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Montag, 4. März 2013

Das Elend mit billigem Leimholz aus dem Baumarkt

Eigentlich sollte dieser Beitrag der Erste eines neuen Projektes werden, aber erstens kommt es anders.....


Letztes Jahr hat ein Baumarkt bei uns in der Nähe geschlossen, 30% auf alles. Ich habe dort einiges an Buche Leimholz mitgenommen. Mit der Qualität war ich optisch zufrieden, nicht allzu bunt, keine offenen Leimfugen, alles fein.

Gelagert habe ich die Platten auf dem gut belüfteten Dachboden mit unterlegten Leisten. Einige Tage vor Projektstart, habe ich das benötigte Material in die Werkstatt geholt, damit es sich akklimatisieren kann.

Bereits ein Tag später, war die Platte krumm und bis zur Bearbeitung am Wochenende wurde es auch nicht besser. Luftfeuchtigkeit ist auf dem Dachboden und in der Werkstatt zu dieser Jahreszeit eigentlich OK und beträgt etwas über 30% ohne eine großartige Differenz vom Boden zur Werkstatt.












 Da das Projekt ein Geschenk wird, soll es auch vernünftig werden.

Also habe ich die Leimholzplatte aufgetrennt, ...














... die Kanten gefügt ...
















... und frisch zusammengeleimt.














Zum Schluß noch geschliffen.
Ergebnis eine sehr gerade Leimholzplatte. Ab damit, hochkant in eine Ecke, von beiden Seiten belüftet.













Am nächsten Tag dann der Schock, ist die Platte wieder krumm, sogar schlimmer wie vorher.













 



Versteh ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Ich hatte es zwar schon öfters, das gekaufte Leimholzplatten nen Buckel bekamen, ich habe sie dann aufgetrennt, neu gefügt und verleimt, danach waren die Platten gerade und sind es auch geblieben.

Für Erklärungen und Vorschläge bin ich offen und dankbar.

16 Kommentare:

  1. Tja, das ist kniffelig. Bist Du denn sicher, das dies mit teurem Leimholz definitiv nicht passiert wäre? Denn oftmals kommt doch das Holz aus der gleichen Fabrik, nur als Eigenmarke der Baumärkte. Ich jedenfalls habe auch schon sündhaft teures Leimholz gekauft und es hat gemacht was es wollte.

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    1. Sicher nicht, ich hoffe nur, dass bei höherwertigerem Leimholz auch etwas mehr auf die Verleimregeln geachtet wird.

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  2. Kann es vielleicht an der zu hohen/niedrigen Luftfeuchte des Holzes liegen?

    MfG
    Christoph

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    1. Hallo,

      Luftfeuchte ist z.Zt. etwa 30% Holzfeuchte habe ich nicht gemessen. Die Platten liegen aber schon einige Monate bei mir rum.

      Grüße Michael

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    2. Waren die Platten eingeschweißt oder offen?

      Ich durfte leider bei meiner Werkbank die Erfahrung machen das dies einen großen Unterschied darstellt:
      Monatelanges lagern in der Folienverpackung war problemlos möglich.
      Als ich dann die Werkbank endlich gebaut hatte und die Platte am Vorabend aus der Folie geschnitten hatte (gleicher Ort, gleiches Klima, gleiche Lage), war die Platte über nach um 15mm verzogen.


      MfG
      Christoph

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    3. Hallo Christoph,

      ich habe ohne Folie gelagert. Das es nach dem Auspacken zu einem verziehen kommt ist eigentlich normal, das sollte aber sich innerhalb 1-2 Tagen wieder korrigieren. 15mm ist aber schon ne Hausnummer.

      Grüße

      MIchael

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  3. Hallo Michael,
    Holz bleibt Holz - egal wie hoch der Verkaufspreis ist, an der Hygroskopie, d.h. der Fähigkeit des Holzes Feuchtigkeit aufzunehmen, und an der Fähigkeit die Feuchtigkeit auch wieder abzugeben ändert das nichts.
    Natürlich minimieren ein paar Verleimregeln das Verziehen. Glaube allerdings nicht, dass die relative Luftfeuchtigkeit im Keller und auf dem Dachboden bei dir gleich hoch sind. Wird mit Sicherheit daran liegen, dass es in deinem Keller wärmer als auf dem Dachboden ist: der maximale Wassergehalt von Luft steigt mit zunehmender Temperatur, bei unverändertem tatsächlichen Wassergehalt (->ohne Luftbefeuchter) führt dies dazu, dass die relative Luftfeuchtigkeit sinkt und nicht mehr mit der Holzfeuchte "im Einklang steht". Genauso kann auf deinem Dachboden durch Temperaturänderung die rel. LF schnell ansteigen oder sinken.

    Übrigens, sehr schöner Blog!

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    1. Hallo,

      glauben tu ich das auch nicht, brauche ich auch nicht, ich habe ein Messgerät für die Luftfeuchtigkeit, daher habe ich das bevor ich es geschrieben habe auch gemessen und deswegen weiß ich das. Die Differenz war 4%.

