Von einem Arbeitskollegen habe ich zwei Bosch Professional Akku Geräte für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen.
Dieser wird mit zwei 3Ah Akkus und Schnellladegerät in einer Sortimo L-Boxx geliefert.
L-Boxx
Ähnlich den Systainer
von Tanos besitzt die L-Boxx eine Hartplastikeinlage mit Aussparungen für die
wichtigsten Teile.
Da die L-Boxx ein gutes Stück größer ist als der Systainer, bleibt noch viel Platz für weiteres Zubehör wie Bits oder Bohrer.
Hier zum Vergleich der Systainer des Festool T18+3, dort geht es schon deutlich enger zu, wobei man da beachten sollte, dass dort noch einige Teile mehr drin Platz finden müssen.
Ladegerät
Bei dem beiliegendem Ladegerät handelt es sich um das AL 1860 CV welches mit einem Ladestrom von bis zu 6A den 3Ah Akku in ca. 30 min. komplett auflädt.
Das Ladegerät ist made in PRC und gut verarbeitet. Leider fehlen ihm Gummifüsse, so muss beim Akku einsetzen/abziehen das Ladegerät etwas gegengehalten werden, sonst rutscht es.
Eine rote und eine grüne LED informieren über den aktuellen Zustand und Betrieb des Akkus/Ladegerätes.
Ein kurzes Piepsignal läßt das Ende das Ladevorgangs auch akustisch erkennen.
Durch eine aktive Kühlung mittels Lüfter wird dafür gesorgt, dass sowohl der Akku, als auch das Ladegerät beim Laden nicht zu stark erhitzen. Der Lüfter fängt erst ab einer bestimmten Temperatur an zu laufen und ist im Vergleich zu den Metabo und Makita Ladegeräten sehr dezent, was die Lautstärke angeht.
Festool hat z.B. bei Ihrem Ladegerät auf eine Kühlung verzichtet, dies führt dazu, dass es sich im Betrieb deutlich erwärmt und damit meine ich mehr wie handwarm.
Akku
Die Akkus machen eine sehr robusten Eindruck, verfügen über große Kontaktfedern und hängen mit zwei starken Schienen am Gerät. In Verbindung mit der starken Verrieglung macht dies einen stabilen und wertigen Eindruck.
Um den Akku vom Gerät zu trennen, muß nur eine große Taste an der Vorderseite gedrückt werden und der Akku läßt sich abziehen. Dies ist besser gelöst als bei den Metabo LTX Geräten, wo zum Trennen eine Taste hinten am Gerät gedrückt und gleichzeitig am Akku gezogen werden muß. Beim Bosch geht der Wechsel einhändig.
Wie es mittlerweile fast zum Standard gehört verfügen auch die Bosch Akkus über eine Kapazitätsanzeige. Beim Druck auf eine entsprechende Taste am Akku, wird der Ladezustand mittels dreier LEDs angezeigt.
Was mir nicht so gefällt ist die "Struktur" des Gehäuseunterteils. Einmal trüber (wischen) und schon sauber ist nicht drin, dort muß zu einem Pinsel gegriffen werden, um den Akku vom Baustellendreck zu befreien.
Schrauber
Der allererste Eindruck von dem GSB 18 war "BOAH!". Der Akkubohrschrauber ist ein wirkliches "Männerwerkzeug", Groß, globig und sehr schwer.
Durch das hohe Gewicht von über 2,3kg (Zum Vergleich ein ähnlicher Metabo 2,1kg, Makita 1,8kg und Protool 1,8kg. Mein Festool T18 wiegt 1,7kg, allerdings ohne Schlagbohrfunktion) ist der Bosch auch relativ kopflastig. Bohren von feinen Löchern ist nicht so leicht, auch möchte ich nicht mit dem Schrauber z.B. eine abgehängte Decke aufbauen. Gerade bei solchen Arbeiten macht sich jedes zusätzliche Gramm sehr deutlich bemerkbar.
Was auch für solche Arbeiten fehlt ist eine Gürtelclip. Vielleicht wurde dieser auch von Bosch weggelassen, damit der Schrauber einem nicht die Hose auszieht. :)
Der GSB 18 VE-2-LI hat eine Länge von 235mm was noch "Standard" ist, anders sieht es bei der Breite von 68mm (nicht am Fuß gemessen) und dem Eckmaß von über 35mm aus. 35mm sind schon sehr viel, einige Schrauben in Ecken werden mit dem GSB 18 nicht mehr erreichbar sein.
