Der Rotex RO 150 FEQ ist ideal, wenn große Flächen geschliffen werden muss. Der Rotex fühlt sich wohl weil er Platz und Auslauf hat, der Besitzer fühlt sich wohl, weil er schnell mit dem Schleifen fertig ist und sein Feierabendbier genießen kann.
Was macht man aber in kleinen Zwischenräumen, in Ecken oder beim Renovieren von Fester und Türen? Da kommt der Große einfach nicht überall hin.
Den kleinen RO 90 DX FEQ.
Was bedeutet nun diese Bezeichnung?
Das RO steht natürlich für Rotex
90 für den Tellerdurchmesser von 90mm
DX für die Deltaschleiffunktion
und das FEQ wie gehabt für Fastfix, Elektronik und Plug-It.
Was hinter dem Begriff Rotex steckt, habe ich schon am Anfang des Artikels über den RO 150 geschrieben.
Was den RO 90 jetzt aus der Familie etwas abhebt und ihn eigentlich (mir ist sonst nichts ähnliches bekannt) unter alle Schleifgeräten schon zu etwas besonderes macht, sind seine vier Funktionen. Neben den bekannten Rotex Funktionen der großen Brüder, Grobschliff, Feinschliff und Polieren, kann der RO 90 noch in einen vollwertigen Deltaschleifer verwandelt werden. Dazu aber später mehr.
Den kleinen Rotex gibt es nur in einer Variante zu kaufen, als RO 90 DX FEQ-Plus.
Dazu gehört neben der eigentlichen Maschine, das Plug-It Kabel, ein weicher 90mm Schleifteller, der V93 Schleifschuh (Dreieck) und der Rotex typische Protector. Das alles ist verpackt in einem T-Loc Systainer der Größe 2.
Kleine Kritik an Festool, früher gab es zu dem RO 90 DX ein umfangreiches Schleifmittel Sortiment mit vielen Schleifpapieren und sogar Schleifvliesen. Das scheint der Gewinnmaximierung zum Opfer gefallen zu sein und so liegt aktuell nur noch je ein 90mm und ein 93V Granat Papier bei. Das ist schade, weil bei dem Kaufpreis wäre so ein kleines Starterset schon drin gewesen. Zumal es etliche Sorten an Festool Schleifpapieren gibt und der Neukäufer (so auch ich) anfangs überfordert ist, was nehm ich den jetzt?
Kommen wir nun zu der eigentlichen Maschine.
Links oben ist Platz für zwei Delta Schleifteller.
Darunter der Rotex, dieser liegt auf dem Delta Schleifschuh.
Unten links ist Platz für den Protector oder einen weiteren 90mm Schleifteller.
In der Mitte Platz für zwei 90mm Schleifteller.
An der rechten Seite sind zwei Fächer für 93V und 90mm Schleifmittel
und darüber noch ein kleines Plätzchen für das Plug-It Kabel.
Dieses muß aber schon ziemlich klein gerollt werden, damit es Platz findet.
Die Bedienung ist wieder ähnlich zu den beiden anderen Rotex Schleifern. Vorne auf dem Getriebekopf sitzt der Wahlschalter für den Schleifmodus und dahinter der Ein/Aus-Schalter.
Der Wahlschalter ist etwas anders gestaltet. Dabei handelt es sich nicht um einen zweistufigen Schieber, sondern um einen Drehschalter mit drei Stellungen:
Links dem Rotex(Grobschliff)modus
In der Mitte der Feinschliffmodus
Rechts der Deltaschleifermodus.
Bei dem RO 125 FEQ hatte ich ja den seitlich angebrachten Regler bemängelt, weil man diesen im Betrieb leicht verstellt. Bei dem RO 90 DX gibt es dieses Problem nicht, da der Regler in einer kleinen Vertiefung sitzt und so nicht unbeabsichtig verstellt werden kann.
Wie für eigentlich alle Exzenterschleifer von Festool, gibt es auch für den Rotex eine Auswahl an verschiedenen Schleiftellern, weich, hart und einen Polierteller.
Ergänzt wird dies noch durch harte und weiche Schleifschuhe für den Deltaaufsatz.
Anders als die Schleifteller der großen Rotex Modelle sind die des RO 90 DX etwas komplexer aufgebaut, da die Tellerbremse ein Teil des Schleiftellers ist und nicht im Gerät integriert ist.
