die beiden Seiten die den
Radius einschließen, bekamen dann jeweils ein Anschlagholz verpasst. Und auch
auf der Oberseite dient ein Holz als Anschlag, so dass das Vesperbrett von drei
Seiten umschlossen ist.
Dann alle sechs Bretter vier
Mal einlegen und die vier Rundungen anzeichnen, damit sie auf der KGT 500
(Kapp-, Gehrungs- und Tischkreissäge) grob angesägt werden konnten.
Anschließend durfte wieder die
Bosch GOF 1600 Professional (meine große Oberfräse) mit Kopierfräser ran. Wie
sich herausstellte, muss ich mir in nächster Zeit nochmals einige Fräser mit
längerer Schneide zulegen, da der verwendete mit seinen 14mm gerade so gereicht
hat. Auch habe ich festgestellt, dass ich mir mal noch solche Kniehebelspanner besorgen
muss, da die dritte, offene, Seite der Schablone immer eine helfende Hand
notwendig machte.
Da ich es nicht immer
geschafft hab, den Fräser schnell genug durch das Holz zu bewegen, und durch
die Ungenauigkeiten mit der Frässchablone musste ich die Stirnseiten
nachschleifen.
Dann ging es daran, die Kanten
mit einem 3mm Abrundfräser zu verrunden. Die geschah auf der Tischfräse.
Da diese aber in einem
Alutisch eingebaut ist, hat dieser auf den Brettern schwarze Spuren
hinterlassen. Ergo nochmals P240 und P360 nachschleifen.
Und ich bin immer
noch begeistert von der Kombi Rotex/Absaugmobil, Staub ist quasi nicht mehr
vorhanden!
Die Vesperbretter sind nun
fertig, darum geht’s jetzt mit dem Untersetzer weiter.
Da dieser unter Umständen
größeren Temperaturschwankungen (heiße Töpfe) ausgesetzt ist, sollte dieser
über Kreuz verleimt werden.
Leim aufgetragen und
ausgerichtet. Da ich für Schraubzwingen zu faul war, kam die große
Hydraulikpresse zum Einsatz. Eine ehemalige Treppenstufe und einige andere
Hölzer dienten dazu, den Druck des Zylinders gleichmäßig zu verteilen.
Der nächste Schritt war das Fräsen
der Nuten. Auch hier bot sich die Tischfräse an. Eine Wasserwaage diente als
Anschlag. Bei den Nuten, welche die ganze Länge durchgehen, konnte so mit einer
Einstellung vier Mal gefräst werden. Um keine Fehler beim Fräsen zu machen,
habe ich dir Fräsrichtung angezeichnet.
Zum Schluss kamen dann die
„Sackfräsungen“ dran, welche nicht ganz durch gehen. Für diese habe ich einen
zweiten Anschlag angespannt.
Dieser Mittelteil war nötig,
da auch dieser Untersetzer später beschriftet werden soll.
was übrigens durch die Rillen dem
Schleifpapier nicht unbedingt „gefallen“ hat, waren nun alle Teile fertig zum
Beschriften.
Da ich persönlich nicht
unbedingt die schönste Handschrift habe, gab ich die Bretter in einen kleinen,
aber feinen Laden, welcher Dinge wie Schlüsselanhänger ect. aus Holz herstellt,
zum Beschriften.
Dabei wurde ich darauf
Aufmerksam gemacht, dass sich der Leim in der Spülmaschine im Spülwasser lösen
könnte. Aber da man Bretter aus Holz sowieso nur mit klarem Wasser kurz
abspülen soll, hoffe ich, dass der Leim hält.
Nur klares Wasser deswegen, da
das Spülmittel die Gerbsäure aus dem Holz auswaschen würde und diese dafür
zuständig ist, dass Bakterien abgetötet werden.
Ebenso ist das Eichenholz
durch seine grobe Struktur recht schwierig zu beschriften. Ahorn wäre hier die
bessere Wahl.
Nun ja, beim nächsten Mal dann
;-)
Hier die Ergebnisse (aufgrund
meiner Zeitkappheit musste die Ablage im Auto auf einem Autobahnparkplatz als
Unterlage dienen):
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