Der Festool T18 hat zum Vergleich ein Eckmaß von unter 25mm. Durch den montierbaren Exzentervorsatz geht dieses noch gegen null.
Einige Bilder zum Größenvergleich Bosch GSB 18 gegen Festool T18:
An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, sie ist auf einem hohen Niveau. Was die Kunststoffteile und deren Übergänge angeht, ist der Bosch besser verarbeitet als der Metabo BS 18 LTX.
Es gibt keine scharfen Kanten oder Grate.
Sehr schön ist auch die Detailverarbeitung, z.B. an dem Bosch Logo. Der Schriftzug ist, so wie es aussieht nicht einfach rot lackiert, sondern besteht aus einem eigenen roten Kunststoffteil
Der Handgriff liegt sehr bequem in der Hand, nicht zu dick, nicht zu dünn und ergonomisch geformt. Dieser positive Eindruck wird durch das sehr große Gehäuse und die Kopflastigkeit wieder etwas relativiert.
Ich persönlich halte einen Akkuschrauber oder Bohrmaschine gerne so, dass ich den Zeigefinger am Gehäuse habe, sozusagen damit ziele und mit dem Mittelfinger Gas gebe. Das geht durch das dicke Gehäuse weniger gut.
Alle Bedienelemente sind gut erreichbar, griffig und leichtgängig. Vorallem die 25+1 stufige Drehmomenteinstellung, die Schlagabschaltung und der Getriebeschalter sind so groß, das sie selbst mit Handschuhen ohne Probleme bedient werden können, was gerade in der kalten Jahreszeit ein wichtiger Punkt ist.
Das eher kurz gehaltene Bohrfutter passt aber nicht ganz zu diesen großen Einstellern. Wenn man mit Daumen und Zeige- oder Mittelfinger das Bohrfutter lösen oder festziehen will, verstellt man sehr leicht gleichzeitig die Drehmomenteinstellung.
Dabei handelt es sich um ein 13mm Schnellspannbohrfutter mit Ratsche des renommierten Herstellers Röhm.
Wegen dem doch recht großen Drehmoment von 38Nm im weichen, bzw. 85Nm im harten Schraubfall (Herstellerangaben) besitzt der GSB 18 einen montierbaren Zusatzgriff um die Kraft besser unter Kontrolle zu halten. Der Zusatzgriff ist frei drehbar und hält über eine gummierung am Spannring sehr gut an der Maschine.
Leider hat dieser Flansch aufgrund der großen Bauform kein 43mm Normhals, wie z.B. die Metabo LT/LTX oder Protool Schrauber. So läßt sich GSB 18 z.B. nicht in einem mobilen Bohrständer einsetzen.
Wie mittlerweile so gut wie alle aktuellen Akkuschrauber besitzt auch der GSB 18 eine LED Beleuchtung. Diese ist unterhalb des Griffes montiert und leuchtet das Arbeitsfeld gut aus. Durch diese tiefe Platzierung gibt es wenig Probleme mit Abschattungen durch große Werkzeuge.
Die Beleuchtung läßt sich schon durch leichtes Drücken des Gasgebeschalter aktivieren, ohne das sich der Motor mit einschaltet.
Hier ein Vergleich der Helligkeit und Ausleuchtung, zwischen Bosch und Festool (Beide Bilder wurden mit der gleichen Kameraeinstellung aufgenommen):
Bosch GSB 18 VE-2-LI |
Festool T18+3 |
Test
Die technischen Daten lesen sich schon beeindruckend:
-18V mit 3Ah Akkus
-38/85Nm Drehmoment
-Höchstdrehzahl
von 1800Upm im 2. Gang. Das ist schon deutlich mehr, als die meißten
Mitbewerber mit 2-Gang Getriebe aufrufen (Z.B. Metabo BS 18 LTX 1400Upm,
Festool T18 1500Upm) .
Ich habe nur folgende Tests mit frischgeladenen Akkus durchgeführt:
Bohren von 14mm mit einem normalen Holzbohrer in Hirnholz.