Die Schleifschuhe des Deltaaufsatzes werden zum einen durch die StickFix (Klett) Oberfläche gehalten und zusätzlich durch einen Druckknopf gesichert und zentriert.
Bei dem Metabo DSE 300 Deltaschleifer ist es möglich, den Schleifschuh frei zu drehen um ihn für bestimmte Arbeiten auf engem Raum anzupassen. Dies ist beim RO 90 DX nicht möglich. Der Schleifschuh kann nur um je 120° gedreht wieder angebracht werden.
Links Festool - Rechts Metabo, bzw. viele andere |
Obwohl die Seitenlänge von 93mm eigentlich ein Standard ist, geht Festool bei dem Design und der Lochung des Papieres wieder einen eigenen Weg. Das schränkt natürlich die Auswahl beim Kauf von Schleifmittel ein.
Zu einem Rotex gehört natürlich auch der Protector, deswegen besitzt auch der kleine RO 90 DX einen. Zum Sinn und Zweck des Protector habe ich in den Artikeln über die beiden anderen Rotex Schleifer schon etwas geschrieben, deswegen gehe ich hier und jetzt nicht weiter auf ihn ein.
Durch seine kompakte Gehäuseform liegt der Kleine ziemlich gut in der Hand, kann aber seine Verwandschaft zu den beiden Großen nicht verbergen, eher im Gegenteil.
Der RO 90 DX ist deutlich hecklastiger als die anderen. Das hat auch einen einfachen Grund. Als ich einen Rotex 90 noch nie in der Hand gehabt hatte, habe ich mich immer gefragt, wo sitzt den bei dem schlanken Ding der Motor? Nun weiß ich es! Der Motor sitzt, anders als bei den Anderen nicht längs eingebaut im Griff, sondern hochkant im Heck. Die Kraft wird über einen Zahnriemen nach vorne an das Getriebe übertragen.
Das ließt sich jetzt schlimmer als es ist, bei einem Gesamtgewicht von 1,5kg kann man jetzt nicht wirklich von heckLASTIGkeit reden. Vielmehr heißt das, stellt man ihn auf den Schleifteller, hat er einen deutlicheren Hang sich zu "setzen" wie der RO 125 und 150.
Einen Vorteil gibts da aber noch, durch die Antriebsart über den Riemen ist der RO 90 DX deutlich leiser und läuft weicher wie die beiden Anderen. Es läßt sich problemlos ohne Gehörschutz mit ihm arbeiten. Das würde ich bei den anderen nicht unbedingt raten, jedenfalls nicht für längere Zeit.
Im Exzenter und Deltamodus verhält sich der RO 90 DX sehr brav und zeigt nur sehr geringe Vibrationen. Der DSE 300 war da deutlich schlimmer, allerdings hat dieser auch eine höhere Schwingzahl (1,5-fach).
Im Grobschliffmodus merkt man es aber, der Kleine bleibt ein bockiger Rotex :). Man sollte also die 90mm nicht unterschätzen, auch der 90er will geführt und gehalten werden. Die Besonderheiten, zur Führen der Maschine sind die gleichen wie bei dem Großen, möglichste keinen Druck ausüben, dann bleibt der Rotex ruhig.
Zum Abschluß möchte ich noch etwas ausführlicher den Deltaschleifer "Umbau" erklären.
Um den Schleifteller zu wechseln, muss nicht wie bei den anderen ein Knopf eingedrückt, sondern nur der Wahlschalter auf Deltamodus gestellt werden.
Dadurch wird der Teller blockiert und kann wie gewohnt werkzeuglos per Drehung abgenommen werden. Der Deltaschleifschuh wird im Prinzip genauso wie einer der runden Schleifteller an das Gerät gesetzt. Einziger Unterschied, er verriegelt noch zusätzlich hinten am Gehäuse.
Gerät ausschalten, in den Deltamodus gehen, Schleifteller ab, Schleifschuh drauf und weiter geht´s. Eine Sache von nur wenigen Sekunden um einen Exzenterschleifer in einen Deltaschleifer zu verwandeln. Das geht schneller, als ein zweites Gerät an den Sauger anzuschliessen.
