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Samstag, 10. November 2012

Vergleich - Bosch L-Boxx vs. Festool T-Loc Systainer

Von einem Arbeitskollegen habe ich zwei Bosch Professional Akku Geräte für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen.

Zu diesen gehörte auch je eine L-Boxx, des Herstellers Sortimo.
Eine gute Gelegenheit, diese mal mit einem T-Loc Systainer von Tanos zu vergleichen.


Sofort fällt die unterschiedliche Größe beider Systeme auf. Die L-Boxx ist in der Fläche deutlich größer als der Systainer












 
Maße:

Systainer: 395mm x 295mm
L-Boxx: 440mm x 360mm

Wo die L-Boxx mit mehr Platz punktet, liegt der Systainer in der Handlichkeit vorne. Nutzt man den oberen Griff der L-Boxx, ist sie schon arg sperrig und nicht mehr so gut zu tragen.

Die Verschlüsse unterscheiden sich auch deutlich.

Wo die L-Boxx zwei Schnapper zum verriegeln besitzt...














...hat der Systainer einen dreieckigen Drehknauf.














Dieser ist nicht nur zum Verriegeln des Deckels zuständig, sondern übernimmt auch noch die Funktion des Koppelns, wenn mehrere Systainer gestapelt transportiert werden müssen.
Daher auch der Name T-L(ock)O(pen)C(onnect).















Natürlich lassen sich auch die Sortimo Kisten koppeln. Das Verbinden ist bei der L-Boxx (theoretisch) einfacher, sie werden aufeinander gestellt und verriegeln automatisch. Zum trennen muß auf jeder Seite der rote Drücker betätigt werden und die Box(x)en lassen sich wieder trennen.
Leider müssen die Boxen sehr genau aufeinander "gefädelt" werden, sonst passt es nicht.
Die Systainer "schmeisst" man einfach aufeinander, sie rutschen fast von alleine in die richtige Position.
Auf dem Foto lassen sich auch gut die seitlichen Griffe (schwarz) erkennen. Dieses praktische Detail fehlt den Systainern.







Diese Koppel-Technik besitzt aber auch zwei Nachteile:

1. Ein T-Loc Systainer läßt sich auch dann noch öffnen, wenn er mitten in einem verbundenen Stapel steckt. Dazu wird einfach das grüne Dreieck mit der Spitze nach oben geschwenkt. Die Systainer sind immer noch verbunden, lassen sich aber öffnen.
Mit der L-Boxx ist dies nicht möglich. Braucht man etwas aus einer Boxx innerhalb eines Stapels, müssen die oberen Boxen heruntergenommen werden.








An dieser Sache läßt sich schön die Entwicklung und das Verbessern von zwei unterschiedlichen Systemen erkennen.
Der erste Hersteller eines koppelbarem Werkzeugkoffers für den es noch diverses Zubehör, wie Sackkarre, Regale, Sortimentskästen..... gibt, war Tanos mit dem Classic Systainer. Dieser lies sich umständlich mit vier Schnäppern koppeln und auch nicht im gestapelten Zustand öffnen.

Später hat Sortimo die L-Boxx herausgebracht und konnte natürlich diverse Schwachstellen des Systainers in ihrem System verbessern.

Tanos hat dann mit dem T-Loc gekontert und diesen in einigen Punkten wieder besser als die L-Boxx gemacht und trotzdem kompatibel zu den älteren Classics.
Mal schauen, was Sortimo als nächstes herausbringt.


2. Für die Verrieglung hat die L-Boxx an beiden Seiten an der Oberseite überstehende Ösen, in die die Haken zum koppeln eingreifen.
Dadurch läßt sich die L-Boxx schlechter als Ablage oder kleine "Werkbank" gebrauchen.










Bei dem Systainer (auch schon beim Classic) ist dies besser. Einen oder mehrere Systainer genommen, Brett oder Küchenarbeitsplatte aufgelegt, mit einem Knie etwas fixiert und losgesägt oder gebohrt oder was auch immer.