Das stellte den Schrauber vor kein Problem, lediglich die Drehzahl viel hörbar ab. Ein Vergleich mit dem T18+3 lies bei diesem kein Abfall der Drehzahl erkennen, was aber zum einen an der MMC Elektronik in Verbindung mit dem EC-Tec Motor und zum anderen an der kürzeren Übersetzung des 2. Ganges gelegen haben kann.
Als zweiten Test ging es mit einem 50mm Kunstbohrer im 1. Gang zur Sache. Dies war auch für beide Schrauber weiter kein Problem und ich konnte keinen nenneswerten Unterschied feststellen. Nur beim Verkanten des Bohrers kam mir der Bosch deutlich kräftiger vor und riss schon sehr kräftig am Arm. So bissig fühlte sich der T18+3 nicht an. Was ja für ein höheres Drehmoment des Bosch spricht. Dazu muß aber gesagt werden, das beide Schrauber über unterschiedliche Motoren verfügen. Der Bosch hat einen konventionellen 2 poligen Motor, wogegen der Festool über einen bürstenlosen Motor verfügt.
Zum Schraubentest, habe ich das Größte genommen, was ich da hatte. 6x140mm Spax und eine 8x100 Schraube mit Sechskantkopf.
Beide Schrauben habe ich ohne Vorbohren in Hirnholz geschraubt. Selbst im 2. Gang war beides keine Herausforderung für den GSB 18 und er hat die Schrauben förmlich in das Holz geprügelt. Die Spax hätte ich wahrscheinlich durch den kompletten Block schrauben können.
Kraft hat er, das muß man ihm lassen. Diese läßt sich auch sehr feinfühlig über den Gasgebeschalter abrufen, die kleine Verzögerung, die die Metabo LTX Schrauber besitzen läßt sich bei dem GSB 18 nicht feststellen.
Der Schrauber klingt, sowohl im Leerlauf als auch unter Last wertig. Kein Rasseln, rappeln oder ähnliches, nur ein turbinenartiger Klang. Der Metabo BS 18 LTX klingt da schon eher kernig und rauer, gerade was die Motorbremse angeht.
Da sich der GSB 18 VE-2-LI und der Festool T18+3 in einer ähnlichen Preisklasse (UVP) befinden, habe ich noch mal ein Foto vom Aufbau der Akkukontakte zum Vergleich gemacht. Beim Festool ist alles geschützt und verdeckt eingebaut, dagegen beim Bosch offen und eher einfach konstruiert.
Für alle die es interessiert, der Schrauber wurde in Malaysia hergestellt.
Mein Fazit:
Mit dem Bosch GSB 18 VE-2LI erhält man einen hochwertig verarbeiteten Akkuschlagbohrschrauber mit enorm viel Kraft und einem schnellen Ladegerät. Zuhause wird er sich wahrscheinlich auf der Baustelle bei Arbeiten fühlen, bei denen es eher auf Kraft und Robustheit ankommt und weniger um geringes Gewicht und gutes Handling. Für meine Anwendungsgebiete im Möbelbau und rund ums Haus finde ich den Schrauber eher zu groß und schwer. Bei manchen Sachen "steht er sich einfach selbst im Weg".
Das zweite Gerät für den Test war eine GST 18 V-LI Akkustichsäge, deren Vorstellung findet Ihr hier: Klick mich.
Hier gibt es noch eine kurze Gegenüberstellung der L-Boxx mit einem Systainer: Klich mich.
Bosch +GSB 18 VE-2-LI 2x3,0 Ah + L-Boxx 0601862300
Hier gibt es noch eine kurze Gegenüberstellung der L-Boxx mit einem Systainer: Klich mich.
Dieser Test spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und basiert
auf keinen wissenschaftlichen oder marktwirtschaftlichen Grundlagen.
Bezugsquelle:
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Hallo Michael,
AntwortenLöschenda zeigt sich in den Feinheiten (mal wieder) der Unterschied zwischen Bosch und Festool.
Den Kommentar kann so oder so verstanden werden.
Gruß und schönes Wochenende,
Dominik
Hallo Dominik,
AntwortenLöschendanke für den Kommentar, zeigt er mir doch, dass ich obwohl ich von Festool überzeugt bin, den Test objektiv erstellt habe.