Um den Schleifschuh wieder von dem Gerät zu lösen ist zusätzlich noch ein weiterer Schritt notwendig. Bevor der Schuh vom Gerät entfernt werden kann, muß zuerst der grüne Schieber eingedrückt und gehalten werden. Dadurch wird der Schleifschuh entriegelt und kann wie gewohnt abgenommen werden.
Für den sicheren Betrieb, verfügt der Rotex 90 noch über zwei Vorkehrungen:
Um nicht unbeabsichtigt mitten im Betrieb in den Deltamodus zu schalten und damit sofort den Teller zu blockieren oder den Modus zu verlassen, verfügt der Drehknopf über eine Sperre. Um diese zu lösen, muss der Drehknopf zuerst einige Millimeter eingedrückt werden, erst dann läßt er sich weiter drehen.
Damit der Rotex nicht mir montiertem Delta-Schleifschuh in den Exzenter- oder Rotexmodus geschaltet werden kann, verfügt er noch über eine zusätzliche Sicherung. Wird eine dieser beiden Betriebsarten ausgewählt, erscheint an der Unterseite des Gerätes ein schwarzer Stift. Ist der Delta-Schleifschuh montiert, wird die Öffnung verdeckt und der Stift blockiert. Somit kann auch nicht aus dem Delta-Modus gewechselt werden.
Hey Michael,
AntwortenLöschenich bin am Überlegen, mir auch den kleinen Ro 90 DX zuzulegen. Bist du mit dem kleinen zufrieden? Vier Werkzeuge in einem ist ja schon sehr praktisch und elegant. Mit meinem ETS 150/5 bin ich bisher sehr gut gefahren, aber kleine Ecken und Kanten bleiben da aus...
Kennst du den Unterschied zwischen deiner Dewalt Lamellofräse und dem Original von Lamello? Eine Lamellofräse wäre ein weiteres Gerät das ich mir gerne anschaffen würde.
Gruß, Dominik
Grüß Dich Dominik,
Löschenöhm ja zufrieden bin ich. Bis jetzt macht er seinen Job gut, auch als Deltaschleifer. An den Abtrag meines Ex DSE 300 kommt er aber bei gleichem Papier nicht ran, der DSE hat eine wesentlich höhere Schwingzahl. Bei Vollgas wurden die Vibrationen aber schon nervig. Da ist der RO 90 schon deutlich besser.
Ich habe den aber noch nicht so lange, um jetzt wirklich was aus Erfahrung sagen zu können. Es sind eher so die ersten Eindrücke.
Ein wenig erinnert mich der kleine Rotex an den Multimaster, man braucht ihn zwar nicht so oft, aber wenn ist man froh, dass man ihn hat. :)
Größter Unterschied Lamello - Dewalt ist der Preis. :)
Als Hauptunterschied sehe ich den anderen Anschlag. Bei der Dewalt ist es möglich einen Winkel einzustellen UND noch gleichzeitig eine Fräshöhe. Das geht bei der Lamello nicht, entweder Winkel oder Höhenverstellung. Dafür läßt sich das eine Anschlagteil der Lamello an der Grundplatte anschrauben, für stabileres Handling. Da gibt es bei der Dewalt nichts, man muß selbst was bauen.
Verarbeitung ist bei der Lamello auch deutlich besser als bei der Dewalt, kein Wunder bei dem Preis.
Ich bin immer noch mit meiner Dewalt zufrieden. In Kürze werde ich den Artikel über sie noch erweitern und einen kleinen Vergleich (da wird aber das meißte eh bekannt sein)zwischen Lamello und Domino Verbindung schreiben.
Grüße
Michael
Hi Micheal,
Löschendanke für deine schnelle Antwort. Das reicht mir mal fürs erste. Den DSE 300 werd ich mir nicht zulegen, würde mir zu stark vibrieren. Bei solchen Maschinen bekomme ich dann erfahrungsgemäß schnell Probleme in den Unterarmen...
Also wohl der kleine Rotex von Festool. Die Firma lässt mich wohl nicht so schnell los ;-).
Abgesehen vom Preis zwischen Dewalt und Lamello. Wann müsste man die Lamello an der jeweiligen Platte festschrauben? Mir würde so spontan fast nichts einfallen. Üblicherweise steh ich ja auf einmal was "Gscheids" kaufen und basta. Aber der Preisunterschied ist ja schon sehr erheblich...