      Grüße

      Michael

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    2. Hallo,

      Luftfeuchte - Differenz ca. 4% (wie genau auch immer das Messgerät ist) - welche Differenz war aber bei der Temperatur? Auf die schnelle hätte ich z.B. folgende Tabelle gefunden: http://www.holzfragen.de/seiten/ausgleichsfeuchte.html - die Temperatur spielt also auch keine unwesentliche Rolle...

      Wobei ja schon die die 4% Luftfeuchtedifferenz (bei selber Temperatur, z.B. 20 °C) schon ein gutes halbes Prozent Ausgleichsfeuchteänderung im Holz sind...

      Andererseits lagen die Bretter ja schon eine Zeit lang in der Werkstatt...?

      lg
      Bernhard - ein anfangender Holz-Bastler, der natürlich gerne gewusst hätte, was denn Schuld war, damit ihm das selber nicht passiert :-)

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    3. Moin Bernhard,

      gut die Temperatur war schon stark unterschiedlich. Der März war kalt und in meiner Werkstatt mollig warm.

      Grüße

      Michael

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  4. So etwas Ähnliches ist mir neulich auch passiert ... Baumarkt-Buche, die beim Akklimatisieren fein säuberlich an der Leimfuge aufgegangen ist :-(

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  5. Ich denke hier liegt das Problem eher in der Wahl und der Herkunft des Holzes. Buche ist ein stark arbeitendes Holz was zum "schüsseln" neigt. Daher wird Buche Traditionell nicht für "Platten" genutzt. Andere Hölzer sind hier ein wenig besser geignet, z.B. die heimische Eiche oder auch der Ahorn. Desweiteren ist der Wuchs des Baumes aus dem das Holz geschnitten wurde und die Ausrichtung der "Jahresringe" eine Größe wie sich die Platte verhält – ein Baum der am Hang krumm gewachsen ist, verhält sich im "arbeiten" anders, als ein gerade gewachsener Baum.
    Um die verschiedenen Faktoren in den Griff zu bekommen wurden früher immer "Rahmen/Füllungen"-Konstruktionen bei größeren Formaten umgesetzt – schaut euch alte Möbel an. Weitere Infos zum "Arbeiten" vom Holz gibt es zuhauf im Netz.

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  6. Grüß euch, ich habe vor kurzem Leimholz EICHE gekauft bei einem Holzwerk. Hab das Holz ca. 1 Monat im Keller gelagert gehabt. Hab dann die Bretter zugeschnitten und mit Bienenwachs behandelt. Bei einigen Bretter kam es dann plötzlich zum Schüsseln. Bei anderen Brettern kaum bis gar nicht. Mein Vorzimmerkasterl hat dieses verziehen, obwohl es bis zu 1,5cm waren gut weg gesteckt. Ich hab dann aber noch 121cm lange und 60cm hohe Bretter auf die Rückwand montiert, diese haben sich kaum verzogen, bis auf das oberste Brett. Dies hat sich von heut auf Morgen plötzlich um ca. 2 cm verzogen und nach 2 weiteren Tagen war es bei 4cm. Da ich das Brett nur oben angeschraubt hatte und hinten nur Montagekleber habe, hats den Kleber einfach weg gedrückt.

    Ich bin etwas Ratlos, weil auch wenn ich wie oben beschrieben eine optimale Luftfeuchtigkeit gehabt hätte beim verarbeiten, sofort wenn ich es in einen Wohnraum gebe verzieht sich das Holz ja erst wieder. Und 4cm für Eiche kommt mir extrem viel vor.

    Meine Frage nun, gibt es außer lackieren keine Möglichkeit gegen das verziehen was zu machen. Auftrennen der Leimhölzer und wieder verleimen kommt mir verrückt vor, da könnte ich ja gleich einzelne Bretter von Holz kaufen und es selbst verleimen... Immerhin erspart man sich im Besten Fall sogar etwas und einen Arbeitsschritt.

    Danke jetzt schon für eure Einfälle.

    lg Christian

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    1. Spontan würde ich sagen, nicht richtig im Keller gelagert, also keine Latten zwischengelegt, so konnte das Holz nicht gleichmäßig auf allen Seiten trocknen, bzw. sich an die Luftfeuchte anpassen.

      Und bist Du Dir mit der Maßeinheit cm sicher? Nicht Millimeter?

      Grüße
      Michael

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    2. Hallo Michael,
      Ja bin mir leider sicher mit cm. Auf "woodworker" hat man mir den Tipp gegeben, oder die Aussage, dass Holz immer fixiert werden muss. Ich hol mir gerade dort tipps, wie ich die Platte wieder ohne viel Aufwand halbwegs gerade bekomme, oder sonstiges. Wenn Ihr da auch Tipps hättet wäre das super.
      Hier mal ein Bild von dem Vorzimmer: https://goo.gl/photos/SRu9fF68gqNLRcGY6

      lg Christian

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    3. Hallo Christian,

      wenn sich die Platte von der Holzfeuchte her wieder angeglichen hat, sollte sie wieder halbwegs gerade sein. Ansonsten Massivholz arbeitet immer und die Gefahr besteht, dass es sich wirft, daher muss die Konstruktion das aufnehmen und das Holz gerade halten.

      Grüße
      Michael

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