Du hast recht, in Bereichen wo der Bosch die Nase vorne hat, "schwächelt" der Festool und in anderen Gebieten umgekehrt.
Den Eierlegendenwollmilchschrauber gibt es nicht.
Grüße
MIchael
Hi Michael,
AntwortenLöschenich hab auch deine beiden anderen aktuellen Tests gelesen. Die sind wirklich klasse beschrieben, objektiv und ausführlich!
Ich werd weiterhin mit großer Neugier deinen Blog verfolgen und freu mich jedesmal auf neue Beiträge von dir.
Gruß,
Dominik
Hallo Michael,
AntwortenLöschenich möcht dich fragen ob´s für dich in Ordnung ist, wenn ich zu deinem Blog einen Link auf meinem eigenen Blog (Dominik´s Holzblog) stell?
Gruß,
Dominik
Hallo Dominik,
Löschennatürlich ist das in Ordnung!
Hast Du mal nen Link zu Deinem Blog? Ich find nix.
Grüße
Michael
Hi Michael,
Löschenalso hier der Link: www.domholzblog.blogspot.de
Deine neuen Tests sind im übrigen mal wieder klasse beschrieben! Kannst du mir noch erklären wie ich Bilder für eine Diashow hochladen und eine Unterteilung in Projekte, Werkstatt etc. machen kann?
Würde mich freuen wenn du mal "vorbei schaust". Bitte mit ehrlichem Statement.
Bzgl. deinem Test über die blaue Bosch Stichsäge. Ich habe gestern Schnitte mit meiner grünen Stichsäge von Bosch machen müssen, am Ende bin ich bei der Tauchsäge gelandet. Die Schnitte waren einfach schlecht. Ob das an meiner Schnittkunst, trotz Anschlag, oder an der Säge lag kann ich momentan nicht sagen. Die Konsequenz für mich ist jedoch klar. Bosch kommt mir nicht mehr ins Haus, eine Festoolsäge hät mir die Arbeit mit der Schiene doch wohl sehr erleichtert.
Gruß, Dominik
Hallo Dominik,
Löschenah Dein Blog ist noch ziemlich neu, wahrscheinlich finde ich deswegen mit Google nichts.
Diashow? Du meinst die kleine rechts im oberen Drittel?
Das ist ein "Gadget" unter Layout. Dazu habe ich ein eigenes Picasa Webalbum erstellt, wo nur die Bilder drin sind, die in der Show laufen sollen. das wars eigentlich.
Ein Picasa Album hast Du ja durch Deinen Blog eh. Dort einfach ein weiteres Album anlegen für die Bilder der Show.
Die Unterteilung habe ich mit der Funktion "Seiten" gemacht. und dann dort meine Blogeinträge per Link eingefügt.
Statement zum Blog? Der ist noch zu leer! :) Der Anfang ist aber schon mal gut.
Grüße
MIchael
Grüße
Michael
Hi Michael,
Löschendanke für die Tipps. Am Wochenende werd ich wohl wieder Zeit haben mich mit dem Blog auseinander zu setzen und hoffe dann noch einiges ändern zu können.
Derzeit schreib und arbeit ich an einem Projekt für meine Eltern. Das möcht ich dann logischerweise auch reinstellen. Schade dass ich meine letzten Projekte nicht dokumentiert habe. Aber das läuft ja alles nicht weg.
Schöne Woche noch und viel Spass beim Renovieren der Treppe.
Grüße, Dominik
Hallo Michael,
AntwortenLöschenersteinmal ein Lob für deinen Blog und deine durchaus objektiven Berichte.
Wie du schon selbst schreibst der T18 ist in der Werkstatt und im Innenausbau zu Hause, der GSR auf der Baustelle. Der Blaue Bosch ist eine akkubetriebene Schlagbohrmaschine mit viel Kraft, da bleibt die Präzision auf der Strecke. Im T18 wirst du kein Rührwerk einspannen, im Bosch schon.
Grüsse aus dem Nordschwarzwald, Matthias
Ein ebenbürdiger Vergleichspartner zum Festool T18+3 wäre der Bosch GSR 18-2-LI gewesen, da sie für die selben Umgebungsvariabeln entwickelt worden sind. Was sich in den technischen Daten, insbesondere Gewicht und Baugröße wiederspiegelt.