An der L-Boxx gefällt mir persönlich der Frontgriff sehr gut. So läßt sich die Box wie ein gewöhnlicher Koffer tragen. Beim Systainer ist dies serienmäßig nicht möglich und so bleibt nichts anderes übrig, als ihn immer wie ein Einkaufskorb zu transportieren.
Optional gibt es aber einen Frontgriff, der in die beiden Aussparungen an der Front (wo sich die Schilder befinden) eingesetzt werden kann.
Wie die Sache mit dem Frontgriff im praktischen Einsatz aussieht weiß ich allerdings nicht. Bei den Systainer ist es bei vielen Maschinen so, dass die einzelnen Zubehörteile zwar separate Fächer haben, wird der Systainer aber gekippt, fällt vieles durcheinander. Da die L-Boxxen die ich hier hatte auch kein "Gegenlager" für die einzelnen Teile im Deckel hatten, befürchte ich das gleiche Problem.




Der obere Griff rastet bei der L-Boxx herausgeklappt noch leicht ein, was in manchen Situationen ein Vorteil sein könnte.



Mein Fazit:

Es gibt keinen Gewinner und somit auch keinen Verlierer.
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Es ist so wie mit dem Affen und der Seife; Geschmackssache.

Was mir allerdings nicht so schmeckt, ist die Tatsache, dass Bosch Blau innerhalb kurzer Zeit ihr Koffersortiment schon dreimal umgestellt hat.
Zuerst nur normale Maschinenkoffer, danach wurde teilweise der Classic Systainer eingeführt, nur um einige Jahre später plötzlich auf die L-Boxx umzuschwenken. Einen Privatkunden wird dies nicht so stören, aber was machen die Firmen und Handwerker, die gerne Bosch Geräte nutzen und Ihre System/Fahrzeuge passend für die Systainer ausgelegt haben? Tja dumm gelaufen, es gibt nur noch die L-Boxx und die ist nicht mal ansatzweise kompatibel zu den Systainern. Also entweder alles Systainerzeug rausschmeissen und alles auf die L-Boxx auf- und umbauen, nur da bleibt die Frage im Hinterkopf, "Wie länge hält Bosch denn jetzt an der L-Boxx fest?" oder auf einen anderen Hersteller umschwenken, der weiterhin die Systainer nutzt.

18 Kommentare:

  1. Hallo,

    ein sehr guter Vergleich.
    Mein erster Gedanke war, dass das L-Boxx-System den Vorteil haben könnte, dass die Last bei mehreren gekoppelten Boxen, die am Griff der obersten Box getragen wird, auf die soliden Rastnasen verteilt.
    Was allerdings völlig irrelevant ist, da bei beiden Systemen, die größte Last an den Scharnieren und Verschluss bzw. Verschlüssen der obersten Box auftritt. Da könnte das L-Boxx-System mit einem speziellen Schwerlasttragegriff konntern.

    Eine Überlegung wert: Bei kleineren und Sortierboxen keine Frage, aber wird jemand der größere (schwere) Boxen koppelt, eine untere aufklappen ohne die oberen zu entfernen?

    Mit freundlichen Grüßen
    ein Hobby-Handwerker

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    1. Hallo,

      ich denke ein Schwerlastgriff wird nicht nötig sein. 1. sind Boxxen sehr stabil gebaut und 2. durch die große Grundfläche wandert der Schwerpunkt beim Tragen eh weit vom Körper weg und man kann gar nicht so schwere Lasten damit transportieren ohne probleme mit dem Gleichgewicht zu bekommen. Daher greift man sie dann eh an den beiden seitlichen Griffen.

      Also ich öffne schonmal einen unteren Systainer, auch wenn die oberen nicht gerade leicht sind. Man muss halt dabei nur darauf achten, dass man die oberen irgendwo anlehen kann, nicht das der Tum umkippt.

      Grüße

      Michael

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    2. Hallo,

      außerdem haben beide Hersteller Trollys im Angebot, und ich gehe davon aus das beide ihre Produkte auf Herz und Nieren testen (speziell Verschlüsse und Scharniere). Beide Systeme sind zweifelfrei sehr innovativ.

      Mit freundlichen Grüßen
      ein Hobby-Handwerker

      Ich bin gerade dabei mich für ein System zu entscheiden, und werde weiter grübeln...vielleicht stoße ich ja auf das Blatt ohne zwei Seiten.

      PS: Unterzubringen wären von
      Makita(jeweils 10,8V-Geräte): 2x Bohrschrauber,1x Handkreissäge,1x Stichsäge, dazu Multifunktionswerkzeug, Proxon MICROMOT und Lötausrüstung. Transprot min. einmal wöchentlich treppauf, treppab. Ich rechne also mit vier Boxen.

