Damit die Jugend von Heute noch weiß, dass es so etwas wie Spielsteine gibt :), habe ich eine Spielebox mit drei klassischen Brettspielen entworfen: Solitär, Dame und Mühle.
Alle drei Spielbretter und die nötigen Spielfiguren finden in einer Kassette aus Buchenholz Platz.
Designmäßig soll es etwa so aussehen:
Oben kommt das Spielbrett in einen Rahmen, darunter links und rechts je eine Schublade für die Spielsteine und in der Mitte eine Klappe, hinter der die Spielbretter einen Platz finden. Unten dann noch einen Rahmen vielleicht mit kleinen Füßen.
Vor und während des Baus sind dann noch detailierte Zeichnungen und eine Materialliste entstanden.
Hier im ersten Teil der Dokumentation geht es um den Bau der Spielbretter.
Damit diese auch auf Dauer möglichst gerade bleiben, bestehen sie aus 15mm Birke MPX.
Begonnen habe ich mit der Dame.
Die Kästchen habe ich auf die MPX Platte (noch mit Übermaß) aufgezeichnet. Beachten musste ich hierbei, dass später die Platte in der Mitte durchtrennt wird, also ab etwa der Mitte die Anrisse um Sägeblattstärke nach außen versetzt sein mussten.
Danach habe ich einfach mit der Tauchsäge 2mm Tiefe Schnitte in die Platte eingebracht, um die Kästchen voneinander zu trennen. Das war nötig, damit später die Colorierung nicht verläuft.
Die Seite mit dem Mühle Spielbrett war etwas aufwendiger herzustellen.
Nach einer Vorlage am PC, habe ich alle Markierungen gezeichnet. Auch hier war wieder der Versatz des späteren Trennschnittes zu berücksichtigen.
Nach dem Bohren der Eckpunkte des Spielfeldes habe ich die Linien 4mm Tief mit einem V-Nut Fräser ausgefräst Die Oberfräse wurde dabei mit einer Führungsschiene auf Kurs gehalten. Anschlagpunkte hatte ich keine gesetzt, das ganz ging per Augenmaß.
So schaut das Spielfeld bis jetzt aus. Es fehlt noch eine Fräsung, diese kann ich aber erst einbringen, wenn das Spielbrett aufgetrennt wurde.
Nach dem Auftrennen habe ich zuerst noch die fehlenden Bohrungen gesetzt. Da durch die bereits gefräste V-Nut die Bohrspitze keinen Halt mehr finden würde, habe ich mit einer aufgespannten Führung gearbeitet.
Danach konnte ich dann die letzte V-Nut einfräsen, dabei mussten nur die beiden Hälften ordentlich und fluchtend fixiert werden.
Mit zwei Bretthälften spielt es sich schlecht, also musste ich noch etwas einbauen, um die beiden Teile schnell trennen und zusammenstecken zu können und was trotzdem recht stabil ist.
Meine Wahl viel auf eine Mischung aus drei 5x30mm Domino Dübel und zwei Lamello Fast Verbinder. Die Dominos sorgen dafür, dass die beiden Hälften gerade sitzen und fluchten, die Lamello Fast für eine sichere und trotzdem schnell trennbare Verrieglung.
Als letztes fehlt noch das Solitär Brettspiel, eigentlich nur eine Anordnung von 33 Sacklochbohrungen. Allerdings konnte ich dieses Brett nicht genau in der Mitte teilen, sondern etwas versetzt.
Bei dem Solitär und Mühlespiel habe ich alle Bohrungen und Linien mit dunkelgrauem Lack aus der Spraydose eingesprüht. Damit ich später nicht zu viel Schleifen muss, habe ich die übrigen Flächen grob abgeklebt.
Nach dem Trocknen des Lackes über Nacht, habe ich die Flächen geschliffen und somit den unerwünschten Lack entfernt.
Für das Dame Spielfeld wollte ich keinen Lack verwenden, sondern ein dunkel pigmentiertes Öl.
Die Spielfläche habe ich abgeklebt und an allen Kästchen die geölt werden sollen, das PE-Schutzband wieder entfernt.
So konnte ich dann zwei Schichten Öl auftragen, ohne die übrigen Kästchen mit zu behandeln.
Zum Schluß wurden alle Flächen noch bis Korn P320 feingeschliffen ...
... und mit Festool HD ÖL behandelt. So kann später auch nichts passieren, wenn mal ein Saft oder ähnliches über ein Spielfeld läuft.
- Ende Teil 1, hier geht es weiter zu Teil 2 -
WOW, das ist aber ein wirklich super Projekt! Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
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