Deine letzten Artikel sind mal wieder richtig gut. Macht jedesmal Spass sie zu lesen und was für sich selber zu lernen!
Grüße, Dominik
Hallo Dominik,
Löschenkennst Du die beiden Flachdübel Videos von Holzwerken TV (Autor Guido Henn). Schau Sie Dir mal an, da siehst Du sowohl die Lamello, als auch die Dealt in Aktion. Im Teil Flachdübel-Fieber geht es am Ende auch um den von mir erwähnten Anschlag.
Grüße
Michael
Hallo Micha,
AntwortenLöschenwas würdest du an Schleifpapier für ein Starterset empfehlen? Für den R0 90 nur über Festool zu beziehen oder?
Danke,
Gruß F-P
Hallo F-P,
LöschenIch würde vorschlagen, Körnung für den runden Teller:
60,80,120,180,240, ggf. noch 320 und 400.
Für den Delta:
80,120,180,240.
Einsparen von Zwischengrößen lohnt nicht. Bei einem Sprung direkt von z.B. 80 auf 180, schleift man deutlich länger bis die Schleifspuren der gröberen Stufe verschwunden sind mit dem 180er, als mit 120+180 und braucht somit auch mehr Schleifpapier.
Von Mirka gibt es 90mm und das 93mm Delta Papier, das scheint (optisch) von der Lochung passen zu können. Von Förch gibt es welches für den Delta mit passender Lochung. Ich kenne die Papiere aber nicht.
Persönlich bin ich vom Festool Granat sehr angetan, aggressiv, setzt sich wenig zu und hat ne hohe Standzeit.
Da kommt das Brilliant und auch Rubin (nur für Hartholz geeignet) nicht mit und ich werde in Zukunft nur noch Granat kaufen. Das ist zwar ein Tick teurer, aber die Vorteile machen das wieder wett. Aufgrund der längeren Standzeit, vielleicht sogar im Endeffekt billiger.
Grüße Micha
Hi, Mario hier. Was ist besser vom Abtrag, der Fein Multimaster oder der RO 90?
AntwortenLöschenHallo Mario,
Löschenkeine Frage: Der Rotex. Da kommt der MM bei weitem nicht mit.
Grüße
Michael
Hallo Micheal,
AntwortenLöschendu hast eine echt tolle Seite hier aufgebaut. Ich verfolge deinen Blog schon länger.
Ich hätte mal eine Frage hoffe du kannst mir kurz eine Antwort geben.
Bin am überlegen ob ich einen:
DTS 400 EQ-Plus Deltaschleifer
oder den Dreieckschleifer
DX 93 E plus kaufen soll.
Oder sogar einen Multimaster von Fein.
Es geht hauptsächlich um abschleifen und Fenster, Garagentoren oder Treppen. Also alles so Sachen wo es recht eng zugeht. Der Multimaster hätte natürlich auch noch andere Eigenschaften :-)
Weiss nicht ob der Multimaster so zum Schleifen gemacht ist.
Wie gesagt ich wäre für eine kurze Antwort dankbar
Gruß
Manuel
Hallo Manuel,
Löschenfür die Aufgaben würde ich ja zum RO 90 tendieren. :)
Er ist sehr universell und kann auch kräftig was runterholen, was mit den genannten Geräten nicht geht.
Für Renovierung ist der MM durch seine vielen Möglichkeiten schon klasse, nur Schleifen gehört aufgrund seiner Bewegungsart nicht zu seinen Stärken.
Wenn es denn einer der drei sein sollte, würde ich zum DTS tendieren. Den kann man auch mal für kleinere Flächen nutzen, sowas ist mit einem reinen Deltaschleifer ne Quälerei.
Grüße
MIchael
Hallo Michael,
AntwortenLöschenbei den Schleifpapieren (mich interessiert das Granat D90 und V93) würden mich Anbieter die auch kleinere Stückzahlen verkaufen interessieren.
Bei werkzeugstore24.de gab es Angebote mit einer Stückzahl von 10x - eigentlich perfekt. Die machen jetzt aber bei Festool einen Abverkauf. Kennst Du noch Anbieter die in solch kleinen Stückzahlen verkaufen???
Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
LöschenWS24 und Festool ist Geschichte.
Einen anderen Anbieter, der die Großpackungen zerlegt und in 10er Packs verkauft kenne ich auch nicht.
Grüße
Michael