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    3. Hallo,

      ich persönlich favorisiere die Systainer. Nicht jetzt nur, weil ich diese habe, sondern aus zwei weiteren Gründen.
      1. Finde ich die L-Boxx zum tragen schon fast zu groß, sie ist sehr sperrig.
      2. Die oben überstehenden Ösen zum koppeln. Ich stelle oft was auf die Systainer oder nehme sie als kleine Werkbank. Das geht mit der L-Boxx nicht so richtig.

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  2. Das sind zwei völlig richtige Argumente. Sehe ich eben so.
    Der Tanos Systainer (egal ob classic oder T-LOC) schein mir (in Bereichen in denen ich mich bewege) auch das gängigere System zu sein.

    Ein Pro für Sortimo L-Boxx: etwas geringere Kosten (nur die Boxen, nicht Zubehör)

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  3. Ein sehr schöner Vergleich. Die Vor- und Nachteile bezüglich Größe und Ergonomie kann ich nur bestätigen. Ich besitze privat L-Boxxen und nutze auf der Arbeit die Tanos-Systainer.

    Was mir an den L-Boxxen besonders gut gefällt ist, das eine normale Schlagbohrmaschine eben noch reinpasst und man damit wirklich alle Handwerkzeuge die man als Schreiner so im täglichen Einsatz benötigt in ein und demselben System unterkommen.

    Wenn man sich an das Klicksystem einmal gewöhnt hat klappt es auch sehr präzise. Der Nachteil ist, das man einen höheren "Turm" schwerer auseinander bekommt, wegen des Gewichts und weil man ja gleichzeitig drücken und heben muss.

    Das wahrscheinlich größte Argument für die Festo-/Tansos-Systainer ist einfach die hohe Verbreitung und wenn ein Hersteller abseits von Bosch und Festo seine Maschinen direkt in der Kiste anbietet dann meistens im Systainer. Die L-Boxx ist da jedoch am aufholen soweit ich das beurteilen kann.

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  4. Wieder einmal ein toller Vergleich von dir, Micha!

    Persönlich habe ich den Systainer im Einsatz, weil er super zu transportieren ist. Das andere Gerät kannte ich bis jetzt noch nicht, aber scheint ja auch sehr gut zu sein...

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  5. Ich hab für alle meine Werkzeuge die t-loc Sortimos gekauft (an die 8 Boxen). Bis ich dann nach 1 Monat merkte einfach nicht händelbar. Das aneinander koppeln war jedesmal ein Drama weil man genau treffen muß. Auch im Fahrzeug viel zu sperrig und zu groß. Nun hab ich alles umgestellt auf festool weil auch gleiche diverse neue Festool Maschienen gekauft wurden und ich bin Begeistert. Klein Händelbar nicht Sperrig Perfekt. Denn Innenausbau hab ich auch selbst gestaltet.Ich hab z.b. in einem Sys-T 2 die CSX und einen großen PDC 18 Schlag- Bohr Schrauber verbaut. Incl. sämtlichem Zubehör und Extra Teilen wie Bohrer und Bits.
    Somit 2 Geräte in einer kleinen Box.

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  6. Ich möchte dem Kommentar vom 6. Januar 2014 beipflichten.
    Ich habe in den 90er Jahren nur Festo Geräte in Classic Systainern gehabt, leicht zu stapeln, etwas aufwendig zu koppeln, falls zum Transport nötig. Seit ich meinen Gerätepark in den letzten zwei Jahren nach Bezug eines EFH erheblich ausgebaut habe, habe ich auch einen kellerraumhohen Turm mit T-Loc Systainern (Festool,Lamello) und einen brusthohen mit L-Boxxen (Bosch) jeweils auf den zugehörigen Rollbrettern. Die Handhabung der T-Loc Systainer empfinde ich als optimal, egal ob leicht (Stichsäge) oder schwer (Tauchsäge), weil die Systainer beim Stapeln immer zueinander finden. Die Handhabung der L-Boxxen dagegen empfinde ich als Alptraum beim Stapeln, wenn dies größere, schwer beladene Boxen ab 238 sind, bei denen der Schwerpunkt wesentlich höher als die weit unten befindlichen Griffmulden sind. Das Einfädeln in die untenliegende Box ist bei L-Boxxen eh Präzisionsarbeit, die dann aber durch den wackeligen Balanceakt zur Glückssache samt Tobsuchtsanfall gerät. Natürlich könnte ich die schweren Boxen zuunterst stapeln, insbesondere aber die LS-Boxx 306 mit den i-Boxxen, in der ich das am häufigsten verwendete Werkzeug, einen Schrauber und einen Bohrschrauber samt Ladegerät, Akkus, Bits und Bohrern aufbewahre, will ich ganz oben haben. Einzig die für (kleinere) Bohrmaschinen und -hämmer geeignetere Größe wäre für mich ein Pluspunkt der L-Boxxen, allerdings habe ich diese Geräte alle in passenden Koffern mit ausreichend Platz für Bohrer erstanden, und es gibt keine dazu passenden Einlagen, da von anderen Herstellern (Metabo, Hilti). Rasterschaumeinlagen halte ich vom Gefühl her nicht tauglich für schwere Maschinen, die auch verschmutzt sein können, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

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    1. Es gibt die T-Loc Systainer auch in Midi-Größe (50cm), diese sind trotzdem mit den normalen T-Loc Systainern koppelbar. Bohrhammereinlagen sind für beide Größen erhältlich.

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  7. Ich hab mittlerweile 7 L-Boxxen in Größe 1 - 3 und kann hab mit dem aufeinanderstapeln eigentlich kein Problem. Ich setze die Boxen leicht schräg zuerst auf einer Seite in den Verschluss und lass sie dann quasi in den Anderen fallen - klappt ganz gut.
    Grundsätzlich finde ich die Grundfläche der L-Boxxen besser da größer. Z.B. passen die kleinen Sortimentskästen von Allit genau in die 102, auch (meine) Handwerkzeuge krieg ich da besser unter. Allerdings stört mich die unterschiedlich große Grundfläche der einzelnen L-Boxx Typen.
    Aktuell hab ich nur ein "Problem" mit meiner Tauchsäge, die L-Boxx 238 ist zu niedrig und die 374 viel zu groß.
    daher wird die Säge wohl weiterhin im Systainer wohnen.

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  8. Schöner Vergleich Danke!
    Ich Nutze das L-Boxx System und bin naja noch nicht 100% überzeugt.
    Früher hatte ich das Alte Systrainer System was Festo in den 90ern angeboten hat.
    Damals was es kein Problem so ein Teil als Leiter bzw Tritt zu verwenden als ich das bei der L-Boxx verscuht habe hat sie sehr ungesunde Geräusche von sich gegeben, Es kann daran liegen das ich ein Paar Kilo zugenommen habe. Trotzdem bin ich der Meinung so etwas darf nicht pasieren. auch finde ich das Argument mit den Einrast Nassen die nach oben stehen und somit die Funktion als Werkbank erschwären sehr zutreffend.
    Liebe Grüße

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  9. Ein für mich entscheidener Punkt wurde nicht angesprochen. Ich bin zwar Gelegenheitshandwerker und habe nicht viel Platz mich nervt aber meine eine LBoxx im Gegensatz zu meinen alten Systainer wahnsinnig!
    Denn man kann die LBoxx nicht hochkant stellen die kippt immer um, will man dann noch einen Systainer daneben auch hochkant stellen stösst dieser immer an die Haltelaschen der LBoxx. Von den größeren Abmessungen ganz zu schweigen.

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  11. Für die L-Boxx gibt es ein auflagebrett als kleine Werkbank, kann man sich aber auch schnell selbst herstellen. ist sehr gut zum sägen oder bohren vor Ort. Ich nutze es ständig und habe selbst 2 Stück.

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  12. Hallo, ich habe eine Schreinerei. Die L-Boxx von Bosch ist nicht praktikabel für den täglichen Gebrauch. Das ist Spielzeug für Heimwerker. Ein normaler Werkzeugkoffer von Bosch ist viel besser, leichter, besser zutragen, einfacher zu reinigen nach dreckigen Baustellen u.s.w.. Das Ding ist für nich großer Mist.
    Bosch sollte alle Geräte wahlweise in nomalen Werkzeugkoffern und L-Boxx anbieten.

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  13. Es gibt mittlerweile eine lboxxc 2.0
    Etwas modifiziert, wobei der größte Punkt der geänderte Deckel sein dürfte. Dort sind jetzt die Halter angebracht, so dass man jetzt wie bei der loc auch eine untere lboxx öffnen kann

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  14. und es gibt mittlerweile den Systainer3 der standardmässig vorne eine zweiten Griff zum kofferänlichen tragen hat.

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